Zwei DM-Medaillen, neuer Hausrekord: Hinter Andor Rik Schumann liegt eine sehr erfolgreiche wie starke erste Saison im U18-Jahr. Er verabschiedete sich mit DM-Silber über 800 Meter, zuvor hatte er mit der Jugendstaffel der U20 in Braunschweig Bronze über 3x1.000 Meter geholt. Obendrauf kam eine neue Bestzeit, die Norm für die U18-EM in Banska Bystrica verpasste der 16-Jährige über 800 Meter denkbar knapp.
Zwei Stadionrunden, zweimal 400 Meter: Diese Strecke bescherte Andor Rik Schumann (Erfurter LAC) in seinem ersten U18-Jahr genügend unvergessliche Momente. Wie zuletzt in Mönchengladbach – seinem Saisonhöhepunkt mit den Deutschen Meisterschaften der U18. Angesichts seiner Vorleistungen war das ausgesprochene Ziel eine Medaille. Farbe zweitrangig. „Wir sind hergekommen, mit der Intension erstmal den Vorlauf zu überstehen. Das habe ich auch souverän geschafft“, berichtete Andor Rock Schumann. Das sogar als Vorlaufschnellster in 1:57,55 Minuten. „Im Finale galt es dann alles reinzustecken, um mich für eine relativ starke Saison zu belohnen. Das Gedankenspiel mit dem Treppchen war im Vorfeld schon sehr cool.“
Zweitschnellste Zeit seiner Karriere
Mit ordentlich Selbstvertrauen, getankt im Vorlauf und durch seinen Einsatz mit der Jugendstaffel der U20 in Braunschweig, startete er mutig und engagiert, und setzte sich sogleich vorn an die Spitze. „Das haben wir so ein bisschen im Vorfeld abgestimmt, wenn keiner nach vorn gehen will, er ruhig mit kontrollierter Geschwindigkeit von vorn das Feld mitbestimmen kann, und er dann nicht irgendwo im Pulk in Turbulenzen gerät“, sagte Landestrainer Enrico Aßmus. Anfangs der zweiten Runde kam die Attacke des Jahresschnellsten Piet Hoyer (LG Offenburg). „Andor hat sich gut reingehangen und seine Position verteidigt. Piet war an diesem Tag schon der Stärkste. Dementsprechend hat sich Andor Silber erkämpft und erlaufen. Er hat nicht Gold verloren, sondern eindeutig Silber gewonnen. Es war von ihm eine tolle letzte Runde und seine zweitschnellste Zeit seiner Karriere“, resümierte Enrico Aßmus. Für seinen Schützling standen 1:53,27 Minuten im Protokoll.
„Ich bin auf jeden Fall zufrieden. Der zweite Platz ist ein sehr gutes Ergebnis“, freute sich Andor Rik Schumann. In diesem Rennen ging es hauptsächlich um die Medaillen. Auch wenn er mit seiner Zeit die Norm für die U18-Europameisterschaften in Banksa Bystrica (Slowakei; 18. bis 21. Juli) erneut knapp verpasste. Für die U18-Talente waren die nationalen Titelkämpfe die letzte Chance, um sich für die U18-EM zu qualifizieren. Als Norm über 800 Meter waren 1:52,50 Minuten gefordert. Seine bisher schnellste Zeit über die beiden Stadionrunden lief er wenige Wochen zuvor beim Abendsportfest in Pfungstadt. Die Konkurrenz stark, schnell und fordernd – genau die richtigen Bedingungen für eine Topzeit. Das erfüllte sich auch: 1:52,73 Sekunden. Im Vergleich zum Vorjahr vollzog der Sohn des Sydney-Olympiasiegers Nils Schumann einen gewaltigen Leistungssprung und steigerte seinen Hausrekord um etwas mehr als acht Sekunden! (2023: 2:00,77 min).
Gold, Silber, Bronze - DM-Medaillensammlung komplett
Die fehlenden zwei Zehntel für einen EM-Start schmerzten im ersten Moment gehörig, umso mehr liegt jetzt der Fokus auf seinem zweiten U18-Jahr, wo mit dem Europäischen Olympischen Jugendfestival in Skopje (Mazedonien; 2. bis 12. Juli 2025) ein weiterer schöner internationaler Höhepunkt auf die U18-Talente wartet. „Papa, Herr Aßmus und ich hatten ausgemacht, wenn es mit der EM-Norm klappt, dann fahre ich auch dahin und wir freuen uns alle. Jetzt bin ich zwei Zehntel dran vorbei gelaufen. Wir haben dann gesagt, dass ist nicht weiter schlimm, weil als jüngerer Jahrgang war das jetzt kein Muss. Da kann ich mich nächstes Jahr noch besser vorbereiten“, sagte Andor Rik Schumann.
Mit DM-Silber komplettierte er seine Medaillensammlung. Eine Woche zuvor hatte er mit der Erfurter Jugendstaffel der U20 bereits Bronze über 3x1.000 Meter geholt. Im Vorjahr stürmte er bei den Deutschen U16-Meisterschaften in Stuttgart zum Titel. Das erste U18-Jahr gab ihm einen ordentlichen Schub wie Selbstbewusstsein, um in nächsten Jahr vielleicht noch einen draufzusetzen.