Jugend-DM Tag 3: Müller im starken Schlussspurt zu Silber (Update)

Der Abschlusstag der Deutschen Jugendmeisterschaften der U18 und U20 stand ein wenig im Zeichen von neuen Bestleistungen. Zahlreiche Athleten konnte ihre Bestwerte verbessern. Herausragend der vierte Platz von Hannes Hahn über 400 Meter Hürden sowie die beiden Sprintfinalplätze von Benedikt Wallstein und Johannes Fleischer. Zudem durften sich drei Nachwuchsathleten wie Robin Müller, Kevin Brucha und Serina Riedel über Edelmetall freuen.

Es waren die Medaillen Nummer neun, Nummer zehn und Nummer elf. Für die erste am Abschlusstag sorgte Hindernisläufer Robin Müller (Erfurter LAC), der 300 Meter vor dem Ziel für einen Schreckmoment sorgte, als er fast stürzte. „Ich hatte in dem Moment fast schon gedacht, die Medaille ist weg. Wenn er an dieser Stelle normal durchkommt, dann gewinnt er das Rennen, aber wird sehr zufrieden mit dem Vize-Titel“, sagte Heimtrainer Enrico Aßmus. Auf dem vierten Platz liegend kämpfte er sich nach dem letzten Hindernis vor dem Ziel noch auf dem zweiten Platz nach vorne. Er holte in 5:53,66 Minuten Silber.

Hindernisläufer mit neuen Bestzeiten, EM-Starter mit zwei Medaillen

Enrico Aßmus zeigte sich nicht nur mit der Leistung seines Medaillengewinners sehr zufrieden, sondern auch mit seinen anderen Hindernis-Schützlingen wie Emma Herwig (SV 1899 Mühlhausen; 7:04,21 min), Anastasia Tronicek (Erfurter LAC; 7:10,38 min), Felix Höfer (Erfurter LAC; 6:13,69 min) und Ben Frerichs (Erfurter LAC; 6:28,34 min), die alle ihre persönlichen Bestzeiten steigerten. Das war angesichts der stark besetzten Teilnehmerfelder das ausgegebene Ziel. Ebenso wie bei Fabio Schönfeld (LC Jena; 6:23,50 min). „Trotz Sturz beim Hindernis ist Fabio heute eine starke persönliche Bestleistung gelaufen. Läuferisch ging es bei ihm gut“, resümierte Trainer Tobias Groenewold.

Wenn man seine Saison ist einem Wort zusammenfassen würde, dann wäre es wohl sensationell: Erst erfüllte sich Weitspringer Kevin Brucha seinen Traum von seinem ersten internationalen Einsatz bei der U20-EM in Tallinn, den er mit einem beachtlichen vierten Platz und persönlicher Bestleistung von 7,65 Meter krönte. Dazu kamen zwei DM-Silbermedaillen. In Koblenz bei der U23-DM glänzte die Medaille bereits silbern und in Rostock mit 7,44 Meter nun ebenso. Diese geschriebenen Worte dürften genauso für Serina Riedel (TSV Zeulenroda) zutreffen. Die Siebenkämpferin erlebte genau solche erlebnisreichen Momente in diesem Sommer, die nun mit einer Bronzemedaille in ihrer Paradedisziplin dem Weitsprung einen tollen Ausklang fanden. Sie holte mit 6,22 Meter Bronze.

Hannes Hahn mit starkem Finallauf

Dann gab es aber auch jene Momente bei dieser DM, in denen die Athleten das Podest nur knapp verpassten. Wie Langhürdler Hannes Hahn (Erfurter LAC), der das Finale der U18 über 400 Meter Hürden in 54,23 Sekunden als Vierter beendete. Es fehlten neun Hundertstel zur Bronzemedaille. Für Trainer Tobias Schneider war es kein verpasster Podestplatz: "Es war ein verdienter 4. Platz. Ein ganz toller Erfolg für ihn. Ich habe mich für ihn sehr gefreut."

