Jugend-DM: Meistersuche in Heilbronn mit 22 Thüringer Athleten

Die deutschen Jugendmeister werden an diesem Wochenende in Heilbronn ermittelt. Mitmischen wollen auch 22 Thüringer Athleten. Das Gros peilt eine Endkampfteilnahme an. Darüberhinaus gibt es einige Medaillenkandidaten wie Tobias Rex, Robin Müller, Annabell Recke und Moritz Schmidt.

Bei der Aktiven-DM in Braunschweig kämpfte sich Tobias Rex (LAC Erfurt Top Team) über 800 Meter ins Finale. Aus seinem letzten U20-Jahr will er sich nun mit einer Medaille verabschieden. „Bei Tobias haben wir nach den Deutschen eine kleine Pause eingelegt und sind dann wieder hochgefahren. Er befindet sich in einer sehr guten Verfassung. Das Ziel muss sein, um die Medaillen mitzulaufen. Je weiter vorne er landet, umso besser“, macht Heimtrainer Enrico Aßmus deutlich.

Geher als Medaillengarant, Lena Posniak ohne Vorlauf ins Finale

Ein Medaillengarant waren in der Vergangenheit die Geher. Im Vorjahr ging Moritz Schmidt (Erfurter LAC) über 10.000 Meter als Dritter ins Ziel. Wenn alles optimal läuft ist ihm bei drei U20-Startern eine Medaille gewiss. Als Fünfter der Meldeliste startet Tom Spaleck (Erfurter LAC) über 400 Meter Hürden. Der Einzug ins Finale mit dem Angriff auf seine Bestleistung dürften das Ziel sein. Im Dreisprung hat sich Franz Bergmann (ASV Erfurt) einen DM-Platz ersprungen. „Nach dem erfolgreichen Abiturabschluss ist es für Franz eine gute Sache teilzunehmen. Wenn es zum Finale reichen würde umso schöner“, sagt ASV-Trainer Richard Debuch.

In der weiblichen Jugend U20 nehmen sechs Geherinnen die 5.000 Meter in Angriff. Drei davon kommen aus Thüringen. Die Zwillingsschwestern Sina und Lena Riedel (ASV Erfurt) sowie Ada Junghannß (Erfurter LAC), die als Jüngste in ihrem ersten U18-Jahr bei den Ältesten mitgehen darf. „Sina und Lena sind schon wieder länger im Training und haben auch die Ferien zum alternativen Training genutzt“, berichtet Richard Debuch, der die Konkurrenz für einen Podestplatz etwas stärker einschätzt. Für Hürdenläuferin Luise Herdegen (LC Jena) geht es um den Einzug ins Finale. „Luise Herdegen ist mit ihrer neuen persönlichen Bestleistung von 62,32 Sekunden an Platz acht gemeldet. Aufgrund der langen Saison ist eine Prognose recht unsicher. Als Ziel haben wir uns das Erreichen des Finales gestellt“, blickt Heimtrainer Rico May voraus.

Einen Vorlauf über 800 Meter wird es bei acht Starterinnen nicht geben. Für Lena Posniak (LAC Erfurt Top Team) geht es gleich ins Finale. Und dort um ihr letztes Rennen in der U20. Eine Vorleistung aus diesem Sommer bringt der Schützling von Enrico Aßmus nicht mit. In der Coronaphase lag der Fokus auf dem Abitur. „Ich schätze ihre Form so ein, dass sie um die Plätze drei bis fünf mitrennen kann. Ihre körperliche Verfassung ist gut. Mal schauen, wie sie sich mental an dem Tag aufstellt.“ Neue Strecke für Anastasia Tronicek (Erfurter LAC), die über 2.000 Meter Hindernis gemeldet ist. „Als jüngerer Jahrgang in der U20 ist es das Ziel bei zehn gemeldeten Athletinnen unter die Top 8 zu laufen.“

Werfer streben Endkampf und Bestmarken an, Robin Müller mit Podestchance über 3.000 Meter

