Gotha/Tag 1: Liek stellt Landesrekord ein, Riedel springt U20-WM-Norm

Mit rasanten Zeiten begann der erste Tag der Thüringer Landesmeisterschaften der U14 bis U20 sowie der Offenen Thüringer Landesmeisterschaften der Senioren in Gotha: Überragend Matthes Liek, der über 75 Meter den Landesrekord einstellte. Im Weitsprung flog Serina Riedel über die Norm für die U20-WM. Karl Geburek pulverisierte seine Bestzeit über 1.500 Meter. Hinzukamen noch weitere Spitzenleistungen sowie Normerfüller für die nationalen Höhepunkte.

Eröffnet wurden die Thüringer Meisterschaften von TLV-Präsident Heinz-Wolfgang Lahmann, der in diesem Rahmen den neuen Leistungssportkoordinator Willi Mathiszik vorstellte und dieser gleich die Chance für einen Aufruf nutzte: „Alle Trainer aus den Vereinen sind angesprochen, wenn es Probleme gibt, dann stehe ich Ihnen als Ansprechpartner gern zur Verfügung und wir suchen nach Lösungen.“ Mit dem einen oder anderen Vereinstrainer kam er sogleich noch am ersten Tag der Meisterschaften ins Gespräch. Kontakt

Herausragende Sprintzeiten

Grandios! Rasant unterwegs war Matthes Liek (Erfurter LAC): Mit 9,17 Sekunden! im Finale über 75 Meter stellte er den Landesrekord der Jugend M13 von Oliver Franke aus dem Jahr 2000 ein. Außerdem kratzte er an einer weiteren Rekordmarke: Im Weitsprung flog er im dritten Durchgang auf 5,89 Meter. Zum neuen Landesrekord fehlten drei Zentimeter. Zwei weitere Siege ließ er mit der Kugel (11,22 m) und dem Diskus (32,83 m) folgen.

Für einen schnellen Auftakt sorgten die Sprinter: In der männlichen Jugend U20 trommelten Johannes Fleischer, Friedrich Dietz (beide Erfurter LAC) und Florian Näbelung (LC Jena) nach großer zeitlicher Verzögerung im Finale über 100 Meter Spitzen- und Bestzeiten unter 11 Sekunden auf die Bahn. Es siegte Johannes Fleischer mit 10,70 Sekunden vor Friedrich Dietz (10,97 sec) und Florian Näbelung (10,97 sec). „Durch die Verzögerung ist man dann wieder kalt geworden. Von daher bin ich mit der Zeit sehr zufrieden“, sagte Johannes Fleischer. Erstmals unter elf Sekunden lief Friedrich Dietz: „Ich bin sehr zufrieden. Es war das Ziel, was man sich vorgenommen hat. Muskulär hatte ich ein paar Probleme.“

Glückwünsche gab es für die ersten beiden sogleich von ihrem Trainer Tobias Schneider: „Mit beiden Leistungen bin ich sehr, sehr zufrieden. Johannes hat jetzt in der dritten Woche in Folge seine Bestzeit gesteigert. Das zeigt, er ist auf einem guten Weg und er hat sich sehr gut entwickelt. Friedrich hat einen klasse Endlauf gemacht.“ Über 1.500 Meter bestätigte Felix Höfer (Erfurter LAC) in 4:04,10 Minuten die DM-Norm für Ulm (15. bis 17. Juli). Weit- statt Dreisprung: Valentin Brenner (LC Top Team Thüringen) flog im ersten Versuch auf 7,42 Meter – aber mit zur viel Rückenwind. Besser klappte es dann im vierten Versuch, die Bedingungen stimmten, um einen Satz auf 7,37 Meter in die Grube zu setzen. „Wir forcieren den Weitsprung, um die U20-WM-Norm für Cali [7,55 m] zu packen, der Dreisprung ruht erstmal“, erklärte Tobias Schneider.

Riedel überspringt Richtwert für Cali, Zigawe überrascht über 100 Meter

Im Sprintfinale der weiblichen Jugend U20 setzte sich Lea-Celine Schleicher (SV Sömmerda; 13,06 sec) durch. Ihre Bestzeit hatte sie im Vorlauf um eine Hundertstelsekunde auf 12,95 Sekunden verbessert. Im Hochsprung gelang Annabell Recke (LC Jena) eine Steigerung auf 1,76 Meter. „Ich wollte mindestens 1,74 Meter hochspringen. Das war mein Ziel für heute“, sagte sie nach ihrem Wettkampf. Sie befindet sich noch mittendrin in der Abiturphase. Auf Hoch- folgte am Nachmittag noch der Weitsprung. Zwischen den Wettkämpfen fuhr sie nach Hause, um für die mündlichen Abiturprüfungen zu lernen. Das Weitspringen beendete sie als Zweite mit 5,46 Meter. Für die Glanzleistung sorgte Serina Riedel (TSV Zeulenroda), die mit 6,29 Meter nur knapp ihren Hausrekord verfehlte, aber die Norm für die U20-WM in Cali (Kolumbien; 1. bis 6. August) abhakte. Einen neuen Hausrekord gab es dafür im Kugelstoßen mit 12,72 Meter.

