DM U16: Aufstrebende Thüringer Nachwuchs-Talente in Ulm

Die ersten Deutschen Meisterschaften sind immer etwas ganz Besonderes. Die U16-Talente dürfen dieses Flair nun erstmals am kommenden Wochenende in Ulm erleben. Mit teils großen Ambitionen starten die Thüringer Aktiven in das lange Meisterschafts-Wochenende. Wir blicken in dieser Vorschau auf die Chancen der jüngsten Teilnehmer.

In dieser Saison hat Eugen Pölitz (Erfurter LAC) bereits gezeigt, welches Potenzial in ihm steckt. Zu überzeugen wusste er bei den Landesmeisterschaften oder zuletzt bei den Mitteldeutschen Meisterschaften. Jetzt darf er sich auf nationaler Bühne über 100, 300 Meter sowie mit der Srintstaffel beweisen. Über die längste Spintdistanz startet er als Jahresbester, ebenso wie mit der Staffel. „Gelingt es ihm, seine Vorleistungen auf die Bahn zu bringen, kann er sich mit einer Medaillen belohnen“, hofft Sprint-Landestrainer Tobias Schneider auf einen erfolgreichen Abschluss. Wie auch mit der Sprintstaffel, die in der Besetzung Ole Jannis Gratz, Eugen Pölitz, Arne Otto und Oskar Schmidt laufen wird. „Die Jungs gehen als Jahresbeste ins Rennen und sind gut vorbereitet. Schließlich gilt es den Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen.“

Sprinter mit und ohne Hürden in guter Form, Geher holen sich Feinschliff in Oberhof

In zwei Disziplinen ist Luca Lion Gloger (WSSV Suhl 1990) gemeldet. Während es über 100 Meter eher in Richtung Bestzeit geht, startet er im Dreisprung mit 12,33 Metern als Fünfter, was auf den Endkampf wie eine tolle Platzierung hoffen lässt. Das gilt ebenso für den an sechster Position gemeldeten Lorenz Wartmann (SV Concordia Wartmann). Im Hürdensprint hat sich Ole Jannis Gratz an die Spitze der deutschen U16-Bestenliste gesetzt. Seine Topform möchte er nun beim Höhepunkt untermauern und sich belohnen. „Er ist einer guten Form und ich hoffe, dass er sich sich mit einer Medaille belohnt“, sagt Tobias Schneider. Yannik Althaus (Gothaer LAC) belohne sich mit diesem DM-Start für den Aufwand, den er in diesem Jahr gegangen ist. „Yannik befindet sich im guten Mittelfeld der Starter und hat berechtigte Hoffnung auf einen zweiten Lauf“, sagt Max Otto Strobel.

Finley Rimbach und Paul Bastian Morgenroth (beide Erfurter LAC) starten im Hammerwurf, letzterer zudem noch im Speerwurf. „Für Finley ist es ein Achtungserfolg, dass er teilnimmt. Er hatte sich im April das Schlüsselbein gebrochen und nur einen Wettkampf, um sich sowohl im Einzel und mit einem Blockergebnis zu qualifizieren. Im Block Laufen hatte er wirklich alles rausgehauen, was noch in dieser kurzen Zeit ging “, berichtet sein Trainer Tobias Schrock. Beide haben Endkampfaussichten.

Im 3.000 Meter Bahngehen gibt es sogar zwei Medaillenhoffnungen: Paul Alberto Gutierrez Müller (Erfurter LAC) und Alexander Schwarz (ASV Erfurt), die in der Meldeliste die Plätze eins und drei belegen. Vorbereitet hatte sich die Trainingsgruppe mit ihrer Trainerin Julia Henze in Oberhof. „Wir haben nochmal gut trainiert und das Trainingslager wirklich gut abschließen können. Die Sportler sind voller Vorfreude auf ihren DM-Start und natürlich fit“, berichtet Julia Henze. Auch für die angekündigte Hitze sind die jungen Athleten gut gerüstet. „Es wird dort relativ warm. Es wird darauf ankommen, wie die Athleten damit umgehen können. Wir haben das gut geübt und sind vorbereitet.“

