Mit tiefem Bedauern nehmen wir Abschied von Marion Trier und Dietrich Schulz. Ohne Schiedsrichter gibt es kein Spiel, ohne Kampfrichter keinen Wettkampf: Marion Trier war mit ihrem Mann Rolf Trier eine der guten Seele in der Kampfrichterei. Am 4. Januar verstarb die bekannte und beliebte Kampfrichterin. Die Thüringer und Geraer Leichtathletik verliert mit Dietrich Schulz einen engagierten Wegbereiter, der am 19. Januar verstorben ist.
Bei den Thüringer Hallenmeisterschaften am 12. Januar 2025 fand Landeskampfrichterwart Sascha Mühlberger ergreifende Worte für Marion Trier mit anschließender Gedenkminute. „Marion ist am vergangenen Samstag im Alter von 73 Jahren nach langer schwerer Krankheit im Kreise ihrer Familie friedlich eingeschlafen und leider viel zu früh von uns gegangen. Sie war seit 1966 Kampfrichterin, seit 1971 Schiedsrichterin und gehörte zusammen mit ihrem Mann Rolf zu den Gründungsmitgliedern des Landeskampfgerichts Thüringen. In ihrem Kreis war sie für alle eine unverzichtbare Ansprechpartnerin rund um Leichtathletikveranstaltungen und führte mit ihrem Mann Rolf dort lange Zeit den Kreisfachausschuss. Sie war weit über unsere Landesgrenzen bekannt und beliebt. Liebe Marion, Danke für deinen Einsatz und Verdienste rund um die Thüringer Leichtathletik und Kampfrichterei.“
Vor gut einem Jahr erhielt der Geraer Dietrich Schulz aus den Händen des ehemaligen Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für seinen langjährigen und vielfältigen Einsatz für den Leichtathletik-Sport in Thüringen. Dietrich Schulz engagierte sich über sechs Jahrzehnte für Sportbegeisterte Menschen in Thüringen und in der Welt – insbesondere im Bereich der Leichtathletik.
Der studierte Sportlehrer brachte sich bis zuletzt auf vielfältigen Wegen ein und übernahm Verantwortung als Trainer, Sportorganisator und Bildungsreferent. Dabei blickte er unter anderem auch auf große internationale Erfolge zurück. Nicht nur trainierte er mehrere Jahre die ägyptische Nationalmannschaft, die er 1972 zu den Olympischen Spielen in München führte, sondern er entdeckte und trainierte bereits zuvor den späteren Kugelstoßeuropameister Dieter Hoffmann. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland nahm sich Dietrich Schulz unter anderem des Werfer-Nachwuchses in Jena an und fand in der Betreuung der Radsportler der SG Wismut Gera eine neue Herausforderung.
Auch wenn sich Dietrich Schulz 1995 aus seiner hauptamtlichen Tätigkeit als Trainer zurückzog, so blieb er der Leichtathletik in Thüringen bis 2024 ehrenamtlich engagiert erhalten. 2001 gehörte er zu den Mitbegründern des Fördervereins der Geraer Leichtathletik, für den er sich maßgeblich bei der Gewinnung von Sponsoren einbrachte. Mit Hilfe der von ihm eingeworbenen finanziellen sowie materiellen Mittel konnten junge Nachwuchssportlerinnen und Nachwuchssportler in der Region Gera tatkräftig unterstützt werden. Gemeinsam mit der Ehrenpräsidentin des Thüringer Leichtathletikverbandes, Gudrun Löffler, initiierte Dietrich Schulz außerdem das nach der zweimaligen Olympiasiegerin im Weitsprung benannte „Heike-Drechsler-Stipendium“, das alljährlich an junge Nachwuchstalente in Gera und im Landkreis Greiz vergeben wird.
Auch im fortgeschrittenen Alter ließ es sich Dietrich Schulz nicht nehmen, weiterhin mehrmals wöchentlich in der Sporthalle sein Wissen und Können an die Jüngeren zu vermitteln. Als stellvertretender Vorsitzender im Sportverein LV Gera e.V. war er weiterhin in der Leitung des von ihm 2013 mitbegründeten Vereins aktiv“, würdigte der ehemalige Ministerpräsident Ramelow sein Wirken und Schaffen bei der Ehrungsveranstaltung.
Der Thüringer Leichtathletik-Verband wird Marion Trier und Dietrich Schulz in dankbarer Erinnerung behalten und ein ehrendes Andenken bewahren.