Nordhausen: Ein Meeting der Rekorde

Es hielt, was es versprach: Das 15. Kugelstoßmeeting „Nordhausen Indoor“ wurde am Sonntag zum Meeting der Rekorde. Beide Meetingrekorde fielen und noch eine andere Marke wurde geknackt. Ausgezeichnet wurde außerdem Meeting-Chef Werner Hütcher.

Er hatte wohl so eine leise Vorahnung: Werner Hütcher. Der Meeting-Chef verwies in seiner letzten Pressemail am Freitag nochmals ausdrücklich auf die Meetingrekorde, der bei den Frauen seit 2003 und bei den Männern seit 2010 eisern steht. Angesichts des angekündigten Teilnehmerfeldes bei Frauen wie Männern sah er beide schon purzeln. Wie Recht er damit haben sollte, wurde ihm erst im Laufe des Sonntagnachmittags klar. Die US-Amerikanerin und zweifache Weltmeisterin Chase Jackson, ehemalige Ealey, hatte er dabei wohl er auf der Rechnung als Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim). Letztere sorgte dann für eine faustdicke Überraschung, als sie die 4-Kilo-Kugel gleich im ersten Versuch auf 19,57 Meter feuerte. Damit war der alte Meetingrekord von Astrid Kumbernuss Geschichte.

Die Funken sprühten unaufhörlich weiter: Bei den Männern sorgte ein italienisches Doppel für absolute Begeisterung. Hallen-Europameister Zane Weir und Vize-Weltmeister Leonardo Fabbri lieferten sich einen mitreißenden Zweikampf um den Sieg. Zunächst hatte Leonardo Fabbri mit 21,67 Metern vorgelegt. Die bedeuteten schon einen neuen Meetingrekord. Er verbesserte die alte Marke des US-Amerikaners Christian Cantwell um 20 Zentimeter. Dann erzielte Zane Weir mit 20,11 Metern den 100ten Stoß der Meetinggeschichte über die Marke von 20 Metern. Dem nicht genug feuerte er im vierten Durchgang die 7,26-Kilo-Kugel auf die Siegweite von 21,84 Metern.

Im Nachwuchsbereich lieferte Chantal Rimke (LC Jena) einen starken Wettkampf sie. Sie triumphierte in ihrem „Wohnzimmer“ und holte sich mit 15,08 Metern den Sieg in der weiblichen Jugend U20. Ihre Hallen-Bestleistung hatte sie erst in der Woche zuvor bei den Thüringer Hallenmeisterschaften auf 15,10 Meter gesteigert. Direkt ins Trainingslager nach Kienbaum ging es für die 18-Jährige noch nicht. Sie nahm den Umweg über Jena, wo sie am Montag noch ihr „Vorabi“ in Deutsch schrieb.

Für Werner Hütcher hielt das Meeting noch einen ganz persönlichen Moment bereit. Der 67-Jährige wurde ebenfalls überrascht. Nämlich mit einer Auszeichnung. Aus den Händen des TLV-Ehrenpräsidenten Heinz-Wolfgang Lahmann, des Nordhäuser Landrats Matthias Jendricke sowie des KSB-Präsidenten Gert Störmer erhielt er die GutsMuths-Ehrenplakette in Bronze. Sie übergaben die Auszeichnung stellvertretend und zwar im Auftrag des Landessportbundes Thüringen. -sam-

Ergebnisse