Das Gros der Thüringer geht in der Altersklasse U18 an den Start. Für einige wird es der erste DM-Start sein. Wie für zwei Athleten des LC Jena. Trainer Harro Schwuchow hofft bei Speerwerfer Josh Anhalt auf eine Endkampfteilnahme mit einer Platzierung unter den besten Sechs sowie eine Weite im Bereich seiner Bestleistung (63,62 m). Bei seinem zweiten Schützling Johann Drilltzsch werden zwei Endkampfteilnahmen mit persönlicher Bestleistung im Bereich von 16,50 Meter (Kugel) und 50 Meter (Diskus) angestrebt. Mit der Kugel hat sicherlich auch Luca Julien Fischer (Erfurter LAC) eine neue Bestmarke im Visier.

Über 3.000 Meter ist Robin Müller als Zweiter gemeldet. Da gibt es eigentlich nur ein Ziel: „Es geht aus meiner Sicht bei ihm um eine Medaille. Es hat sich jetzt nochmal sehr gut entwickelt und besonders in der Endphase einen guten Kick entwickelt“, sagt Enrico Aßmus. Im Hürdensprint ist die Konkurrenz für Florian Näbelung (LC Jena) richtig stark. Aber vielleicht gelingt ihm im Vorlauf der Angriff auf eine neue Bestzeit.

Starke Konkurrenz über 3.000 Meter, Mehrkämpferin Serina Riedel mit zwei Einzelstarts

Im Vorjahr erreichte Hürdenläufer Hannes Hahn (Erfurter LAC) bei der U16-DM in Bremen einen ausgezeichneten vierten Platz. Nach Heilbronn reist er als Sechster der Meldeliste. In seinem ersten U18-Jahr gilt es für Valentin Brenner (Erfurter LAC) erste DM-Erfahrungen zu sammeln. Betreut wird der Dreispringer von Konrad Ackermann, der in diesen Tagen sein 50-jähriges Dienstjubiläum! als Trainer beging. Krankheitsbedingt fällt sein Schützling kurzfristig aus.

Sie hat das Potenzial für das Finale: Lisa Lankes (Erfurter LAC), die über 800 Meter Kurs auf die Top 8 nimmt. „Schafft sie es, dann gilt es für sie so viele Konkurrentinnen wie möglich hinter sich zu lassen. Wir wären letztlich mit einer Finalplatzierung zufrieden“, sagt Enrico Aßmus.

Die Konkurrenzlage über 3.000 Meter ist extrem. Extrem stark. In diesem hochklassigen Feld müssen sich Eileen Seebon (1. SV Kraftverkehr Heiligenstadt) und Cora Blaue (Erfurter LAC) beweisen. Enrico Aßmus hofft auf schnelle Zeiten und etwas mehr: „Wir wären zufrieden, wenn eine in die Top 8 reinlaufen kann.“ Nach ihrem sensationellen Meistercoup bei den Mehrkampfmeisterschaften in Vaterstätten soll es für Serina Riedel (TSV Zeulenroda) über 100 Meter Hürden und im Weitsprung zum Ende der Saison nochmals schnell und weit hinaus gehen. „Wir wollen einfach Spaß haben. Das ist das primäre Ziel. Im Weitsprung weiß sie, was sie kann. Die Hürden werden wohl mehr als ein Warm-up für den Weitsprung“, blickt Tom Mäusebach als Nachfolger von Trainer Peter Fleißner voraus.

Mit 1,76 Meter hat Annabell Recke (KSSV Victoria Weimar/Schöndorf) ihre Bestleistung im Hochsprung in diesem Sommer eingestellt. Dabei soll es nicht bleiben. Für Dreispringerin Marie Herre (Erfurter LAC) geht es erstmal um den Sprung in die Top 8. „Sie ist als Fünfte gemeldet. Wenn sie unter die Top 5 kommt, dann wäre das ein tolles Ergebnis. Für eine Medaille wird es nicht reichen. Dafür sind die vor ihr Gemeldeten zu stark“, verdeutlicht Heimtrainer Tobias Schneider.