Vor zwölf Jahren fand letztmals das Sondershäuser Leichtathlethletik-Meeting auf dem Göldner statt. Nun lebte es am Samstag als Internationales Nordthüringer Meeting unter der Gesamtleistung von Jana Zöller und Michael Huke wieder auf. Der Neustart verlief sehr erfolgreich, so durften sich die 1.500 Zuschauer auf reichlich Spitzenathleten aus Deutschland und der Welt freuen. Ebenso wie über purzelnde Stadionrekorde.
Als eine der Ersten stieg Chantal Rimke (LC Jena) in den Ring. Die Nachwuchs-Kugelstoßerin hatte bereits am Vorabend beim Werfermeeting in Thum mit 15,22 Metern eine klasse Leistung gezeigt. Doch zwei Wettkämpfe innerhalb von zwei Tagen, noch dazu aus dem Training in Vorbereitung auf die U20-Weltmeisterschaften in Lima (Peru; 26. bis 31. August) heraus, auch für die 19-Jährige keine leichte Aufgabe. Und so tat sie sich schwer, brachte einen gültigen Versuch mit 14,26 Metern in die Wertung ein. „Es ist auch für mich schwierig zwei Wettkämpfe hintereinander zu machen. Der Ring war ein bisschen stumpf. Mit den fünf Leuten war es ein super Wettkampf“, resümierte die gebürtige Nordhäuserin.
Vor der großen Kulisse wurde sie zudem vom TLV-Leistungssportkoordinator Willi Mathiszik und von der ehemals „schnellsten Frau der Welt“ Marlis Göhr nach Lima verabschiedet. Bevor es nach Peru geht, schlug sie dieser Tage mit dem deutschen Wurfkader ihre Zelte im Olympischen und Paralympischen Trainingszentrum in Kienbaum auf. Begleitet wird sie dabei von ihrer Trainerin Petra Felke. Der Flieger hebt dann am 24. August ab Berlin ab. Geworfen und gestoßen wurde auf dem Sondershäuser Göldner übrigens im Fußballstadion, weil im Leichtathletikstadion Kunstrasen verlegt wurde.
Beste Deutsche: Julian Wagner und Robin Müller
Daher wanderten die Zuschauer nach den Wettkämpfen im Kugelstoßen und Speerwerfen zurück ins Leichtathletikstadion, wo der Fokus auf die Sprinter gerichtet war. Mittendrin ein Thüringer: Erfurts Topsprinter Julian Wagner (LC Top Team Thüringen), der als Ersatzmann für die Sprintstaffel bei den Olympischen Spielen in Paris im Einsatz war. In Sondershausen trommelte er im Vorlauf eine Zeit von 10,28 Sekunden auf die Bahn, womit er sich für den finalen A-Lauf qualifizierte. Auf Grund der wechselnden Winde konnte er im Finale nicht mehr an diese Zeit anknüpfen und wurde in 10,39 Sekunden dennoch hinter der schnellen internationalen Konkurrenz starker Dritter.
Über 3.000 Meter Hindernis zeigte Robin Müller (LC Top Team Thüringen) ein beherztes Rennen, er belohnte sich als bester deutscher Starter in 8:50,37 Minuten mit Rang vier. Ebenfalls toll unterwegs war Karl Geburek (ASV Erfurt) als U20-Athlet, der in 9:18,62 Minuten nah an seine Bestleistung aus Koblenz herangelaufen war. Er belegte in diesem hochkarätigen Feld den achten Rang.
Tolle Leistungen beim Jugendcamp der Hochspringer
Das Jugendcamp der Hochspringer erlebte ebenfalls einen erlebnisreichen Tag auf dem Göldner. In der männlichen Jugend U16 siegte Danilo Mages (LC Jena) mit Einstellung seiner Bestmarke von 1,82 Metern. In der weiblichen Jugend U16 startete Elisabeth Lehnen (FSV 1950 Gotha), sie übersprang 1,62 Meter und wurde Zweite. Das Camp wurde begleitet von der ehemaligen Weltklasse-Hochspringerin Ariane Friedrich-Lange. Nach dem Wettkampf wurden die Nachwuchs-Athleten zu Fans. Nämlich die von Christina Honsel (TV Wattenscheid 01), die wie bei den Olympischen Spielen in Paris begeisterte und die Zuschauer verzauberte. Erst die WM-Norm von 1,97 Meter stoppte die sympathische Athletin, die sich mit 1,93 Metern den Sieg holte.
Darüber hinaus gab es zahlreiche neue Stadionrekorde: Angefangen beim Speerwurf, 100 Meter, 3.000 Meter Hindernis über 400 Meter, 100 Meter Hürden bis zum Hochsprung purzelten die neuen Bestmarken. -sam-