DM U23: Robin Müller trägt die Bürde des Favoriten in Ulm

Am ersten Wochenende im Juli geht es sportlich gleich heiß, wenn in Ulm die deutschen Meister der U16 wie U23 ermittelt werden. Zuletzt waren die Ulmer 2022 Gastgeber der nationalen Meisterschaften für die Nachwuchsathleten. Nun rückt die Stadt an der Donau ab Freitag erneut in den Fokus. Zunächst blicken wir auf die Chancen der Thüringer Teilnehmer in der U23, die zudem Jagd machen, auf die Tickets für die U23-EM.

Es gibt auch einige Talente, die noch in der Jugend U20 startberechtigt sind und sich mit einer starken Leistung in diesem Sommer für einen Start in der höheren Altersklasse empfohlen haben. Der Fokus bei Sprinter Mika Dedekind (LC Jena) liegt klar auf dem darauffolgenden Wochenende, wenn er um einen Startplatz für die U20-Europameisterschaften in Tampere (Finnland; 7. bis 10. August) kämpft. Als Siebter über 5.000 Meter ist Anton Saar (Erfurter LAC) gemeldet. „Er hat momentan viel Unistress und wird daher auch erst am Wettkampftag anreisen. Wenn er seine Quali-Leistung bestätigen kann, dann wäre das ein gutes Ergebnis“, blickt sein Trainer Enrico Aßmus aus dem Gespann mit Nils Schumann voraus.

Florian Näbelung mit positivem Gefühl nach Ulm

Mit einem positiven Gefühl reist Florian Näbelung (LC Jena) nach Ulm. Hatte er doch erst vor wenigen Tagen seine Bestleistung über 110 Meter Hürden auf 14,35 Sekunden steigern können. „Er ist aktuell fünftbester Hürdensprinter in seiner Altersklasse. Das Minimalziel lautet Endlauf, was er schaffen muss“, sagt sein Trainer Rico May. Auch gilt es eine Bronze-Medaille aus dem Vorjahr zu verteidigen. Stark besetzt ist das Feld über 3.000 Meter Hindernis mit fünf Thüringer Athleten. An der Spitze steht Robin Müller (LC Top Team Thüringen). „Wir haben Fünf im Finale, ich bin auf dieses Rennen sehr gespannt. Ich denke, Robin trägt in diesem Rennen die Favoritenbürde, mit der schnellsten Zeit, die er gerecht werden will“, meint Enrico Aßmus. Weiterhin dabei Karl Geburek (ASV Erfurt), bei dem eine Zeit von unter neun Minuten angepeilt wird. Felix Höfer, Aaron Lautenschläger und Fabio Schönfeld (alle Erfurter LAC) komplettieren das Quintett.

Im Hochsprung lief es für Cedric Spieß (Erfurter LAC) und Finn Friedrich (WSSV Suhl 1990) zuletzt eher durchwachsen. Für Finn Friedrich werden diese Meisterschaften die letzte Möglichkeit sein, um sich für die Deutschen Meisterschaften in Dresden (31. Juli bis 3. August) zu qualifizieren. Große Anlaufprobleme machte ihr Trainer Rico May aus. Wie zuletzt beim Internationalen Sparkassenmeeting in Osterode. „Springerisch haben die Jungs das Potenzial für 2,10 Meter“, weiß ihr Trainer.

Platzt der Knoten bei Marlene Körner?

Konstanz ist gut. Doch das allein reich nicht, wenn es gern noch schneller werden soll. Bisher hat sich Marlene Körner (LC Top Team Thüringen) über 100 Meter bei Zeiten um 11,72 Sekunden eingependelt. Sie und ihr Trainer hoffen, dass der Knoten in Ulm endlich platzt. „Im Training läuft es deutlich besser als das, was sie im Wettkampf auf die Bahn bringt“, sagt ihr Trainer Tobias Schneider. Das Potenzial für schnelle Zeiten ist da. Vielleicht hilft ihr in diesem Moment der Blick zurück. Nämlich ins Jahr 2022, als sie damals noch als U20-Talent gleich drei Medaillen aus Ulm mit nach Hause nahm. „Vielleicht ist das ein gutes Omen wie Pflaster für sie. Ich hoffe sehr, dass sie sich steigern kann und ihre Saisonbestzeiten über 100 und 200 Meter deutlich nach unten drücken kann“, hofft ihr Trainer. Für das Ticket für die U23-EM in Bergen muss bei „ihr schon alles passen“. Gefordert sind als Normen 11,50 Sekunden (100 m) und 23,45 Sekunden (200 m). Die Konkurrenz ist schnell und hat bereits ordentlich vorgelegt. Doch Träume sind da, um erfüllt zu werden.

Das gilt ebenso für Aurora Klotz (LC Jena), die sich in ihrem ersten U20-Jahr befindet und sich ihren internationalen Start über die Hürden erfüllen möchte. Aber nicht in der U23, sondern in der U20, wo es am darauffolgenden Wochenende in Bochum-Wattenscheid ernst wird. Geplant ist ein Doppelstart über 100 Meter und 100 Meter Hürden. Da wird es sicherlich darum gehen, ihre Bestzeit anzugreifen. Selbiges gilt für die Zwillinge Emily und Clara Seidel (LC Jena), die über 100 Meter Hürden starten. Auf der Stadionrunde gilt es für Maria Schröder (LC Jena) und Anna Amalia Riechel (LG Ohra Energie) ihr bisherigen Zeiten nochmals zu bestätigen, wenn nicht sogar weiter zu drücken.

In der höheren Altersklasse startet Leni Hanselmann (Erfurter LAC) über 800 Meter, als Siebte ist sie gemeldet und dürfte mit Bestätigung ihrer Meldeleistung durchaus zufrieden aus der Konkurrenz gehen. Angriff auf die Bestzeiten lautet wohl das Motto für die drei Starterinnen über 5.000 Meter. Gemeldet sind Alexandra Otto (TSV Zeulenroda), Hannah Weyers (LC Jena) und als U20-Läuferin Helena Manzke, für die der Start eine gute Vorbereitung auf die U20-DM ist. Ebenso wie für Anna Amalia Riechel, die noch zwei weitere Starts über 400 Meter Hürden und im Hochsprung hat. Erst vor wenigen Tagen verbesserte Dreispringerin Aspasia Winkler (LC Jena) ihren Hausrekord auf 12,35 Meter. Sie ist die Jüngste im Feld, und gehört noch zu den U20-Athletinnen. Das trifft ebenso auf Speerwerferin Lena Benne (LC Jena) zu. Ihr nationaler Höhepunkt steigt dann eine Woche später, wenn es dann auch um die Tickets für die U20-EM in Tampere geht.

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