Unbeschreiblich! Benedikt Wallstein war einer der überragenden Athleten bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm. Am Abschlusstag machte er das Triple perfekt. Zunächst flog er im Weitsprung zum Meistertitel, dann stürmte er über 200 Meter zum Titel Nummer drei. Einen guten Test vor ihrem Abflug zu den U20-Weltmeisterschaften absolvierte Serina Riedel im Hürdensprint und im Weitsprung.
Letztmals stand Benedikt Wallstein (Gothaer LAC) Mitte Mai in Wiesbaden am Anlauf für den Weitsprung beziehungsweise am Montag im Training. Weshalb er auch etwas schwer in den Wettkampf fand. Noch dazu drehte der Wind an der Anlage. Keine optimalen Bedingungen für die Springer. Doch Benedikt Wallstein machte dann im vierten Versuch das Beste aus der Situation und flog auf 7,30 Meter. „Der Sprung hat sich gut angefühlt, aber von der Weite war es nicht das, was ich mir ausgemalt hatte“, sagte der 17-Jährige, der gern im Bereich seiner Bestleistung um 7,50 Meter gelandet wäre. „Ich bin deutscher Meister geworden, drum will ich mich auch nicht beschweren.“
Glücksgefühl folgt bitterer Moment
Dieser war sein zweiter Streich. Für den dritten Start hatten sie lange die Köpfe zusammengesteckt und sich dann für die 200 Meter entschieden. Souverän sein Einzug ins Finale als Sieger seines Vorlaufs in 22,09 Sekunden. Im Finale stürmte Benedikt Wallstein bei ordentlichem Gegenwind (-1,8 m/s) in 21,56 Sekunden zum dritten Meistertitel. „Das war ein überragendes Wochenende, an dem er seine Vielseitigkeit gezeigt hat. Ich bin unglaublich stolz, dass er sich dieser Aufgabe gestellt hat und diese drei Disziplinen so erfolgreich absolviert hat. Das zeigt, was er für ein Athlet ist oder für ein Athlet in den vergangenen anderthalb Jahren geworden ist. Insbesondere mit seinem unbändigen Wettkampfwillen. Ich bin sehr stolz auf den Jungen“, fand sein Trainer Tobias Schneider anerkennende Worte für diese grandiose Vorstellung an den beiden Wettkampftagen.
Richtig bitter verlief die Weitsprung-Konkurrenz der U20 für Valentin Brenner (LC Top Team Thüringen). Für ihn ging es um nicht weniger als das WM-Ticket für die U20-Weltmeisterschaften in Cali (Kolumbien; 1. bis 6. August). Dafür sollte eine Weite von mindestens 7,55 Meter her. Einmal hatte er die Marke bereits übersprungen. Nämlich beim Abendsportfest in Erfurt. Nur wurde dieser Wettkampf nicht als Normwettkampf anerkannt. Im Ulmer Donaustadion sorgten wechselnde Winde nicht gerade für Stabilität bei den Sprüngen. Und so sicherte sich Valentin Brenner sein Endkampfticket erst im dritten Versuch mit 6,97 Meter. Seinen weitesten Versuch zeigte er in der sechsten und letzten Runde mit 7,25 Meter, womit er sich zwischenzeitlich auf einem Podestplatz wiederfand. Aber nicht lange, denn Noah Fischer (TV Herbolzheim) verdrängte ihn mit einem Sprung auf 7,27 Meter noch vom Podest. „Für Valentin war das kein schönes Erlebnis – erst Platz vier und am Ende auch mit keiner Nominierung für die U20-WM“, sagte Tobias Schneider.
Speerwerfer erreichten Top-8-Platzierungen
Mit einer persönlichen Bestzeit über 200 Meter von 22,17 Sekunden verabschiedete sich Friedrich Dietz (Erfurter LAC) in den wohlverdienten Urlaub. Zwei Endkampfteilnahmen verbuchten die Speerwerfer: In der U18 erreichte Moritz Zigawe (Ohrdrufer LV) die Top 8. „Das war auf jeden Fall schön und ich war ziemlich erleichtert nach den ersten drei Versuchen, es geschafft zu haben. Aber es hat dann nicht mehr so funktioniert wie ich es wollte“, resümierte er nach seinem Wettkampf, den er mit 56,67 Meter als Achter abschloss. Schöner wäre es für ihn noch gewesen, hätte er ihn mit einer 60 vor dem Komma abgeschlossen. Eine Marke, die in dieser Sommersaison unerreicht blieb. Pascal Künne (LAV Elstertal Bad Köstritz) wurde mit 51,50 Meter Zwölfter.
In der U20 gelang Josh Anhalt (LC Jena) in der fünften Runde die Tagesbestweite von 62,59 Meter, mit der er den Wettkampf als Sechster erfolgreich abschloss. Einen guten Test vor den U20-Weltmeisterschaften absolvierte Serina Riedel (TSV Zeulenroda) im Hürdensprint sowie im Weitsprung. Immer noch leicht angeschlagen, sie war unter der Woche erkältet, erreichte sie völlig unerwartet das Hürdenfinale in der U20. Das ließ sie aber zugunsten des Weitsprungs aus. Gewünscht hatte sie sich über die Hürden eine Zeit von unter 14 Sekunden. Der Vorlauf kam mit einer Zeit von 14,15 Sekunden dem noch am nächsten. Im Weitsprung gab es gleich in der ersten Runde einen über die 6-Meter-Marke, die 6,04 Meter reichten am Ende für Rang sechs. In den Vorläufen über 200 Meter blieb Paula Barthel (LC Jena) knapp über den 25 Sekunden (25,03 sec) – und das bei -1,9 Meter pro Sekunde Gegenwind. -sam-