Von der Schülerklasse bis zur Weltelite: Bei den Halleschen Werfertage trifft sich die Werferfamilie. Eben wie am vergangenen Wochenende. Unter den mehr als 500 Teilnehmern befanden sich auch einige Thüringer Athleten. In der U16-Klasse gab es Erfolge durch Zeno-Rafael Musso und Bruno Wedemann, bei den Aktiven gelang Speerwerfer Thomas Röhler der Sprung aufs Treppchen.
An zwei Tagen wurde in Halle/Saale wieder Wurf-Weltklasse geboten. Das Programm reichte von U16 bis zu den Aktiven. In den jüngeren Altersklassen steigerte Bruno Wedemann (Erfurter LAC) seine Bestleistung im Hammerwurf auf 48,68 Meter und holte sich in dieser Konkurrenz den Sieg. Mit 40,02 Meter kam Tobias Michel (LV Gera) auf den vierten Rang. Ebenfalls erfolgreich war Zeno-Rafael Musso (Eisenacher LV), der die Speerwurf-Konkurrenz mit 59,36 Meter für sich entschied. Damit blieb er über fünf Meter über seiner bisherigen Bestleistung, aufgestellt Anfang Mai in Erfurt. Noch blieb die 12-Meter-Marke für Kugelstoßerin Helena Naussed (LC Jena) unerreicht. In Halle wuchtete sie ihre 3-Kilo-Kugel auf 11,74 Meter. Sie belegte den dritte Platz.
Erfahrungen sammeln
Erfahrungen in einem national stark besetzten Feld sammelten Nelson Guth und Alexander Brehm (beide Erfurter LAC). Bei den Hammerwerfern der männlichen Jugend U18 steigerte Nelson Guth seine Bestleistung auf 45,35 Meter, für Alexander Brehm standen 43,68 Meter im Protokoll. Für beide reichte die Konkurrenz nur zu drei Versuchen, für die Teilnahme am Endkampf wäre eine deutlicher Steigerung über 53 Meter nötig gewesen. Diesen erreichten wiederum die Speerwerfer Finn Fischer (LC Jena) und Simon Müller (LC Jena), die mit 58,96 sowie 57,06 Metern die Plätze sechs und acht belegten.
So langsam groovt sich Tom Flöter (ASV Erfurt) mit und in Halle ein. Bei den Deutschen Winterwurfmeisterschaften verließ er bereits mit einem guten Gefühl den Ring und auch jetzt bei den Werfertagen verließ er mit einer Steigerung seiner Bestmarke auf 55,02 Metern den Hammerwurfring in der Jugend U20. Zwar erreichte Josh Anhalt (LC Jena) den Endkampf im Speerwurf, aber nur mit einem gültigen Versuch auf 58,87 Metern. Für ihn Rang acht. Neunter wurde Moritz Zigawe (Ohrdrufer LV; 55,57 m). Es war nicht der Tag von Chantal Rimke (LC Jena), die mit 14,26 Metern nicht ihr volles Potenzial ausschöpfte. „Der Wettkampf hätte besser laufen können, aber es ist der erste größere Wettkampf gewesen. Ich denke, darauf können wir aufbauen“, sagte die 17-Jährige, die als nächsten beim Pfingstmeeting in Ohrdruf in den Ring steigen wird.
Stück für Stück
Zum Auftakt der Halleschen Werfertage waren die Speerwerfer Thomas Röhler (LC Jena) und Maurice Voigt (LG Ohra Energie) im Einsatz. Für letzteren war es bereits der dritte Wettkampf nach dem Frühjahresmeeting in Ohrdruf und den Deutschen Hochschulmeisterschaften. Nach zwei ungültigen Versuch zum Start reichte die dritte Runde mit 66,56 Metern nicht für den Endkampf. „An sich lief es ganz gut. Das Einwerfen lief gut. Die ersten beiden Würfe waren auch sehr schön. Ist halt nur ein wenig dämlich, wenn man zu weit vorne ist und sie ungültig hat. Im dritten Wurf, wenn man es unbedingt will, haute es hinten und vorne nicht hin. Aber im Verhältnis zu den letzten beiden Wettkämpfen an sich kommt das Wurfgefühl wieder. Jetzt muss es nur noch im Wettkampf klappen“, resümierte Maurice Voigt.
Derweil stimmte Thomas Röhler sein sechster und letzter Versuch auf 75,85 Meter recht positiv. Stück für Stück geht es für den Olympiasieger von 2016 voran. „Mit dem letzten Versuch bin ich ziemlich zufrieden. Ich habe mich mal wieder getraut, ein bisschen mehr Tempo auch unter Druck zu gehen. Es waren schwierige Bedingungen, aber das ist für mich persönlich noch vollkommen irrelevant. Ich suche die Wettkampfsituation, um anderen Input wie im Training zu haben.“ Am Abschlusstag griffen dann nochmals zwei Jenaer zum Speer: Wilhelm-Ludwig Besa Huber und Sixten Haak, die in der U23-Konkurrenz mit Weiten von 61,74 und 54,49 Meter die Plätze sechs und sieben belegten. -sam-
