Wetzlar Tag 1: Sprintzeiten vom Winde verweht, Tom Meier holt zweiten Saison-Titel, Erfurter Langstaffel wiederholt Vorjahressieg

Richtig starke Sprintzeiten trommelte Julian Wagner (LAC Erfurt Top Team) am Wochenende bei den Deutschen U23-Meisterschaften in Wetzlar auf die Bahn. Allerdings bei minimal zuviel Wind. Derweil sicherte sich Speerwerfer Tom Meier seinen zweiten Saison-Titel - und die U20-Langstaffel der Startgemeinschaft LAC Erfurt Top Team mit Max Kießling, Franz Rott und Tobias Rex verteidigte ihren Titel aus dem Vorjahr.

Bereits im Vorlauf hatte Julian Wagner den Richtwert für die U23-Europameisterschaft in Gävle (Schweden; 11. bis 14. Juli) mit 10,32 Sekunden unterboten. Wenn er dabei nicht minimal zu viel Wind (+2,3 m/s) gehabt hätte. Ebenso wie im Zwischenlauf (10,30 sec/+2,2 m/s) und in einem hochklassig besetzten Finale (10,32 sec/+2,1 m/s), in dem er als Vierter über die Ziellinie sprintete. Die Zeit stimmte an diesem Tag, nur eben nicht der Wind, so dass seine neue Bestzeit keinen Eintrag in der Bestenliste finden wird. Angesichts des engagierten Auftritts darf Julian Wagner aber weiterhin auf einen Staffelplatz hoffen.

Teamkollege Hans-Arthur Margraf lieferte ebenfalls zwei Rennen mit Spitzenzeiten ab. Im Zwischenlauf steigerte er sich auf 10,65 Sekunden. Tolle Zeit, aber mit 2,2 Meter pro Sekunde Rückenwind. Hagen Träger (LAC Erfurt Top Team) kam mit 10,83 Sekunden nicht über den Vorlauf hinaus. Couragiert der Auftritt von U20-Sprinter Malte Stangenberg (LC Jena), der im Vorlauf mit 10,63 Sekunden knapp über seiner Bestzeit blieb. Im Zwischenlauf standen 10,83 Sekunden auf der Uhr.

Direkt von Dessau ging es für Sprinterin Tiffany Eidner (Bad Lobenstein TC) weiter nach Wetzlar, wo sie erneut Anlauf nahm, um ihre Bestzeit weiter zu steigern. Das gelang ihr sowohl im Vorlauf (11,65 sec), als auch im Zwischenlauf (11,72 sec) nicht. Obwohl sie sich für den Endlauf qualifiziert hatte, verzichtete sie auf ein weiteres Rennen. Über die Stadionrunde kam Joscha Bretschneider (LAC Erfurt Top Team) nicht so richtig in Fahrt. Mit 49,02 Sekunden im Zwischenlauf  hatte der U20-Athlet keine Chance auf das Finale.

Groß derweil die Freude bei Speerwerfer Tom Meier (LC Jena), der sich seinen zweiten Freiluft-Titel in dieser Saison holte. Nach seinem Triumph bei den Deutschen Hochshulmeisterschaften stand er in Wetzlar nun erneut ganz oben auf dem Podest. Nach zwei Versuchen mit Weiten noch unter der 70-Meter-Marke ließ er sein Arbeitsgerät in den nachfolgenden Durchgängen konstant über 72 Meter segeln. Keiner seiner Konkurrenten warf weiter als 72,83 Meter. "Das war ein wirklich guter Wettkampf mit starker Konkurrenz, auch die Serie war super, das war wohl der beste Wettkampf meines Lebens. Und dann auch noch der Sieg, das hätte ich mir niemals träumen lassen. Es geht aber auf jeden Fall noch weiter, denn heute war ja leider ein bisschen Gegenwind. Wie weit, das sehen wir vielleicht dann in Berlin", sagte er gegenüber leichtathletik.de.

Und noch ein Titel ging nach Thüringen. Drei schnelle Erfurter Jungs jubelten nach 3x1000 Meter über Gold. Das Feld in der männlichen Jugend U20 lag lange eng beeinander. Schlussläufer Tobias Rex hatte den besseren Schlussspurt und lief als Erster über die Ziellinie.

 

Ergebnisse: https://www.leichtathletik.de/termine/top-events/u23-dm-2019-wetzlar-live/