Reus steigert sich, Glanzzeit für Brandner mit U20-DLV-Staffel und Brucha erfüllt EYOF-Norm

Beim 23. Mationalen Sparkassenmeeting am Samstag in Jena gehörte zweifelsohne den Sprintern die Bühne. Doch auch außerhalb der Rundbahn zeigte sich der Nachwuchs bestens aufgelegt.

Auf Weinheim folgte Jena - und weitere Spitzenzeiten. Für einen schnellen Auftakt sorgten die DLV-Staffeln (U20) über 4x100 Meter. Das an eins gesetzte Quartett mit Luis Brandner (LAC Erfurt Top Team) als Schlussläufer flog regelrecht über die blaue Rundbahn. Es siegte in 39,20 Sekunden vor der zweiten und dritten DLV-Vertretung (39,56/40,00 sec). Alle drei Staffeln blieben deutlich unter dem Richtwert für die U20-EM in Boras (Schweden; 18. bis 21. Juli).

 

Julian Reus steigert sich und verbessert über 200 Meter Uralt-Landesrekord

 

Der Veranstalter zeigte sich recht flexibel: Um optimale Bedingungen für die Sprinter zu schaffen, wurde der Start einfach auf die Gegengerade verlegt. Seinen Vorlauf über 100 Meter gewann Julian Reus (LAC Erfurt Top Team) in 10,45 Sekunden. In ihrem ersten Männerjahr gilt es für Hagen Träger und Hans-Arthur Margraf wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Sie kamen über 10,87 und 10,88 Sekunden nicht hinaus. Anhand der Startliste für das Finale hätte man getrost von einem vorgezogenen DM-Finale sprechen können. Mittendrin Julian Reus, der richtig gut aus dem Startblock kam und bis etwa 80 Meter führte. Von hinten kam Marvin Schulte (SC DHfK Leipzig) angerauscht und holte sich den Sieg. Topzeit auch für Julian Reus, der sich auf 10,30 Sekunden steigerte.

Über die halbe Stadionrunde wurde Julian Reus in 20,86 Sekunden Dritter, er verbesserte den Uralt-Landeskrekord in der M30 (wir berichteten). Für Trainingskollege Julian Wagner standen 21,24 Sekunden im Protokoll, er stellte seine persönliche Bestleistung ein. Für Hans-Arthur Margraf und Hagen Träger wurden 21,55  und 21,90 Sekunden notiert. In der männlichen Jugend U20 qualifizierte sich Malte Stangenberg (LC Jena) in 10,66 Sekunden für das Finale, in dem er als Viertplatzierter seine Bestzeit auf 10,60 steigerte. Über 200 Meter lag Luis Brandner bis zur Hälfte des Rennens auf Kurs. Aufgrund eines verkrampften Oberschenkelbeugers konnte der U18-WM-Dritte sein 200-Meter-Rennen (21,56 sec) nur austrudeln lassen. „Ich konnte im Ziel normal auftreten. Darum hoffe ich, dass es nur eine leichte Verletzung ist. Genaueres wissen wir aber erst nach dem Arzttermin am Montag“, sagte Luis Brandner.

 

Lea Katzmarski kratzt an EYOF-Norm

 

Bei den Frauen nutzte Tiffany Eidner (Bad Lobenstein TC) die Chance, sich mit einem Teil der nationalen Sprintkonkurrenz zu messen. Über 100 Meter steigerte die U23-Athletin ihre Saisonbestzeit auf 11,72 Sekunden. Sie wurde Fünfte. In der weiblichen Jugend U20 gewann Lea Katzmarski (Erfurter LAC) ihren Vorlauf in neuer persönlicher Bestleistung von 11,92 Sekunden, sie blieb nur zwei Hundertstel über der geforderten EYOF-Norm für Baku (Aserbaidschan; 20. bis 28. Juli). Auf das Finale verzichtete die U18-Athletin. Über 200 Meter standen 25,01 Sekunden und Rang zwei zu Buche.

Langsprinterin Laura Kaufmann (LG Ohra Energie) siegte in der U20-Konkurrenz mit 54,97 Sekunden. Über 800 Meter startete Hanna Blochberger (LG Ohra Energie), eigentlich noch Jugend W15, in der U20-Konkurrenz und steigerte ihre Bestleistung auf 2:23,55 Minuten. Vereinskollegin Letizia Sittig (Jahrgang 2005) beendete die beiden Stadionrunden in 2:30,17 Minuten als Vierte. In der männlichen Jugend U20 reihte sich Joscha Bretschneider (LAC Erfurt Top Team) über 400 Meter in 48,48 Sekunden als Siebter ein.

Wind stimmt, Weite stimmt: Kevin Brucha empfiehlt sich für Baku

 

Nachwuchs-Mehrkämpferin Serina Riedel (TSV Zeulenroda) testete über die 100 Meter (12,51 sec). Im Weitsprung blieb sie mit 5,91 Meter knapp unter der 6-Meter-Marke, die sie in dieser Saison schon geknackt hat. Annabelle Recke (KSSV Victoria Weimar/Schöndorf) wurde mit 5,55 Meter Zweite, Paula Barthel (LSV Schmölln; 5,37 m) Dritte. Im Dreisprung entwickelte sich ein spannender Zweikampf zwischen Leoni Sprengler (LC Jena) und Luisa Schnabel (LSV Schmölln), den Erstere mit 11,67 Meter für sich entschied. Luisa Schnabel kam im sechsten und letzten Versuch nicht über 11,63 Meter hinaus.

"Oh, wie ist das schön", schallte gleich zwei Mal über die Anlage. Für Jubelstimmung sorgten die Lokalmatadore Kevin Brucha und Max-Ole Klobasa. Im Weitsprung siegte Kevin Brucha, der im vierten Versuch die EYOF-Norm mit 7,30 Meter abhakte. Groß die Erleichterung beim 16-Jährigen, der zuletzt in Dresden und Berlin Pech mit dem Wind hatte. Jetzt passten Wind und Weite. Seinen Spitzenplatz in der nationalen Bestenliste festigte Dreispringer Max-Ole Klobasa, er verbesserte sich auf 15,13 Meter.

Mit guten Leistungen warteten zudem die Hürdensprinter auf. In der Männerkonkurrenz über 110 Meter Hürden wurde Lucas-Arno Voigt (LC JEna) in 14,86 Sekunden Zweiter. In der männlichen Jugend U20 kam Elias Pogander (LG Ohra Energie; 15,36 sec) auf Rang vier. Langhürdler Hannes Lochmüller (SV Creaton Großengottern/U18) steigerte seine Saisonbestzeit auf 54,87 Sekunden. Immer besser in Fahrt kommt Hannah Reetz (Erfurter LAC/U20), sie siegte in 14,14 Sekunden. Luise Herdegen (LC Jena) kam in 14,64 Sekunden auf Rang drei. -sa/PM-

Alle Ergebnisse zum Nachlesen hier: www.dlv-xml.de/Storage/EventFiles/19V18000025505201/2477210.pdf