Viktoria Keksel mit Medaillenchance, Lucie Schmied hat doppelte Chance

Max Otto Strobel hat mit Merit Benne (KSSV Weimar, Dreisprung) und Lotta Rudolph (LC Jena, 100m und 80m Hürden) zwei Athletinnen mit Potential für den Endkampf bzw. für die Finals. „Der Blick liegt jedoch, wie eh und je bei der U16, auf etwas anderem: Erfahrungen sammeln, das Feeling einer DM genießen und mit einem guten Gefühl aus diesem Wettkampfjahr gehen. Denn eines steht fest: beide Athletinnen haben in diesem Jahr ihre tolle Entwicklung unter Beweis gestellt und dürfen diese DM als Lohn ihrer harten Arbeit, bei Merit natürlich vor allem mit ihren Heimtrainern in Weimar (Familie Schröter), sehen und genießen“, blickt er voraus. Die Konkurrenz im Sprint ist immens stark. 47 Athletinnen sind gemeldet. Dazu zählt neben Lotta Rudolph auch Laura Kalinowski (1. TSV Bad Salzungen 1990), die in erster Linie Erfahrungen sammeln soll. „Mit ein bisschen Glück kann sie ihre Bestzeit angreifen und vielleicht reicht die Zeit dann für das B-Finale“, hofft Tobias Schneider.

Aussichtsreich über 300 Meter liegt Victoria Keksel (Gothaer LAC) auf Rang drei in der Meldeliste. Obwohl sie sich auch über 300 Meter Hürden mit einer Topzeit qualifiziert hat, fiel die Wahl auf die flache Strecke. „Hier sollte sie es ins Finale schaffen, wir liebäugeln bei ihr mit einer Medaille“, sagt Tobias Schneider. Die zweite Thüringer Starterin über 300 Meter ist Johanna Fromm (Erfurter LAC), die angesichts der Konkurrenz und ihrem Potenzial ihre Meldezeit drücken möchte.

Einen Doppelstart plant Lucie Schmied (SV Empor Bad Langensalza) über 3.000 Meter und 1.500 Meter Hindernis. Zuerst wird sie am Freitag über 3.000 Meter starten und versuchen in den Bereich von 10:20 Minuten und in die Medaillenränge vorzustoßen. Mit etwas müderem Körper steht sie ein Tag später über 1.500 Meter Hindernis an der Startlinie. „Wir müssen schauen, was das erste Rennen mit ihr macht, und ob man vielleicht sogar mit zwei Medaillen aus diesen Meisterschaften rausgehen kann. Das wäre natürlich mehr als überragend“, meint Lauf-Landestrainer Enrico Aßmus.

Geherin Lilly Fenner vollzieht Leistungssprung

Über die Hindernisse wird sie von zwei weiteren Thüringer Athletinnen begleitet. Qualifiziert hatten sich weiterhin Kimberly Deidersen (SV 1899 Mühlhausen) und Nele Helene Hering (ASV Erfurt), die durchaus Chancen auf einen guten Mittelfeldplatz haben. Kimberly Deidersen sogar für die Top 10. Im 3.000 Meter Bahngehen führt Lilly Fenner (ASV Erfurt) die Meldeliste an. Sie hat einen unheimlichen Leistungssprung vollzogen, ihre Bestzeit innerhalb eines Jahres von 19:03,40 auf 16:02,20 Minuten in der Freiluftsaison steigern können. Das allein ist bereits eine absolute Topleistung, die sie nun mit einer Medaille krönen möchte.

Ein großer Erfolg ist die DM-Teilnahme für Greta Engelhaupt (Gothaer LAC), die sich in einem großen Teilnehmerfeld im Dreisprung wiederfindet. Für sie geht es vorrangig darum, ihre Meldeleistung zu bestätigen, wenn nicht sogar zu toppen. Im Kampf um die Medaillen wollen Mia Lina Tümmler (SV Sömmerda) im Hammerwurf sowie Lara Hunger (WSSV Suhl 1990) im Speerwurf ein Wörtchen mitreden. „Mia hat den Kampf um Platz drei vor sich. Die ersten beiden sind von ihren Leistungen zu weit weg, aber dahinter sind drei, vier Mädels sehr eng beieinander“, sagt ihr Trainer Tobias Schrock. Im Speerwurf ist Lara Hunger eine der Medaillenhoffnungen, sie ist als Dritte gemeldet.

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