Zeiten messen, Platzierungen festlegen, über Rekorde entscheiden – Von der Weiterbildung der Thüringer Zeitnehmer

Am 21./22. April 2018 trafen sich in der Erfurter Leichtathletikhalle die Sportfreunde, die in der Zeitmessung und Zielbildauswertung bei Wettkämpfen in Thüringen aktiv sind, zu einem zweitägigen Lehrgang. Vorbereitet und durchgeführt wurde die Veranstaltung von Steffen König, Thüringer Vertreter im Panel der Nationalen Zielbildauswerter des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, der in dieser Funktion auch über umfangreiche nationale und ebenso internationale Erfahrung verfügt.

Im ersten Lehrgangsteil am Samstag wurde die im Verbandsgebiet stark verbreitete Technik FinishLynx besprochen. Dabei wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Technik vorgeführt, der Aufbau erläutert und intensiv dargestellt, wie die Einstellungen an den Geräten und in der Software die Funktionsweise beeinflussen. Ein Schwerpunkt lag auf der Beseitigung von technischen Schwierigkeiten, die immer einmal wieder bei Veranstaltungen auftreten und den Zeitplan erheblich durcheinanderbringen. Viele typische Fehler können dabei schon durch einen genauen Aufbau der Zeitmessanlage vermieden werden. Größeren Raum nahmen praktische Übungen ein: Dieser Abschnitt wurde vom Lehrgangsleiter dazu genutzt, um die in Thüringen noch nicht vorhandene Technik des elektronischen Starts vorzuführen – eine Zukunftstechnik, die schon bald im Verbandsgebiet zum Einsatz kommen wird.

Der Vormittag des zweiten Lehrgangsteils stand dann ganz im Zeichen von Regeln und Richtlinien. Obwohl Kampfrichterinnen und Kampfrichter die Internationalen Wettkampfregeln (IWR) bestens kennen müssen, sind die Festlegungen für die Zeitmesstechnik und die Zielbildauswertung mittels vollautomatischer Zielbildsysteme nur den Wenigsten in der Tiefe geläufig. Dies hängt damit zusammen, dass es sich mit um ausgesprochen detailreiche und spezialisierte Regelbereiche handelt. Ein zweiter Teil nach der Mittagspause widmete sich verschiedenen Beispielen von Zielbildern und insbesondere der Frage, wie die Athleten bei knappen Zieleinläufen richtig zu platzieren sind. Zur Sprachen kamen neben den Zieleinläufen auch Bilder der sogenannten Nullkontrolle, die am Beginn eines jeden Wettkampftages steht und der Einrichtung der Zeitmessanlage dient. Die abschließenden Übungen werden im Nachgang des Lehrgangs kontrolliert und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird eine individuelle Rückmeldung zu ihrem Lernerfolg gegeben.

Das Resümee der Zeitnehmer über die Weiterbildungsveranstaltung fiel positiv aus: Am Ende dürfte neben einem deutlichen Wissensgewinn auch mehr Routine bei der Arbeit mit der Zeitmesstechnik stehen. Der Thüringer Leichtathletik-Verband, der zuletzt mehr Mittel für die Weiterbildung von Kampfrichterinnen und Kampfrichtern durch Lehrmaßnahmen zur Verfügung gestellt hat, erhofft sich in den Veranstaltungen zudem ein einheitlicheres Handeln und konsequent hohe Standards bei allen Wettkämpfen. Auf diese Weise sollen Sportlerinnen und Sportlern Höchstleistungen ermöglicht, durch konsequentes und regelsicheres Handeln der Kampfrichter Diskussionen vermieden und der Spaß in der Leichtathletik gefördert werden. Lehrgangsleiter Steffen König freute sich außerdem über mehr Verständnis, warum es bei der Auswertung der Läufe manchmal doch einen Augenblick länger dauern kann, und wünschte stets ein genaues Auge für die zukünftige Arbeit.