10 gute Gründe für "KiLa"
Aus wechselnden Perspektiven: Zehn gute Gründe, warum man an dem Wettkampfsystem nicht vorbei kommt.
1. Was will die Kinderleichtathletik?
2. Was ist der Anreiz für die Kinder?
3. Was bedeutet das Wettkampfsystem Kinderleichtathletik für die Übungsleiter?
4. Warum sind die Eltern begeistert von den Wettkämpfen?
5. Warum sind die Vereine auf der Gewinnerseite?
6. Warum bereichert das Wettkampfystem Kinderleichtathletik auch die Lehrer?
7. Warum werden Kampfrichter und neue Wettkampfhelfer mobilisiert?
8. Worin sehen Ärzte die Stärke des Wettkampfystems Kinderleichtathletik?
9. Welche Perspektiven bieten sich den Kreis-Verantwortlichen?
10, Wie sieht der sportpädagogische und konzeptionelle Ansatz aus?
1. Was will die Kinderleichtathletik?
Mit eigens für die Kinder entwickelten und erprobten Lauf-, Sprung- und Wurfprogrammen wollen wir die Kinder für die Leichtathletik gewinnen, an die Leichtathletik binden und möglichst lange im Verein halten.
Die klassischen Disziplinen in U14 werden bundesweit einheitlich sowie zielführend und grundlegend vorbereitet. Jede Altersklasse erhält ihren eigenen Disziplinkanon, mit entwicklungsgerechten Disziplinen führen wir hin zu den bestehenden Wettkampfformen.
Und mit Hilfe von wechselnden lokalen Wettkampfangeboten fördern wir grundlegendes Vielseitigkeitstraining - alters- wie sportartgemäß. Noch dazu gewinnt auch immer jedes einzelne Wettkampferlebnis an Bedeutung, je nach vorgenommener Disziplinauswahl geben sich dabei die Ausrichter ihr eigenes Profil. Und aus der Sicht der Kinder wird zunehmend der Schwierigkeitsgrad erhöht - und zwar im 2-Jahres-Rhythmus.
Die Kinder lernen dabei, in spannenden Wettkämpfen nach vereinbarten Regeln zu wetteifern, anfangs in Teamdisziplinen (U8, U10, U12), später in Einzelmehrkämpfen (U10,U12) und vor dem Übergang in die U14 auch in Einzeldisziplinen (U12).
2. Was ist der Anreiz für die Kinder?
Kinder suchen Herausforderungen, gieren nach Anerkennung von Gleichaltrigen und von Erwachsenen, wollen sich immer wieder neu beweisen und suchen auch im Sport den Leistungsvergleich - und ihren Spaß. Der Reiz in der Kinderleichtathletik ist das Miteinander und Gegeneinander in einem. Von Interesse sind ihnen dabei die eigene Leistung, die Leistung von Freunden und anderen Teammitgliedern sowie der Leistungsvergleich mit den anderen Teams.
Mit kurzweiligen, attraktiven Sportfesten wird sich der Anteil der Kinder, die sowohl am Training teilnehmen, als auch bei Wettkämpfen mitmachen, erhöhen.
3. Was bedeutet das Wettkampfsystem Kinderleichtathletik für die Übungsleiter?
Das mit dem Systemwechsel 2013 erweiterte und nach einer bundesweiten Evaluation 2018 ergänzte Disziplinen-Angebot folgert ein umfangreiches Know-how der Übungsleiterinnen und Übungsleiter. Das bis 2012 gültige Wettkampfprogramm für die C-/D-Schüler war lückenhaft. So wurde etwa beim Wettkampf auf die Abfrage des grundlegenden Hindernislaufs verzichtet. Sprünge für die Jüngsten in die Höhe, mit dem Stab oder auch Mehrfachsprünge? Fehlanzeige! Und Stöße und Drehwürfe? Nochmal Fehlanzeige! Übungsleitern, die ihre Schützlinge vielfältig und abwechslungsreich ausbildeten, wurde die Chance genommen, das Können und das Gelernte der Mädchen und Jungen unter Beweis zu stellen.
Die Beschränkung auf ein von 50-Meter-Lauf, Weitsprung und Schlagball dominiertes Angebot und der vorzeitigen Spezialisierung ist somit eine klare Absage erteilt. Vielfalt und Abwechslungsreichtum durch aufeinander abgestimmte Wettkampfserien sind dagegen Trumpf!
