Jena: Aspasia Winkler mit Hop, Step, Jump in den Fokus

Max-Otto Strobel ebnete Aspasia Winkler in der Altersklasse U16 den Weg in den Dreisprung. Diesen krönte die Nachwuchs-Athletin nun erstmals mit einem weiten Satz über die 12-Meter-Marke und erfüllte obendrauf noch die Norm für die Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Dortmund (24./25. Februar).

Das neue Jahr ist gerade einmal zwei Wochen alt. Für Aspasia Winkler (LC Jena) steht an jenem Samstag ein Doppelstart bei den Thüringer Hallenmeisterschaften in der Jugend U18 in Erfurt bevor. Die 17-Jährige setzt auf Weit- und Dreisprung. Der Zeitplan ist eng getaktet, ihr bleibt zwischen beiden Disziplinen kaum Zeit, um durchzuatmen. Sie beginnt mit Weitsprung, steigert sich im fünften Versuch auf 5,66 Meter, und verzichtet anschließend auf ihren sechsten und letzten Versuch. Von einer Grube zur nächsten: Dreisprung steht als nächstes auf dem Programm. Sie kommt schwer rein, die ersten beiden Versuche ungültig. Der dritte sitzt. Sie springt, fliegt und landet bei 12,08 Meter. Erleichterung macht sich breit.

Die Freude natürlich riesig. Erstmals überhaupt stand für sie im Dreisprung eine 12 vor dem Komma. Mit diesem weiten Satz buchte sie obendrein das Ticket für die Jugend-Hallen-DM - und das am Ende mit nur einem gültigen Versuch, eben jener auf 12,08 Meter. Ihren Landesmeistertiteln im Weit- und Dreisprung fügte sie einige Wochen später bei den Mitteldeutschen Hallenmeisterschaften in Erfurt zwei weitere hinzu. „Der Titel im Dreisprung bedeutet mir schon ziemlich viel. Gefreut habe ich mich auch über meinen Sieg im Weitsprung. Von der Weite im Dreisprung war ich nicht ganz zufrieden. Ich hätte gern nochmal die 12 Meter angegriffen, aber es war an diesem Tag meine zweite Sprungdisziplin“, sagt Aspasia Winkler zu ihrem Auftritt nach den Mitteldeutschen.

Ihr Herz schlägt im Dreisprung-Takt: Hop, Step, Jump

Über ihren Leistungssprung freute sich ihr Trainer Rico May ebenso wie Max-Otto Strobel, der ihr einst in der Altersklasse U16 den Weg zum Dreisprung ebnete. „Ich freue mich sehr, dass Aspasia sich über die letzten Jahre so entwickelt hat! Ursprünglich haben wir den Dreisprung ins Programm genommen, weil sie einerseits ein tolles Sprunggefühl in den Mehrfachsprüngen gezeigt hat und andererseits mit Blick auf neue Übungen und Reize im Training immer sehr mutig und offen war. Da haben wir das nach gemeinsamer Rücksprache ausprobiert und es hat sich dann relativ schnell gezeigt, dass sie ein Talent für das Dreispringen besitzt und sich damit voll identifiziert. Die Leistungen bei den Deutschen Meisterschaften in Bremen und Rostock unterstreichen das!“, berichtet ihr ehemaliger Trainer Max-Otto Strobel.

Obwohl sie erst jüngst zum Dreisprung kam, hat sie längst an diese Disziplin ihr Herz verloren. „Ich mag einfach die Mehrfachsprünge“, nennt sie einen der Gründe, der für den Dreisprung spricht. Ihr Training hat sich unter ihrem neuen Trainer Rico May insofern verändert, dass es mehr Trainingszeiten gibt. „Ich habe jetzt zweimal öfters Training, das auch ganz anders aufgebaut ist als davor. Dazugekommen ist eine Krafteinheit und längere Läufe.“ Der Leichtathletik ist Aspasia Winkler seit etwa zehn Jahren eng verbunden. Der Weg dorthin, eine zufällige Begegnung. „Ich habe mit Turnen angefangen und irgendwann gemerkt, das ist nicht meine Sportart. Nebenan in der Halle waren die Leichtathleten aktiv. Das habe ich ebenfalls ausprobiert und bin dabei geblieben“, berichtet sie über ihre Anfänge.

Gegenseitiges Daumendrücken

Richtig glücklich macht sie noch eine andere Entscheidung, die nämlich auf die Sprungdisziplinen gesetzt zu haben. „Ich habe etwas länger gebraucht, um eine Disziplin zu finden, die für mich passt. In der W15 kam der Sprung wirklich gut dazu. Herr Strobel hat mich auch zum Dreisprung gebracht und das hat von Anfang an gleich funktioniert“, führt sie weiter aus. Max-Otto Strobel reist ebenfalls zur Jugend-Hallen-DM nach Dortmund, einige seiner Nachwuchsathleten haben den Sprung ebenfalls geschafft. Mit großem Interesse wird er sicherlich auch den Wettkampf von seinem ehemaligen Jenaer Schützling im Dreisprung verfolgen. „Über die Qualifikation für Dortmund freue ich mich für Aspasia und ihren Trainer Rico May sehr. Nicht nur, weil es sportlich ein toller Erfolg ist, sondern vor allem, weil ich es Aspasia, die ein unheimlich kommunikativer und positiver Mensch ist, auch persönlich voll gönne!“, freut sich Max-Otto Strobel.

Für Aspasia Winkler ist das nationale Parkett kein unbekanntes Terrain. Bei den Deutschen Meisterschaften in Bremen (U16) und Rostock (U18) durfte sie bereits DM-Luft schnuppern. Nun trifft sie am kommenden Wochenende bei den nationalen Hallen-Titelkämpfen der Jugend U20 auf starke Konkurrentinnen, die größtenteils bis zu zwei Jähre älter sind als die junge Jenaer Athletin, die sich im zweiten U18-Jahr befindet. „Ich freue mich schon sehr auf die Meisterschaften. Wenn ich in den Endkampf käme und nochmal die 12-Meter-Marke knacke, dann wäre das für mich ein schöner Abschluss der Hallensaison“, blickt sie zuversichtlich ihrem dritten DM-Start entgegen. -sam-