Eine Winzigkeit von einer Hundertstel fehlt Julian Wagner (LAC Erfurt Top Team) zum vollkommenen Sprinter-Glück. Über 100 Meter steht seine Bestzeit momentan bei 10,41 Sekunden, als Norm für die U23-EM in Gävle (Schweden; 11. bis 14. Juli) sind 10,40 Sekunden gefordert. Abhaken möchte er diese nun bei den Deutschen U23-Meisterschaften in Wetzlar (15./16. Juni). "Meine Ziele sind meine Bestzeit zu unterbieten, die Norm für die U23-EM zu laufen und mich dafür zu qualifizieren." Aber nicht nur das - er will sich auch für einen DLV-Staffelplatz empfehlen.
Seine Trainingspartner Hagen Träger und Hans-Arthur Margraf planen derweil einen Angriff auf ihre Bestzeiten über 100 und 200 Meter. "Von den Zeiten wären das für mich zwischen 10,65 und 10,75 Sekunden sowie 21,30 und 21,45 Sekunden. Über Platzierungen mache ich mir keine wirklichen Gedanken - da muss ich realistisch bleiben. Mein Ziel war es und ist es in Wetzlar mein bestmögliches Potenzial abzurufen", sagt Hans-Arthur Margraf. Über die Stadionrunde will Leopold Stefanski (LG Ohra Energie) Vollgas geben und seine Bestzeit angreifen.
Einen Titel hat Speerwerfer Tom Meier (LC Jena) schon. Als Deutscher Hochschulmeister reist der U23-Athlet nach Wetzlar. Gelingt ihm dort der nächste Titelcoup? "Für mich geht es weniger um die Weite als um die Platzierung", blickt Tom Meier voraus. In Schönebeck segelte der Speer zu Saisonbeginn auf 73,19 Meter. Zur EM-Norm (Gävle) fehlen knapp drei Meter, für die Universiade (Napoli; 3. bis 14. Juli) sogar knapp vier Meter. Das, was für ihn noch zählt, sind stabile Würfe im Weitenbereich von 71, 72 Meter. Und vielleicht ist in solch einer Serie auch mal ein Ausreißer dabei.
Langhürdler Lukas Peter (LC Jena) kehrte mit einer Verletzung aus den USA zurück. "Die U23-DM wird sein erster Wettkampf in Deutschland sein. Es geht darum, wieder Stabilität zu finden und vielleicht im Verlaufe der kommenden Wettkämpfe noch die Norm für Berlin zu schaffen (53,00s)", blick Trainer Rico May voraus. Hürdensprinter Lucas-Arno Voigt (LC Jena) legt derweil ein Zwischenstopp von seinem USA-Aufenthalt ein. "Das erste Männerjahr mit der 1,06 Meter hohen Hürde ist immer ein schwieriges Übergangsjahr. An Platz 5 gemeldet könnte ihm vielleicht die Finalteilnahme gelingen", hofft Rico May. Sebastian Häußler (LC Jena) hat eine Zeit unter 15 Sekunden im Blick. "Sein Leistungsvermögen ist höher als er es in den vergangenen Wettkämpfen gezeigt hat."
Zu den U23-Athleten gesellen sich aus Thüringer Sicht noch einige hoffnungsvollen Talente, die aber noch der U20 angehören. Wie zum Beispiel Malte Stangenberg (LC Jena). Er ist bis zu vie Jahre jünger als viele seiner Konkurrenten. Seine Bestzeit steht bei 10,60 Sekunden. "Das Niveau über 100 Meter ist gerade richtig hoch. Für ihn wird Wetzlar ein Wettkampf, in dem er sich hoffentlich mit Spaß mit der älteren und starken Konkurrenz messen kann", meint Rico May. Langsprinter Joscha Bretschneider (LAC Erfurt Top Team) will sich über 400 Meter mit einer guten Zeit für die U20-EM in Boras empfehlen. Einen Titel gibt es für die Erfurter U20-Staffel über 3x1000 Meter zu verteidigen. "Wir hoffen, dass die Jungs wieder um die Medaillen mitsprechen können", sagt Heimtrainer Enrico Aßmus.
Zum jüngeren Jahrgang der U20 zählt Dreispringer Max-Ole Klobasa (LC Jena). "Es geht ihm nicht um einen Medaillengewinn. Mit 18 Jahren wird er zu den Jüngsten gehören. Er braucht Stabilität im Weitenbereich um die 15-Meter-Marke. Deshalb nimmt er in Wetzlar teil", begründet Rico May seine Teilnahme. Hürdensprinterin Luise Herdegen (LC Jena) ist gar erst 17. Qualifiziert hatte sie sich die U23-DM mit ihrer Hürdenzeit von 14,59 Sekunden beim Heimmeeting in Jena. "Sie fährt zum Lernen nach Hessen. Im ersten Jahr über die höheren Hürden ist jedes Rennen wertvoll." Mit einer Bestleistung von 50,14 Meter reist Speerwerferin Marie Bertl (LC Jena) nach Wetzlar, es fehlt nicht mehr viel zur EM-Norm für Boras - 86 Zentimeter und der Richtwert wäre abgehakt.
Zu den Live-Ergebnissen: https://laportal.net/Competitions/Details/1952
