Jena: Weltjahresbestleistung krönt Speerwurf-Festival

Als Organisator des zweitägigen Speerwurf-Festivals hatte Thomas Röhler alle Hände voll zu tun. Der Speerwurf-Olympiasieger von 2016 agierte im Hintergrund und überließ sein „Wohnzimmer“ den Talenten und Weltklassewerfern. Für eine Weltjahresbestleistung sorgte Max Dehning, der sich in der U18-Konkurrenz an die Spitze setzte.

Im Vorjahr fiel das Speerwurf-Festival pandemiebedingt aus. Im Frühjahr gab es Gespräche zur 5. Auflage des Speerwurf-Meetings. Es war eine Planung ins Ungewisse, ob sie überhaupt stattfinden kann. Der Termin rückte dann immer näher, die Planungen wurden konkreter und schließlich final umgesetzt. Darüber zeigte sich Thomas Röhler im Gespräch mit dem MDR mehr als glücklich. Freitagnachmittag flogen die ersten Speere in der Jenaer Oberaue. Der Nachwuchs rückte in den Fokus. In der weiblichen Jugend U16 steigerte Lena Benne (KSSV Victoria Weimar/Schöndorf) ihre Bestleistung auf 33,19 Meter, sie gewann die Konkurrenz vor Ronja Reichenbach (Ohrdrufer LV; 30,86 m) und Julia Schulze (LC Jena; 28,63 m).

Max Dehning wirft sich an die U18-Weltspitze

Die männliche U16-Konkurrenz konnte Elia Kron (KSSV Victoria Weimar/Schöndorf) seine Bestmarke auf 53,36 Meter steigern. In der zweiten und dritten Runde gelang ihm jeweils die neue Bestleistung. Hinter ihm als Zweitplatzierten wurde Simon Müller (LC Jena) mit 51,17 Meter Dritter. Nach den Sommerferien wechselte Finn Fischer (HSG Nordhausen) ans Jenaer Sportgymnasium und ließ seinen Speer an neuer Trainings- und Wettkampfstätte auf eine neue Bestmarke von 49,68 Meter fliegen. In der weiblichen U18 dominierte die Niederlande. Sie feierten einen Dreifach-Erfolg mit Suze Zeevat (50,46 m) als Siegerin.

Für eine Weltklasse-Leistung sorgte Max Dehning (LG Celle-Land), der die U18-Konkurrenz mit 80,11 Meter gewann. Gleich im ersten Versuch stand für ihn erstmals eine 80 vor dem Komma. Mit der Weite setzte sich der Youngster an die Spitze der Weltjahresbestenliste. Es war ein souveräner Sieg vor dem Ungarn György Herczeg. Aus der fünften Runde hatte er 76,07 Meter stehen, sie bedeuteten für ihn Rang zwei sowie Rang drei in der Weltjahresbestenliste. Bester deutscher Starter war Josh Anhalt (LC Jena), er warf 58,00 Meter.

Die Jüngste siegt bei den Frauen

Die U20-Speerwerferinnen eröffneten den zweiten Wettkampftag: Mit Sietske Verkade holte sich eine niederländische Athletin den Sieg mit 44,41 Metern. In der männlichen Konkurrenz gewann Moritz Morstein (SC Magdeburg; 64,18 m) vor Ludwig Huber (LC Jena; 63,42 m) und und Jona Fruchtmann (SR Yburg Steinbach; 61,39 m). Italienischer Doppelerfolgin der U23: Carolina Visca und Emanuela Casadei setzten sich mit 52,72 und 51,29 Metern durch.

Der gemeinsam durchgeführte Wettbewerb der Männer und Frauen wurde von einem Schreckmoment überschattet. Im sechsten und letzten Versuch wurde der Speer der Südafrikanerin Jo-Ane van Dyk von einer Windböe erfasst, landete weit außerhalb des Sektors und streifte dabei einen Zuschauer an der Schulter. Glück im Unglück: die Wunde wurde direkt von den Sanitätern versorgt. „Wir waren schon extrem vorsichtig und sind mit den Sicherheitsabständen weit über dem vorgeschriebenen Bereich“, sagte Thomas Röhler gegenüber dem MDR. Es gewann die Jüngste im Feld: die 17-jährige Serbin Adriana Vilagoš mit 61,65 Metern. Bei den Männern setzte sich der Pole Cyprian Mrzygłód mit 77,57 Metern durch. -sam-

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