Jugend-DM (U20): Valentin Brenner will WM-Ticket lösen

In Ulm könnte sich für Valentin Brenner ein sportlicher Traum erfüllen. Als Weitspringer will er bei den Deutschen Jugendmeisterschaften (15. bis 17. Juli) Kurs in Richtung U20-Weltmeisterschaften nehmen und das Ticket endgültig lösen. Zu den Medaillenhoffnungen in der U20 zählen weiterhin Robin Müller, Serina Riedel und Ada Junghannß.

„Wir haben in Ulm eine sehr schlagkräftige Truppe mit vielen potenziell starken Athleten am Start, aber die große Masse fehlt. Einige von ihnen gehören in den jeweiligen Altersklassen noch dem jüngeren Jahrgang an“, sagt TLV-Leistungssportkoordinator Willi Mathiszik. An die 30 Athleten der U20 und U18 werden an drei Tagen nach dem Bestmöglichen streben. Ein Kandidat für das Finale in der U20 über 100 Meter ist Johannes Fleischer (Erfurter LAC), der sich in diesem Sommer auf 10,70 Sekunden gesteigert hat. Für seinen Trainingspartner Friedrich Dietz (Erfurter LAC) wird es hingegen schwer, in den Endlauf zu erreichen. Bei ihm das Ziel in den Bereich seiner Bestzeit von 10,97 Sekunden zu laufen, am besten es steht erneut eine 10 vor dem Komma. Beide streben einen Doppelstart an, gemeldet sind sie weiterhin über 200 Meter.

Robin Müller mit Podestchance

Auf den letzten Drücker rutschte Oscar Friske (Erfurter LAC) in das DM-Feld über 800 Meter. „Seine Teilnahme ist schon ein großer Erfolg und vielleicht ist eine persönliche Bestleistung möglich. Wir werden sehen, für welche Platzierung es am Ende reicht“, sagt sein Trainer Enrico Aßmus. Bei den Thüringer Landesmeisterschaften in Gotha verletzte sich Florian Näbelung (LC Jena) über 110 Meter Hürden. „Wir haben in den letzten Wochen im spezifischen Hürdenbereich nur wenig trainieren können. Wir werden von Lauf zu Lauf sehen, wie weit die Kraft reicht und was möglich ist“, blickt Trainer Rico May voraus.

Einen Doppelstart hätte Enrico Aßmus gern bei Robin Müller (LC Top Team Thüringen) gesehen. Aber dafür ist er noch nicht in der Lage. Seine Erkrankung (grippaler Infekt) kostete ihm wertvolle Vorbereitungszeit. Starten wird er nur über 2.000 Meter Hindernis. „Er konnte jetzt aber schon eine Weile ganz gut trainieren. Ich denke, er ist wieder zurück zu alter Leistungsstärke, er ist in etwa da, wo wir waren, als er krank wurde. Er will auf das Podest, das ist die klare Ausrichtung.“ Bei Trainingspartner Felix Höfer (Erfurter LAC) geht es um einen Top-8-Platz und eine persönliche Bestzeit.

Abheben für große Höhen und weite Sprünge

In seinem ersten U20-Jahr will Finn Friedrich (WSSV Suhl 1990) ebenfalls vorn mitmischen. Zu Beginn der Saison übersprang er gleich die 2,00-Meter-Marke. Anschließend folgten weitere stabile Wettkämpfe mit Höhen um 1,97 und 1,98 Meter. „Er hat von mir in den letzten zwei Wochen eine Hochsprungpause verpasst bekommen, dass er vielleicht so eine ähnliche Überraschung schaffen kann wie im vergangenen Jahr“, sagt Rico May, der auf eine vordere Platzierung hofft. Auf den letzten Drücker schaffte Cedric Spieß (Erfurter LAC) die DM-Norm von 1,98 Meter. „Das Happy End ist für ihn mit 1,98 Meter schon da. Jetzt kommt das Dessert mit der DM-Teilnahme, um sich zu zeigen.“

Im Weitsprung kann sich Valentin Brenner (LC Top Team Thüringen) den Traum vom WM-Start erfüllen. Die Norm von 7,55 Meter ist er bereits gesprungen. In Ulm kann er das Ticket für die U20-Weltmeisterschaften in Cali (Kolumbien; 1. bis 6. August) endgültig klarmachen. Der Endkampf und die 14-Meter-Marke sind die Ziele von Dreispringer Floyd Mewes (Erfurter LAC). Hammerwerfer Tom Flöter (ASV Erfurt) ist motiviert und gut drauf. Das schreibt sein Trainer Richard Debuch, der auf eine Steigerung seines Schützlings hofft. Zuletzt verbesserte Speerwerfer Josh Anhalt (LC Jena) seine persönliche Bestmarke auf 62,53 Meter, sein Ziel der Endkampf mit möglicher Steigerung.

Angriff auf Bestzeit, Medaillenchance im Weitsprung, Versöhnlicher Saisonabschluss

Die Saison von Paula Barthel (LC Jena) hat sich mit Krankheiten und Verletzungen schwierig gestaltet. „Über 100 Meter ist sie nicht so richtig in die Gänge gekommen. Dafür umso mehr über die 200 Meter mit einer neuen Bestzeit. Im Training zeigt sich, dass auch die kürzeren Strecken jetzt wieder besser werden“, sagt Rico May. Zuerst steht der Vorlauf über 200 Meter, wo es für sie gilt, in den Bereich ihrer Bestzeit (24,86 sec) zu kommen.

Für Eileen Seebon (Erfurter LAC) geht es über 1.500 Meter um den Finaleinzug. „Schafft sie das, dann soll sie so viele Läuferinnen wie möglich hinter sich lassen“, blickt Enrico Aßmus voraus. Doppelstart für Serina Riedel (TSV Zeulenroda), die mit Medaillenchancen im Weitsprung an den Start gehen wird. Im Hürdensprint peilt die Mehrkämpferin eine Zeit unter 14 Sekunden an.

Zu den Medaillenhoffnungen im 3.000 Meter Bahngehen zählt Ada Junghannß (Erfurter LAC). Ebenso wie Annabell Recke (LC Jena) im Hochsprung. Einen versöhnlichen Abschluss wünscht sich Tobias Schneider für Marie Herre (LC Top Team Thüringen) im Dreisprung. Ihre Saison verlief eher zäh, als Jahresbestleistung stehen bei ihr 12,04 Meter zu Buche. -sam-