Freud und Leid liegen oft nah beieinander: Wie eben an jenem Wochenende bei der 31. Bauhaus Junioren Gala in Mannheim. Noch dazu mit international starker Konkurrenz mit denen sich auch einige Thüringer Athleten messen durften. Couragiert der Auftritt von Ben Arthur Burkhardt mit einem Tagessieg, Pech hatte hingegen Andor Rik Schumann.
Eine der herausragendsten Leistungen lieferte Ben Arthur Burkhardt (Erfurter LAC) über 800 Meter ab. Er verbesserte seine persönliche Bestzeit auf 1:50,30 Sekunden und verfehlte die Norm für die U20-Europameisterschaften in Tampere (Finnland; 7. bis 10. August) lediglich um drei Zehntel. Über seinen Auftritt in Mannheim fand Enrico Aßmus aus dem Trainergespann mit Nils Schumann nur lobende Worte. „Er hat ein sehr couragiertes Rennen abgeliefert. Es ging ganz gut los mit einer Durchlaufzeit von 54,0 Sekunden über 400 Meter. Genauso wie wir uns das vorgestellt hatten. Dann wurde es um die 500 Meter immer langsamer. Ben hat den Mut gehabt, das internationale Feld zu übernehmen und in Führung zu gehen. Das war unheimlich mutig von ihm, aber genauso kennen wir ihn aus den vergangenen Monaten. Schließlich konnte er das Rennen souverän gewinnen.“ Noch dazu war es für ihn das erste Rennen mit solch einem internationale Flair.
Freud und Leid lagen bei den Läufern nah beieinander: Etwas Pech hatte hingegen Andor Rik Schumann (Erfurter LAC). Nach einem gut verlaufenen Trainingslager in Oberhof schaute das Trainerteam optimistisch seinem Start über 400 Meter entgegen. „Wir wollten schauen, ob er den Landesrekord unter 48 Sekunden drücken kann“, erklärte Enrico Aßmus. Es kam anders. In seinem Rennen ließ er sich von der Konkurrenz zu sehr beeinflussen. „Der Norweger ist direkt vor ihm ausgestiegen. Andor hat sich in dieser Situation mitreißen lassen und dachte, es wäre ein Fehlstart und läuft nicht los. Nach zwei Sekunden bemerkte er, es rennen alle und ist dann ebenfalls los. Da hatte er aber schon auf den ersten 20 Metern 15 bis 17 Meter verloren“, schilderte Enrico Aßmus die Situation. Was dann aber passierte, war fast unglaublich. Andor Rik Schumann beendete das Rennen in 48,82 Sekunden. „Das war eine gute Leistung. Nicht auszudenken, was das bei einem normalen Start gewesen wäre“, sagte Enrico Aßmus.
Neue Bestzeiten für Helena Guttke und Aurora Klotz
Die nächste neue Bestzeit erlief sich Helena Guttke (Erfurter LAC). Sie startete über 400 Meter auf der „ungeliebten“ Innenbahn. Sie konnte ihre Bestzeit deutlich nach unten schrauben und kam in 56,21 Sekunden ins Ziel. Etwas Pech hatte Leni Hanselmann (Erfurter LAC) in ihrem Rennen über 800 Meter. „Das Rennen wurde von 200 bis 400 Meter total verschlafen. Sie kam mit 65,5 Sekunden durch die erste Zwischenzeit. Mit der Angangszeit war die Kadernorm [Anmerk.: NK1] wie der Richtwert für die U20-EM [Anmerk.: 2:07,80 Minuten] nicht mehr machbar. Aber sie hat tapfer gekämpft. Noch dazu ging es im weiteren Verlauf etwas ruppiger auf der Bahn zu“, berichtete Enrico Aßmus. Dennoch zeigte er sich über ihre neue Bestzeit von 2:08,98 Minuten zufrieden.
Hürdensprinterin Aurora Klotz (LC Jena) braucht immer einige Rennen, um in der Saison anzukommen. Jetzt stürmte sie in Mannheim zu einem neuen Hausrekord. Nach dem sie im Vorlauf ihre Saisonbestzeit von 13,88 Sekunden eingestellt hatte, kam die erhoffte Steigerung im B-Finale, in dem sie sich auf 13,81 Sekunden verbesserte. Die beste deutsche Teilnehmerin im Speerwurf kam aus Jena: Lena Benne (LC Jena) behauptete sich gegen die starke internationale Konkurrenz. Ihren Speer ließ sie im dritten Versuch auf 47,63 Meter segeln, der ihr Platz sechs brachte. Im Hammerwurf konnte Alexander Brehm (Erfurter LAC) nicht an die starken Vorleistungen mit Würfen über 60 Meter anknüpfen.