Ohne Kampfrichter geht es nicht – 31 Neue in Nordthüringen

Haben Sie schon einmal Leichtathletik im Fernsehen geschaut oder waren im Stadion als Zuschauer dabei? Wenn ja, vielleicht sind Ihnen dabei Frauen und Männer in weißer Kleidung aufgefallen. Sie messen Zeiten und Weiten, kontrollieren, dass die Athleten die Regeln einhalten. Ohne Kampfrichter keine Wettkämpfe. Umso schöner, wenn sich interessierte Menschen finden, wie Ende Oktober in Sondershausen, die die erste Stufe zum Kampfrichter in der Leichtathletik absolvieren.

Mit jeder Minute füllte sich der Seminarraum auf dem Sondershäuser Göldner. Hendrik Baumbach besprach noch die letzten Details mit Jons Anhalt, bevor die Kampfrichtergrundausbildung startete. Hendrik Baumbach ist beim Thüringer Leichtathletik-Verband verantwortlich für die Aus- und Weiterbildung im Kampfrichterwesen, Jons Anhalt führt den Kreisfachausschuss Nordthüringen. An jenem Samstagvormittag waren es 30 Teilnehmer aus Nordhausen, Sondershausen, Artern, Eisenach und Erfurt, die die beiden begrüßen konnten.

„So wie sich die Teilnehmerzahl bei diesem Lehrgang entwickelt hat, ist das durchweg positiv zu betrachten und eher selten. Anfangs waren es 15 Personen, dann waren es 20 und selbst die letzten Tage sind nochmal vier Personen hinzugekommen. Das liegt vielleicht auch daran, dass es nicht unendlich viele Ausbildungsmöglichkeiten gibt. Bei einer Teilnehmerzahl von über 30 müsste man schon fast zwei Lehrgänge daraus machen, um die Betreuung besser zu gestalten, um mehr Fragen zulassen zu können“, sagte Hendrik Baumbach.

Praxisaufgabe bringt Teilnehmer ins Grübeln

Zu Beginn des Tages stellte Hendrik Baumbach die Frage in den Raum: Warum seid Ihr heute hier? Die Antworten reichten von Auffrischung des bisherigen Wissens über Anpassung an das aktuelle Regelwerk bis zur Unterstützung als Helfer bei Veranstaltungen in der Region. Anschließend gab es einen groben Überblick über die Themen des Tages. Beginnend mit den Wettkampfoffiziellen, und einer praktischen Gruppen-Aufgabe. So sollten die Teilnehmer eine Rangfolge für die einzelnen Positionen festlegen und ihnen dann die entsprechenden Aufgaben zuordnen. An den Tischen entstanden rege Diskussionen, zunächst über die Rangfolge (Helfer, Wettkampfleiter, Obmann, Kampfrichter, Einsatzleiter und Schiedsrichter), dann über deren Aufgaben.

Die Auflösung erarbeitete Hendrik Baumbach anschließend mit allen Teilnehmern. Im weiteren Verlauf erklärte er, welche Arbeitsmaterialien ein Kampfrichter benötigt, den Ablauf und die Durchführung von Wettkämpfen, die Gültigkeitskriterien, die Wettkampfanlage und die Aufgaben eines Kampfrichters sowie die Auswertung eines Wettbewerbs. Beim Thema Wettkampfregeln ging es erneut in die Gruppenarbeit über. Hendrik Baumbach verteilte dafür fünf Arbeitsblätter. Darauf fünf nicht alltägliche Disziplinen wie Dreisprung, Stabhochsprung, Hammerwurf, Kugelstoßen und Speerwurf, bei denen man erklären sollte, wann ein Versuch ungültig gegeben wird. Gemeinsam wurde anschließend die Auflösung erarbeitet.

Kampfrichtergrundausbildung: "Infomativ, kurzweilig"

Um die Regeln für alle besser zu veranschaulichen, ging es am Nachmittag zu den einzelnen Wettkampfanlagen. Ebenso wie für eine weitere praktische Aufgabe. So sollten die Teilnehmer beispielsweise an der Hochsprunganlage überlegen, wie viele Kampfrichter gebraucht werden und sie entsprechend positionieren. Das wiederholte sich beim Weitsprung und Speerwurf. Nach diesem letzten praktischen Teil wartete auf die Teilnehmer noch ein kleiner Wissenstest sowie Tipps für den weiteren Weg nach der Grundausbildung, bevor sie aus den Händen von TLV-Landeskampfrichterwart Sascha Mühlberger ihr Kampfrichterbuch, T-Shirt und Pullover erhielten.

Informativ, kurzweilig – so fasste eine Teilnehmerin diesen Tag zusammen. Ebenfalls sehr angetan zeigte sich Jons Anhalt: „Es war ein sehr lehrreicher, unterhaltsamer Tag. Ich als „alter Wurfhase“ habe mich als Trainer über Neuerungen im Wurfbereich „belehren“ lassen müssen, und es natürlich dankbar aufgenommen. Ich bin sehr dankbar für diesen Tag und hoffe, dass ich viele der Teilnehmer im Kampfrichter-Shirt bei Wettkämpfen wiedersehe.“ Zugleich dankte er der Stadt Sondershausen „ für die Stadionnutzung und dem Konferenzraum auf dem Göldner“ und den TLV-Kampfrichter/Vertreter und Ausbilder Hendrik Baumbach und Sascha Mühlberger. -sam-

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