Regensburg: Florian Näbelung mit nächster Hürden-Spitzenzeit

Bei der Sparkassen Gala am Samstag in Regensburg startete Julian Wagner erstmals nach über fünf Jahren wieder über die 200 Meter. Derweil absolvierte Marlene Körner ein umfangreiches Sprint-Programm. Im Weitsprung zeigte sich Kevin Brucha verbessert und Florian Näbelung drehte im Hürden-Finale der U20 auf.

Abends waren die Bedingungen für die Sprinter mit Gegenwind und kühleren Temperaturen alles andere als gut. Alles andere als gute Vorzeichen für Julian Wagner (LC Top Team Thüringen), der erstmals nach fünf Jahren wieder über die 200 Meter im Startblock stand. Gleich im ersten von drei Zeitläufen setzte sich der Schützling von Trainer Tobias Schneider in 21,09 Sekunden durch. In der Gesamtwertung wurde es Platz zwei. „Mit Julian bin ich in jedem Fall zufrieden. Wir liegen da im Plan. Es war für ihn ein guter Trainingslauf“, sagte sein Trainer. Vor seinem Athleten liegen nun einige nationale wie internationale Aufgaben: Start mit der DLV-Sprintstaffel beim Diamond-League-Meeting in Paris (9. Juni) sowie Einzelstarts bei der WA Continental Tour in Turku (13. Juni), dem Internationalen Anhalt-Meeting in Dessau (17. Juni) und den Team-Europameisterschaften in Chorzow (Polen; 23. bis 25. Juni). „Bei diesen Meetings gilt es für ihn in Richtung DLV-Bestätigungsnorm über 100 Meter [10,12 sec] zu rennen. Wir sind guter Dinge, dass das klappt“, hofft sein Trainer.

Hinter Luis Brander (LC Top Team Thüringen) liegt derweil ein langer wie steiniger Weg nach 2,5-jähriger Wettkampfpause. „Ich bin froh über jedes Rennen, was er jetzt in seiner zweiten Wettkampfwoche machen konnte“, sagte Tobias Schneider, der sich über die erfüllte A-Norm seines Schützlings über 100 Meter sehr erfreulich zeigte. Im zweiten Rennen über 100 Meter lief Luis Brander genau den erforderlichen Richtwert von 10,55 Sekunden. Dem nicht genug folgte noch ein dritter Start. Über 200 Meter standen für Luis Brandner 21,69 Sekunden im Ziel auf der Uhr. „Über die 200 Meter konnte er noch nicht wieder an die alte Leistungsstärke anknüpfen. Aber das habe ich auch nicht erwartet. Wir müssen einfach realistisch sein, dass er beschwerde- und verletzungsfrei ist und dort uns peu á peu zurückarbeiten.“

Hürdensprinter Florian Näbelung mit nächster Spitzenzeit

Vor Marlene Körner (LC Top Team Thüringen) lag ein sehr umfangreiches Wochenende: 100 und 200 Meter sowie Vorbereitung mit der DLV-Sprintstaffel. „Für Marlene war es ein Schritt in die richtige Richtung“, zeigte sich auch ihr Coach erleichtert. Über 100 Meter trommelte sie eine Zeit von 11,78 Sekunden auf die Bahn. Abends standen noch die 200 Meter auf dem Plan: 24,52 Sekunden. „Das ist noch nicht das, was ich gern von ihr sehen würde. Wir werden da in media res gehen und in Richtung U23-DM in Göttingen noch einen Trainingsblock einschieben, um sie dann dort noch leistungsfähiger hinzustellen, damit sie um die Tickets für die U23-EM mitrennen kann“, erklärte ihr Trainer.

Die besten Nachwuchs-Hürdensprinter versammelten sich in Regensburg. Als Nachwuchs-Bundestrainer hatte dies Rico May für diesen Tag so gesteuert und zeigte sich über die Resonanz sehr erfreut. Mit dabei auch einer seiner Schützlinge: Florian Näbelung (LC Jena), der im Vorlauf mit schwierigen Windbedingungen – starker Gegenwind – zu kämpfen hatte. „Technsich war sein Vorlauf nicht so gut. Er ist drei Mal richtig gegen die Hürde getreten. Trotzdem ist er dann noch eine 14,68 Sekunden gelaufen. Vor seinem Finallauf hatte er sich nochmal richtig gut gesammelt, er bekam die Bahn 8 zugeteilt. „Er läuft 14,11 Sekunden und tritt dabei ganz stark in die letzte Hürde. Ansonsten hätte er sogar noch eine schneller Zeit gehabt und wäre vielleicht sogar der beste Deutsche geworden“, resümierte Rico May. Dies wurde Bruno Betz (SSV Ulm 1846; 14,06 sec).

Arbeit zahlt sich aus: Kevin Brucha springt auf 7,45 Meter

In Weinheim hatte Weitspringer Kevin Brucha (LC Jena) sein Potenzial schon in der sechsten Runde angedeutet. Dieser Versuch war noch übergetreten. „Wir haben technisch unheimlich viel gearbeitet, um dort den Anlauf und die letzten Schritte hinzukriegen. Es waren viele kleine Einzelheiten, an denen wir in den vergangenen Wochen gearbeitet haben“, erklärte Rico May. Jetzt hat es endlich mit 7,45 Meter geklappt. Das ist zumindest die B-Norm für die Deutschen Meisterschaften in Kassel (8./9. Juli). Solch eine Weite ist er im Vorjahr gar nicht gesprungen. „Wir versuchen jetzt über Wettkampfteilnahmen in den nächsten Wochen unter anderem in Leinfelden-Echterdingen (10. Juni), Chemnitz (16. Juni) sowie Essen (18. Juni) Sicherheit in die ganze Geschichte reinzubringen, damit er dann bei der U23-DM in Göttingen gut dabei ist.“

Im Vorprogramm über 400 Meter startete Malte Stangenberg (LC Jena), der sich zu seinem ersten Wettkampf über die Stadionrunde in der Vorwoche in Zeven ein klein wenig auf 48,14 Sekunden verbessern konnte. „Er ist eigentlich zu langsam angegangen und hinten raus konnte er das nicht mehr holen. Obwohl er hinten raus schon stärker geworden ist, fehlen ihm durch seinen Ausfall in der Hallensaison viele Wochen. Wir gehen jetzt nochmal in eine Trainingsphase. Der Wettkampf am 21. Juni in Pfungstadt wird der letzte entweder vor den Mitteldeutschen Meisterschaften oder der U23-DM sein“, sagte Rico May. Nach seinem schnellen Auftritt in der Vorwoche konnte Felix Jahn (LC Jena) in Regensburg an diese herausragende Leistung (47,59 sec) nicht anknüpfen. Grund war ein kaputter Spike. „Es war für ihn nicht möglich, ins Rennen reinzukommen.“ Somit endete der Lauf für ihn mit einer Zeit von 49,04 Sekunden. -sam-

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