Jugend-DM (Tag 2): Benedikt Wallstein stürmt auf den U18-Sprint-Thron

Eine Woche nach seiner Rückkehr von der U18-Europameisterschaften aus Jerusalem krönte sich Benedikt Wallstein am zweiten Tag der Deutschen Jugendmeisterschaften zum U18-Sprintkönig. Dies war sein erster Titel an diesem Wochenende. Der 17-Jährige ist weiterhin für den Weitsprung und über 200 Meter gemeldet und zählt dort ebenfalls zu den Medaillenkandidaten. Etwas überraschend gewann Finn Friedrich die Bronzemedaille im Hochsprung, gekrönt von einer neuen Bestleistung.

Der zweite Tag brachte schnelle Zeiten und eine Flugshow: Es rollte für Benedikt Wallstein. Jeweils als Schnellster der Vorläufe (10,69 sec) und als Sieger seines Halbfinals stand er im Finale der U18 über 100 Meter. Und auch dort kam er gut ins Rollen und stürmte in 10,52 Sekunden zum Titelgewinn. „Über drei Runden zu gehen, ist mir leichter gefallen als zuletzt bei der U18-EM in Jerusalem, weil ich teilweise relativ gut rausnehmen konnte“, erklärte der 17-Jährige. Die Erleichterung schrie er nach dem Zieldurchlauf lauthals heraus. Die Zielzeit empfand er als solide. „Es war zeitmäßig nicht viel mehr drin. Damit kann ich meine Saison abschließen und bin damit absolut zufrieden.“

Nachdem er seine Sachen geholte hatte, legte er einen weiteren Sprint in die Arme seine Mama Stefanie Wallstein ein. Die Freude auf beiden Seiten riesengroß. „Nachdem Jerusalem so gut gelaufen ist, habe ich natürlich mit einer DM-Medaille vor allem mit der goldenen geliebäugelt. Ich bin mega froh über diese Goldmedaille, weil es war harte Arbeit die Saison über. Aber die Saison ist ja noch nicht zu Ende.“ Gemeldet ist er für weitere zwei Disziplinen. Eine davon will er auf jeden Fall angehen. Nämlich den Weitsprung. „Ich möchte auf jeden Fall Bestleistung springen und dann schauen wir mal, was es wird.“

Unerwartet schön: Finn Friedrich überrascht sich und andere

Hoch hinaus ging es für Finn Friedrich (WSSV Suhl 1990) im Hochsprung. Das zweite Mal in dieser Saison stand eine 2 vor dem Komma. Und die übersprungenen 2,03 Meter bedeuteten nicht nur persönliche Bestleistung, sondern auch im national stark besetzten U20-Feld die Bronzemedaille Vielversprechend sahen seine Versuch über 2,06 Meter aus, die er teilweise nur hauchdünn riss. „Es ist das passiert, was wieder keiner erwartet hatte. So wie im vergangenen Jahr bei den Deutschen Meisterschaften. Ich hätte nicht gedacht, dass es noch so eng oben herum wird. Das Zittern von Höhe zu Höhe, es war extrem knapp bei 2,06 Meter. Aber das gibt mir große Hoffnung für die Hallensaison“, sagte ein sichtlich überraschter Drittplatzierter.

Mit dazu beigetragen hat auch die Konkurrenz, die ihn zu diesen neuen Höhen pushte. „Es ist auch das, was Spaß macht. Nach meinem Sprung über 1,99 war ich so drin im Wettkampf. So ein bisschen war da dieses Gefühl, du kannst noch mehr. Als ich über 2,03 Meter drüber war, ist schon eine Last von mir abgefallen und auch einen Ticken von Spannung, die vielleicht bei der nächsten Höhe gefehlt hätte.“ Es war erst sein dritter Sprung über die 2-Meter-Marke. Dazu verriet Finn Friedrich, dass er daheim einen schönen Stein mit dieser Höhe beschrieben hatte und dieser dabei war. „Vielleicht hat es geholfen, vielleicht auch nicht. Vielleicht sollten wir das jetzt öfters tun. Es funktioniert.“

Floyd Mewes kratzt an der 14-Meter-Marke

Mit in der Konkurrenz war sein Trainingspartner Cedric Spieß (Erfurter LAC), der mit 1,95 Meter Siebter wurde. Er konnte ebenfalls überzeugen und scheiterte nur knapp an den 1,99 Metern. Weitere Top-Platzierungen erzielten Floyd Mewes (Erfurter LAC) im Dreisprung der U20 mit Platz sechs und neuer Bestleistung von 13,99 Meter aus dem letzten und sechsten Versuch. „Der sechste Versuch ist meiner, da bekomme ich meist die weitesten Weiten hin. Ein bisschen ärgerlich, dass es nicht die 14 Meter geworden sind. Es lag auch an der Landung, meine Füße waren ein bisschen schräg. Ich bin dennoch sehr zufrieden mit dem Wettkampf. Es war auch unerwartet, das ich DM-Norm noch auf den letzten Drücker schaffe. Deshalb war es überhaupt sehr wichtig, dass ich hier angetreten bin.“

Für Friedrich Dietz (Erfurter LAC) war der Vorlauf der U20 über 100 Meter sein ersten und letzten Rennen an diesem Tag. 10,99 Sekunden reichten nicht für die nächste Runde. Den Einzug ins Finale über 800 Meter verpassten in der U18 Fabio Schönfeld (Erfurter LAC; 2:00,61 min) und Oscar Friske (Erfurter LAC, 1:56,42 min) in der U20. Für Tom Flöter (ASV Erfurt) lief es im Hammerwerfen weniger rund. Nach zwei Fehlversuchen reichten 49,53 Meter nicht für den Endkampf.

Im Hochsprung der U18 kam Anna Amalia Riechel (LG Ohra Energie) mit 1,68 Meter auf den sechsten Platz. Im Hammerwerfen gab es für Verena Wesser (LV Gera) auch nur drei Versuche. Für die 17-Jährige blieben 50,34 Meter und Rang elf stehen. Ein Sturz verhinderte für Emily Seidel (LAV Elstertal Bad Köstritz) ein mögliches Weiterkommen über die 100 Meter Hürden. Sie musste aufgeben. -sam-

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