Halle/Saale: Chantal Rimke krönt Hallensaison mit DM-Gold, Zeno-Rafael Musso überrascht mit Spitzenweite

Diese Überraschung am Finaltag der Deutschen Winterwurfmeisterschaften in Halle/Saale war ihm wirklich mehr als gelungen: Zeno-Rafael Musso lieferte im Speerwurf der U18-Konkurrenz einen fantastischen Wettkampf ab und belohnte sich am Ende mit seinem ersten Meistertitel. Das erste Goldstück hielt auch Chantal Rimke am Vortag im Kugelstoßen der weiblichen Jugend U20 in den Händen. Für das dritte Thüringer Edelmetall sorgte Alexander Brehm.

Kleine Korrekturen mit großer Wirkung: Während des Wettkampfs waren es immer kleine Fehler auf die Tobias Schrock seinen Schützling Zeno-Rafael Musso beim Speerwerfen hinwies. „Die haben wir ausgebessert und dann hat alles gestimmt. Das war beispielsweise die Fußstellung. Ich war rechts zu defensiv. Wenn man den den Fuß in Laufrichtung weiter nach vorn stellt, kann man einfacher nach vorn drücken und somit ist man mit der Hüfte stabiler. Das ist ein Fehler, den kennen wir schön länger. Wenn ich darauf achte, funktioniert alles“, sagte Zeno-Rafael Musso. Und dann kommen eben solche Weiten wie bei seinem DM-Wettkampf heraus.

Vom ersten bis zum fünften Versuch steigerte er sich kontinuierlich und packte dann im letzten seiner gültigen Versuche richtig einen auf 69,25 Meter aus. Das war persönliche Bestleistung sowie der Wurf zum deutschen Meistertitel. Der bis dahin Führende Oskar Nauck (LV 90 Erzgebirge) konnte dem nichts mehr entgegensetzen, er holte Silber mit 68,29 Metern „Erwartet habe ich den Titel nicht, aber ich hatte es schon im Gefühl, weil die Bedingungen super waren, dass mir einer herausspringen kann. So weit habe ich die Würfe nicht erwartet, dafür war es dann umso besser. Schon beim Einwerfen habe ich gemerkt, dass ich spritzig und schnellkräftig bin. Das hat sich dann ausgezahlt“, berichtete der Eisenacher.

Für den ersten Meistertitel hatte Chantal Rimke (LC Jena) am Vortag in der Leichtathletikhalle gesorgt. Die Nachwuchs-Kugelstoßerin wuchtete die 4-Kilo-Kugel im zweiten Versuch auf eine neue persönliche Bestleistung von 15,76 Meter. „Ich habe gesehen, was Emily gestoßen hat. Da wollte ich schon weiter stoßen. Man weiß ja, was man kann. Aber viel kam dann auch von mir, wo ich mir gesagt habe, jetzt musst du nochmal einen nachlegen“, erklärte die Dritte der U20-EM. In den weiteren Durchgängen folgte keine Steigerung mehr. „Ich wollte da einfach zu viel. Der eine gute Versuch stand, damit war ich schon voll zufrieden.“ Und dieser reichte dann zum Titel, ihr erster auf nationaler Ebene. „Die Medaille fühlt sich schon gut an. Für mich ein sehr erleichterndes Gefühl, ich freue mich sehr.“

Chance genutzt: Alexander Brehm holt Bronze mit Bestweite

Des einen Freud, des anderen Leid: Während sich Alexander Brehm (Erfurter LAC) über Bronze im Hammerwurf der Jugend U18 freute, blieb Bruno Wedemann (Erfurter LAC) ohne gültigen Versuch. Nicht angetreten war Matti Hummel (UAC Kulmbach), einer der Medaillenhoffnungen. Somit war der Weg frei: Die Chance nutzte Alexander Brehm, der seinen 5-Kilo-Hammer in der zweiten Runde auf die neue Bestweite von 56,64 Meter warf. Es sollte auch nur bei diesem einen gültigen Versuch bleiben.

„Mit der Weite bin ich zufrieden, aber ich hätte mir mehr gültige Versuche gewünscht. Ich hatte technisch ein paar Probleme. Im letzten Versuch habe ich nochmal versucht, ihm Tempo zu geben, das hatte dann leider nicht geklappt“, erklärte er das Manko. Die Bronzemedaille nahm er trotzdem gern mit und widmete diese einer ganz speziellen Person: „Es ist schon ein schönes Gefühl, weil sie für meinen verstorben Ur-Großvater ist. Ich habe mit der Medaille nicht wirklich gerechnet, weil es ja zu den Top-Jungs wie Max Baier und André Rommel doch ein paar Meter mehr sind. Mir kam zugute, dass Matti Hummel nicht dabei war.“

Im Feld der U20-Speerwerferinnen war Lina Joelle Abicht (LG Erfurt) die Jüngste, die sich nach ihrem Wettkampf mit ihrer Tagesbestweite von 39,14 Metern sehr zufrieden zeigte. „Für mich waren es jetzt die dritten Deutschen Meisterschaften, eine gewisse Nervosität war dennoch dabei, die ich aber gut im Zaum halten konnte. Ich habe meine Leistung gebracht“, sagte sie. Anfangs hatte sie ein paar Probleme beim Abwurf, wo es extrem windig war. „Daran musste man sich erstmal gewöhnen, aber ab dem vierten Versuch konnte ich damit gut umgehen.“ Im Sommer soll dann auch eine Vier vorn stehen. „Super wäre es, wenn ich dazu noch die DM-Norm übertreffe. Dafür fehlen mir aber noch drei, vier Meter.“ -sam-

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