Für die Überraschung in der männlichen Jugend U18 sorgte Moritz Zigawe (Ohrdrufer LV), der sich im Finale über 100 Meter in neuer Bestzeit von 11,52 Sekunden durchsetzte. Ungläubig starrte er auf die Anzeige: Ja, er hatte gewonnen. „Ich konnte es einfach nicht glauben und habe damit auch nicht gerechnet.“ Sein großes Ziel ist im Herbst ein Zehnkampf. Sein erster. Dafür wählt er sich bei den Wettkämpfen einzelne Disziplinen raus und schaut, was möglich ist. Das Speerwerfen ist seine Paradedisziplin, wo er am Sonntag seine Klasse zeigen möchte – und das Wochenende vielleicht mit seinem ersten 60-Meter-Wurf zu krönen. Über 1.500 Meter pulverisierte Karl Geburek (ASV Erfurt) seine Bestzeit um mehr als fünf Sekunden auf 4:09,95 Minuten. Er blieb ebenso unter der Norm für die Deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm wie Fabio Schönfeld (Erfurter LAC; 4:13,13 min). Jeaner Sweep im Weitsprung: Nils Ferber (6,26 m) gewann vor Anton Hyckel (6,25 m) und Paul Eichelkraut (6,08 m).

Räpple mit nächster Bestzeit, Riechel meistert 1,70 Meter

Nächste Bestzeit für Hanna Räpple (Gothaer LAC) über 100 Meter: Im Endlauf sprintete sie in 12,11 Sekunden ins Ziel. „Damit bin ich sehr zufrieden. Davor bin ich schon in Ohrdruf eine gute Zeit gelaufen. Ich würde gern in dieser Saison noch unter 12 Sekunden laufen“, sagt die neue Landesmeisterin. Eine gute Chance bietet sich ihr dafür am kommenden Samstag (18. Juni) bei der U18-Gala in Walldorf. Mia Kirchner (ASV Erfurt; 12,71 sec) und Julia Schulze (LC Jena; 12,87 sec) komplettierten das Podest.

Über 400 Meter blieb Anna Amalia Riechel (LG Ohra Energie) erstmals unter der 60-Sekunden-Marke. Sie gewann das Rennen in 59,94 Sekunden. Im Hochsprung gab es die nächste Bestleistung mit dem i-Tüpfelchen DM-Norm: Die 1,70 Meter meisterte sie gleich im ersten Versuch. Lediglich bei 1,67 Meter brauchte sie zwei Versuche. Die Schnellste über 1.500 Meter war Emma Herwig (SV 1899 Mühlhausen; 4:52,79 min), die unter dem Richtwert für die Jugend-DM blieb.

Spee und Arnold mit Vorlauf-Bestzeiten, Manzke schnell über 3.000 Meter

Vom Winde verweht: Im Finale der M15 über 100 Meter gab es reihenweise neue Bestzeiten. Allerdings finden sie keinen Einzug in die Bestenliste. Der Rückwind gab zu viel Unterstützung (+2,4 m/s). Es siegte Max Arnold (LC Jena; 11,69 sec) vor Hannes Spee (Eisenacher LV; 11,71 sec) und Linus Ebhardt (SV Sömmerda; 11,90 sec). In den beiden Vorläufen gab es reguläre Bedingungen und ebenfalls Spitzenzeiten. Hannes Spee (11,74 sec) und Max Arnold (11,75 sec) erfüllten die Mindestleistung für die U16-DM in Bremen (9./10. Juli). Im Weitsprung ging der Titel mit neuem Hausrekord an Max Arnold (6,18 m), der mit einer starken Serie von fünf Sprüngen über die 6-Meter-Marke glänzte.

Während es bei seinem Vater Andy Dittmar (BiG Gotha; 16,75 m) weniger rund lief, sorgte Sohn Lenny für eine starke Weite von 13,71 Meter. Obwohl er sich während des Wettkampfs immer mal wieder an den Oberschenkel fasste. „Ich habe nicht reingefunden in den Wettkampf. Die Vorbereitung dafür lief einfach nicht optimal, wenn man unter der Woche wie jetzt am Freitag einen 14-Stunden-Tag hat. Lenny plagt sich seit einer Woche mit einer kleinen Adduktorenzerrung rum. Deswegen bin ich richtig zufrieden, was er da im Ring gezeigt hat. Ich habe ihm gesagt, er kann aufhören“, sagte Andy Dittmar. Doch sein Sohn zog alle sechs Versuche durch. In der W15 lief Helena Manzke (LSV Lok Arnstadt) zur nächsten Bestzeit. Vor einer Woche verbesserte sie sich über 800 Meter in Regensburg, jetzt legte sie über 3.000 Meter die nächste schnelle Zeit nach. Sie kam in 10:41,33 Minuten ins Ziel. -sam-

Ergebnisse