4. Warum sind die Eltern begeistert von den Wettkämpfen?
Was Eltern rückblickend in ihrem eigenen Erleben als positiv erachten, wollen sie nach Möglichkeit auch ihren Kindern ermöglichen. Allerdings hatten die Kinder von früher mehr Raum und mehr Zeit für Freizeiterlebnisse. Vieles, was früher beim draußen spielen auf der Wiese und im Wald experimentiert und gelernt wurde, muss heute - in Schule oder Verein organisiert - erarbeitet werden. Auch die Ansprüche an die Sportvereine und das, was man den Kindern alles so beizubringen hat, sind somit gestiegen. Und auch Eltern, die ihre Kinder liebend gerne an den Wettkämpfen begleiten, freuen sich über viel Action, spannende Disziplinen und Veranstaltungen mit überschaubarer Dauer.
5. Warum sind die Vereine auf der Gewinnerseite?
Wie eingangs erwähnt, wird sich der Anteil an Kindern, die unterhalb der Woche am Training teilnehmen und zugleich am Wettkampf-Wochenende für den Verein starten wollen, erhöhen. Dies wird sich in einer Erhöhung der Meldegebühren widerspiegeln - auf der Ausgabenseite der teilnehmenden Vereine, wie auf der Einnahmenseite der Ausrichter.
Durch die Einführung und Ausweitung von Teamwettbewerben wird die Vereinsidentifikation zunehmen. Noch mehr als bisher kann in der künftigen Berichterstattung neben den Stärken Einzelner ("Steffi und Felix sprangen im Hoch-Weitsprung von allen am höchsten.", "Florian steuerte die meisten Punkte beim Medizinballstoß bei.") das geschlossene Auftreten der Mädchen und Jungen hervorgehoben werden. Mehr Team- und Gruppenbilder sowie Schlagzeilen mit Vereinsnennung werden die Folge sein. Viele Kinder und deren Familien identifizieren sich auf diese Weise mit ihrer Gruppe und dem Verein - und der Verein seinerseits kann, schon angefangen bei den Jüngsten, seine Berichterstattung auf eine erfolgreiche und breite Nachwuchsarbeit ausrichten.
6. Warum bereichert das Wettkampfsystem Kinderleichtathletik auch die Lehrer?
Das Wettkampfsystem Kinderleichtathletik ist eine Initialzündung für eine Neuausrichtung von schulsportlichen Wettbewerben. Und Lehrer, die im Wettkampfsystem Kinderleichtathletik des DLV Anregungen für ihren Sportunterricht suchen, werden diese mit Sicherheit finden.Doch so ansprechend aufbereitet die Disziplinkarten auch für das Laufen, Springen und Werfen in der Schule sind: es sind Wettkampfvorlagen - nicht mehr und nicht weniger! Wettkämpfe werden in der Tat vorbereitet durch Wettkampfsimulationen, allerdings immer flankiert von variantenreichen Spiel- und methodisch aufeinander aufbauenden Übungsformen. Dabei eignen sich alle Einzeldisziplinen auch in der Wettbewerbsform der Bundesjugendspiele.
7. Warum werden Kampfrichter und neue Wettkampfhelfer mobilisiert?
Kampfrichter, die sich seither oder auch neuerdings für die Kinderleichtathletik stark machen, freuen sich immer über helfende Hände aus den ausrichtenden und teilnehmenden Vereinen. Bei den Sportfesten mit überschaubarer Dauer stehen die Chancen gut, Eltern und Jugendliche für Assistenzaufgaben zu gewinnen. Daneben können die teilnehmenden Vereine gemäß der Deutschen Leichtathletik Ordnung (DLO) dazu verpflichtet werden, pro gemeldetem Team einen Wettkampfhelfer zu stellen. Erfahrene Kampfrichter sind unverzichtbar, ein kompetenter Verantwortlicher an jeder Wettkampfanlage ist dabei optimal, unterstützt von kurzerhand eingewiesenen Wettkampfhelfern. Eine geschickte Ablaufplanung kann den Helfereinsatz minimieren - indem einige Helferteams beispielsweise bei geeignetem Zeitplan ggf. mehrere Disziplinen nacheinander betreuen. Eine rechtzeitige Einstimmung vor dem Wettkampftag und kurz vor Wettkampfbeginn ist dabei hilfreich.
