Jugend-DM Tag 1: Hammer! Doppel-Gold zum Auftakt

Annabell Recke und Robin Müller gehörten angesichts ihrer Meldeleistungen zweifelsohne zu den Medaillenkandidaten bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Heilbronn. Dass sie sich zum Auftakt mit den U18-Titeln im Hochsprung (1,74 m) und 3.000 Meter (9:21,83 min) krönten, das kam dann doch etwas überraschend.

Für einen goldenen Auftakt sorgte Annabell Recke (KSSV Victoria Weimar/Schöndorf), die sich nach ihrer Einstiegshöhe von 1,60 über 1,64 bis 1,68 Meter ohne Fehlversuche präsentierte. Danach ein kleiner Wackler bei 1,71 Meter. Während sie zwei Versuche für diese Höhe brauchte, gab es drei weitere Athletinnen, die die Höhe gleich im ersten Durchgang packten. „Sie kam dann zu mir. Sie wusste es, der Fehlversuch war unnötig. Ich habe zu ihr gesagt, die 1,74 Meter musst du dann gleich im ersten überspringen. Und sie macht es auch“, freute sich Trainer Rico May. Ebenso wie über das Wie. "Die 1,74 Meter waren richtig hoch drüber."

Nur eine, Mehrkämpferin Marie Jung (SSV Ulm 1846), hatte darauf eine Antwort – 1,74 Meter im dritten Versuch. Eine Medaille war für Annabell Recke sicher. Aber welche Farbe? Die Antwort gaben die aufgelegten 1,77 Meter. Für Annabell Recke wäre dies persönliche Bestleistung. Keine der beiden sollte sie meistern. "Sie ist schneller angelaufen, sie sollte mit mehr Schwung reinkommen und stand dann nicht gut zur Latte", erklärte Rico May die Fehlversuche.

Nach ihrem gerissenen dritten Versuch verließ Annabell Recke mit einem Lächeln die Matte. Sie hatte soeben DM-Gold gewonnen. „Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden. Ich hätte nicht gedacht, dass ich den Titel hole. Schade mit der persönlichen Bestleistung, sie war heute leider nicht drin“, sagte sie im anschließenden Sieger-Interview mit leichtathletik.de

„Hammer. Richtig stark“, kommentierte Rico May die Goldleistung seiner Athletin, die während des Wettkampfs in sich ruhte. „Annabell ist eher ein Typ, der sich innerlich freut.“ Ihre Medaille gab es nicht etwa bei einer Siegerehrung, sondern zur Abholung in einem Zelt. Mit Medaille und Urkunde ging es dann flugs zum Bahnhof in Richtung Heimat, wo in doppelter Hinsicht gefeiert wird. Nämlich der Geburtstag des Papas und zugleich der DM-Erfolg der Tochter.

Zuvor hatte Dreispringerin Marie Herre (Erfurter LAC) für die Thüringer die Jugend-DM eröffnet. Allerdings nicht so wie erhofft. Mit nur einem gültigen dritten Versuch auf 11,50 Meter verließ sie als DM-Zehnte die starke U18-Konkurrenz. In der schwülwarmen Hitze von Heilbronn konnten Eileen Seebon (1. SV Kraftverkehr Heiligenstadt) und Cora Blaue (Erfurter LAC) ihre guten Meldeleistungen über 3.000 Meter nicht bestätigen beziehungsweise unterbieten. In einem hochklassigen Feld der Jugend U18 belegten die die Plätze Elf (10:22,15 min) und 14. (10:30,11 min). In ihrem ersten U20-Jahr belegte Anastasia Tronicek (Erfurter LAC) über 2.000 Meter Hindernis in 7:28,55 Minuten den neunten Rang.

Für den goldenen Schlusspunkt am ersten Tag der nationalen Titelkämpfte sorgte Robin Müller (Erfurter LAC) über 3.000 Meter. Bis auf die letzte Runde lief das Feld mit einigen Führungswechseln sehr eng beieinander. Auf der letzten Runde ergriff dann Robin Müller die Initiative und setzte sich Meter um Meter von der Konkurrenz ab. Mit einer starken letzten Runde holte er sich den Meistertitel in 9:21,83 Minuten.

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