DM: Julian Reus stürmt ins Finale und holt Bronze

Die Sprinter setzten am ersten Tag der Deutschen Meisterschaften in Braunschweig den Schlusspunkt. Für einen bronzenen Moment sorgte Julian Reus (LAC Erfurt Top Team), dem im "Finale der Generationen" über 100 Meter in 10,26 Sekunden der Sprung aufs Treppchen gelang.

„Mein Rennen war okay. Deniz (Almas) war heute wohl unschlagbar. Vor seiner Leistung kann ich wirklich nur den Hut ziehen. Bei mir hätte es schneller sein können, aber es zieht sich schon durch die ganze Saison, dass ich den richtigen Rennrhythmus und das richtige Rennen noch nicht ganz gefunden habe“, sagte der 32-Jährige gegenüber leichtathletik.de. Der Traum von einem Finale mit einem Erfurter Trio erfüllte sich nicht: Für seine Trainingspartner Julian Wagner und Luis Brandner war im Halbfinale mit jeweils 10,50 Sekunden Endstation.

Anerkennende Worte für den Sieger

Julian Reus ist und bleibt ein Medaillengarant bei nationalen Titelkämpfen: Wenngleich die Medaille über 100 Meter auch eine andere Farbe hätte tragen können. Doch dafür waren zwei junge Athleten an diesem Abend einfach schneller: Deniz Almas (VfL Wolfsburg; 10,09 sec) und Joshua Hartmann (ASV Köln; 10,23 sec) setzten die Akzente. „Gratulation an Deniz. Dass er nach der Vorwoche nochmals eine solche Leistung zeigt, das ist schon sehr stark. Sie war meines Erachtens die beste des Tages“, richtete Tobias Schneider aus dem Trainergespann mit Gerhard Jäger anerkennende Worte an den Sieger.

Es war ein hochklassig besetztes Finale, die drei Favoriten nebeneinander im Block. Nach dem Startschuss versuchte Julian Reus neben Deniz Almas mitzugehen. Der Jüngere hatte die schnelleren Beine und setzte sich durch. Auf den letzten Metern kam noch Joshua Hartmann herangestürmt und holte Silber. „Es war ein sehr, sehr spannendes Finale. Wir sind mit dem dritten Platz von Julian sehr zufrieden. Er hat zwei wirklich solide Rennen gezeigt. Das war absolut in Ordnung“, berichtete Tobias Schneider. Souverän und sehr locker hatte der Erfurter zuvor das Halbfinale in 10,30 Sekunden gewonnen.

Trainer mit Aufbauhilfe für die jungen Athleten

Die Bilanz des deutschen Rekordhalters ist beachtlich: seit 2012 hat Julian Reus immer eine Einzel-Medaille bei nationalen Titelkämpfe geholt. Diese Bilanz baute er nun mit einer bronzenen Medaille über 100 Meter weiter aus. „Für mehr muss noch mehr zusammenpassen“, sagte Tobias Schneider. Wie auch für Julian Wagner und Luis Brandner, die nicht in ihr Rennen fanden. Für Luis Brander war es der erste Einsatz bei den Aktiven.

Bei Julian Wagner verlief der Start noch recht gut, erst auf den letzten Metern verlor er seinen Finalplatz. Es war eine Hundertstelentscheidung. „Das war sehr knapp, richtig bitter. Vielleicht haben ihn ein paar Wettkämpfe gefehlt“, mutmaßte Tobias Schneider, der nach den Rennen seine junge Athleten wieder aufbauen musste. „Sie waren enttäuscht, sie hatten sich mehr vorgenommen. Jetzt heißt es die Rennen abzuhaken und daraus zu lernen. Nichts desto trotz gehört den beiden die Zukunft.“ Auf Julian Reus warten morgen noch die 200 Meter (Halbfinale: 13:30 Uhr/Finale: 18:45 Uhr) – und der nächste Angriff auf Edelmetall.