Wie sind eigentlich die Disziplinen organisiert, welche Aufgaben sind zu verteilen, wie wird gewertet und welche Materialien werden gebraucht? Gut vernetzt können sich jetzt alle mit den elektronisch aufbereiteten Disziplinkarten auf PC, Tablet und Smartphone oder der handlichen Wettkampfbroschüre im Ringbuchformat vertraut machen. Das von philippka und DLV eigens erstellteE-Book macht es möglich.
8. Worin sehen Ärzte die Stärke des Wettkampfsystems Kinderleichtathletik?
Die sich im Wachstum befindlichen Strukturen des passiven Bewegungsapparates (Knochen-, Knorpel-, Sehnen- und Bandapparat) verursachen eine im Vergleich zu Erwachsenen verminderte individuelle Belastbarkeit. In hohem Maße aber ist das Kind der Gefahr von Belastungsschäden durch unphysiologische Belastungsreize ausgesetzt, da sich die Empfindlichkeit des Gewebes proportional zur Wachstumsgeschwindigkeit verhält. Im Training mit den Leichtathletik-Kindern sind folglich Überbeanspruchungen zu vermeiden. Einseitige und monotone Belastungsformen verbieten sich. Was dem Körper des Kindes gut tut: Vielseitigkeit und Abwechslungsreichtum.
9. Welche Perspektiven bieten sich den Kreis-Verantwortlichen?
Wer sagt denn, dass eine Leichtathletik für Kinder heutzutage ein ohne-wenn-und-aber-Abbild von, sagen wir, 1973 sein müsse? Mit dem Gegebenen kann man sich eben nicht zufrieden geben. Und wer mag eine systematische Weiterentwicklung unserer Lieblingssportart aufhalten, die auf eine nachhaltige Attraktivitätserhöhung der Nachwuchsleichtathletik abzielt?
Der DLV hat nicht erst mit der Verbandsratsentscheidung im Juni 2012 die konzeptionelle Verantwortung für die Ausformung eines differenzierten Wettkampfprogramms im Nachwuchsbereich übernommen.
Die Kreisvorstände ihrerseits haben im eigenen Wirkungsbereich die Führungsrolle inne, bestimmen via Terminansetzung und Vergabe entscheidend mit über die Geschicke auch im Kinderbereich, sie nutzen den gegebenen Gestaltungsspielraum und haben eine steuernde Funktion. Beispielsweise: Welche Wettkampfdisziplinen werden wann und wo angeboten? Bei welchen Sportfesten kommt in der U12 die Team- und/oder die Einzelwertung zum Tragen? Welche Wettkampftage werden zu einer Veranstaltungsserie verknüpft?
In einem ganz dynamischen, auf Veränderung angelegten, Prozess gilt es, die vereinsübergreifende Zusammenarbeit von interessierten Ausrichtern zu unterstützen und zu koordinieren. Und Personen, die sich unabhängig von ihrer Vereinszugehörigkeit um den Nachwuchs engagieren, schließen auch eine eventuelle themenbezogene Mitarbeit im Kreis nicht gänzlich aus, können gar mit anderen Aufgaben mitwachsen, oder?
10. Wie sieht der sportpädagogische und konzeptionelle Ansatz aus?
Bei der Konzeption und Entwicklung des Kinder-Wettkampfsystems waren für die Förderung der Selbst-, Sozial- und Sachkompetenz von Kindern zwei vordringliche Fragestellungen maßgebend: Wie binden wir die Heranwachsenden am besten schon im Kindesalter an unsere Grundlagensportart? Und: Was kann die Kinderleichtathletik für die Persönlichkeitsentwicklung möglichst vieler Mädchen und Jungen leisten?
Maßgebend war, ist und bleibt für uns das Ziel, einen Zugang zu allen Kindern zu finden. Unsere Leitfragen hier dabei u.a.: Wie lernen Kinder, was verstehen sie, was können sie nachvollziehen? Wie bewegen wir möglichst viele Kinder gleichzeitig bzw. effektiv und zielgerichtet? Wie motivieren wir Kinder im Hier und Jetzt, mittel- und langfristig? Wie begeistern wir Kinder für Anstrengungen? Unsere Antwort für die Wettkampf-Leichtathletik auf Vereinsebene haben wir im Bundesgebiet erprobt, evaluiert und parat: es ist das Wettkampfsystem Kinderleichtathletik des DLV.