Dabei kommt er im Rückblick auf das Rennen regelrecht ins Schwärmen: "Hannes hat das richtig gut gemacht, er ist für seine Verhältnisse ein grandioses Finale gelaufen und hat bis zum letzten Meter gekämpft. Dabei blieb er mehr als eine Sekunde unter seiner Bestzeit. Er hat sich für seine fleißige Trainingsarbeit wirklich belohnt. In der U20 kam Tom Spaleck (Erfurter LAC) in 56,54 Sekunden als Sechster ins Ziel. Er hatte die vergangenen drei Wochen mit muskulären Problemen zu kämpfen. "Der 6. Platz ist aller Ehren wert. Aufgrund der vergangenen Wochen war dann einfach nicht mehr drin", sagte Tobias Schneider.

Benedikt Wallstein und Johannes Fleischer rennen ins Finale

Zwei Thüringer im Sprintfinale der U18: Sein Meisterstück lieferte Benedikt Wallstein am gestrigen Tag im Weitsprung ab. Nach diesem emotional sehr nervenaufreibenden Tag packte er über 100 Meter drei schnelle Rennen hin. Zwei große „Q“s errannten sich Benedikt Wallstein (Gothaer Leichtathletik Centrum) und Johannes Fleischer (Erfurter LAC) im Vorlauf über 100 Meter. Luke Ortmann (LC Jena) stellte mit 11,27 Sekunden seine persönliche Bestzeit ein.

Im Halbfinale trommelte Benedikt Wallstein eine Zeit von 10,93 Sekunden auf die Bahn – großes „Q“. Im gleichen Lauf bekam Johannes Fleischer als einer von zwei Zeitschnellsten das kleine „q“. Im Finale konnte sich beide nochmals zeitmäßig steigern. Benedikt Wallstein verbesserte seine Bestzeit auf 10,81 Sekunden, er wurde Vierter. Rang sechs für Johannes Fleischer in 11,03 Sekunden. "Dass es die beiden ins Finale geschafft haben, darüber bin ich sehr stolz. Die Plätze vier und sechs sind ein ganz starkes Ergebnis für uns als Erfurter Sprint-Stützpunkt. Darauf lässt sich aufbauen", freute sich Tobias Schneider über das Abschneiden seiner Schützlinge.

Besonders angetan zeigte er sich über die Finalzeit von Benedikt Wallstein. Gerade nach dem gestrigen Tag und den drei Runden über 100 Meter war dies eine beachtliche Leistung. "Hut ab. Ich habe immer daran gegelaubt, dass er unter 10,90 Sekunden rennen kann. Solch eine Zeit im Finale hinzuzaubern, ist wirklich grandios." Respekt zollte er seinem zweiten Finalteilnehmer Johannes Fleischer, der im vergangenen Jahr und seinem ersten Jahr an der Sportschule eine tolle Entwicklung nahm. "Er hat sich stetig weiterentwickelt und wurde im Finale mit dem sechsten Platz belohnt. Das freut mich sehr für ihn."

Paula Barthel steigert Bestzeit über 200 Meter

Wertvolle Erfahrungen sammelte Mara Zoe Lehrmann (Erfurter LAC) über beide Sprintdistanzen. Im Vorlauf über 100 Meter der U18 standen für sie 12,56 Sekunden auf der Uhr, die nicht für die nächste Runde reichten. Im Halbfinale über 200 Meter der U20 verbesserte Paula Barthel (LC Jena) ihre Bestzeit auf 25,26 Sekunden. Nach dem Weitsprung folgte für Serina Riedel noch der Start über 200 Meter, der für sie in 25,13 Sekunden im Halbfinale endete.

Etwas hinter den Erwartungen blieb Mia Charlott Eitner (LC Jena) zurück. Nur einen gültigen Versuch brachte die Speerwerferin mit 40,87 Meter ins Protokoll ein. Diese Weite reichte nicht für den Endkampf in der U18-Konkurrenz, die sie auf Rang 15 beendete. Nur knapp verfehlte Speerwerfer Josh Anhalt (LC Jena) eine Platzierung unter den Top 8. Er wurde in seinem letzten U18-Jahr mit 54,10 Meter Neunter. -sam-

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