Mit schwerem Wind hatten die Winterwerfer bei den Thüringer Landesmeisterschaften am Sonntag in Jena zu kämpfen. Die ganz großen Weiten blieben aufgrund der schwierigen äußeren Bedingungen aus. Dennoch stachen einige Nachwuchstalente wie Greta Faulstich oder Nelson Guth heraus.
Erfurts Wurftrainer Tobias Schrock sah im ersten Wettkampf seiner Schützlinge eher „mittelprächtige Leistungen“. „Noch hat nicht alles zusammengepasst“, fasste er kurz zusammen. Positiv stimmt ihn die bisherige Vorbereitung auf den Winterwurf. „Wir haben einen super Aufbau hingelegt, alle haben sich körperlich extrem gesteigert und verbessert in der Grundlage, das heißt da kann noch viel Leistung gesteigert werden.“ Zumal die Thüringer Landesmeisterschaften der Auftakt für eine kleine Wettkampfserie ist, die bei den Mitteldeutschen Hallen-Meisterschaften in Chemnitz (1. Februar) ihre Fortsetzung findet. „Dort sollte es dann besser funktionieren. Ich hoffe auf etwas weniger windige Bedingungen, dann könnte das eine gute Sache werden“, blickte Tobias Schrock voraus.
Greta Faulstich mit zwei neuen Bestmarken
Auch wenn die Spitzenweiten vom Winde verweht wurden, stehen erste Weiten in den Ergebnislisten. Besonders hervorgetan hat sich Greta Faulstich (LG Ohra Energie), die in der W14 ihre Bestmarken mit dem Diskus und Hammer auf 28,60 und 37,35 Meter verbessern konnte. Ebenfalls mit einer neuen Bestleistung verließ Nelson Guth (Erfurter LAC) den Diskusring. Der U20-Jugendliche brachte die 1,75-Kilo-Scheibe im zweiten Durchgang auf 43,33 Meter. Mit dieser Weite gelang ihm eine schöne Steigerung zum Sommer, wo die Scheibe auf 42,08 Meter segelte.
Nach den Verletzungsproblematiken bei Zeno-Rafael Musso (Eisenacher LV) im Herbst (Schulter) und erst kürzlich mit Fußproblemen nach dem Weitsprung beim TLV-Hallenmeeting zeigte sich sein Trainer Tobias Schrock mit der Leistung des U18-Athleten im Speerwurf (59,06 m) nicht ganz unzufrieden. „Andere Hoffnungsträger im Hammerwurf wie Nelson Guth, Alexander Brehm und Loris Ritter haben sich noch nicht so gut mit ihrer Technik unter Wettkampfbedingungen zurechtgefunden“, erklärte Tobias Schrock, der aber ruhig bleibt. „Das im ersten Wettkampf noch nicht alles zusammenpasst, das ist nicht ungewöhnlich, deshalb werden wir das Ganze auch nicht überbewerten.“
In ihrem ersten U20-Jahr kam Nele Engelke (ASV Erfurt) nah an ihre persönliche Bestmarke im Hammerwurf heran. In ihrem zweiten Wettkampf mit dem 4-Kilo-Hammer wurden 37,86 Meter vermessen. In der Jugend U18 trumpfte Paul-Maximilian Hesse (HSG Nordhausen) mit einer neuen Bestleistung im Diskuswurf auf. Ihm gelang der weiteste Wurf auf 40,04 Meter. Als Sieger im Hammerwurf verließ Bruno Wedemann (Erfurter LAC) mit 58,89 Metern den Ring. Mit neuer persönlicher Bestmarke trumpfte Helena Naussed (LC Jena) in der weiblichen Jugend U18 mit dem Diskus auf. Sie kam auf 32,14 Meter. Ebenfalls weit flog ihr 500-Gramm-Speer: 37,15 Meter, die eine deutliche Steigerung ihrer persönlichen Bestleistung bedeuteten. Diese Weite brachte sie auf Rang zwei hinter Lea Weber (LG Ohra Energie; 37,96 m).
Mehrfach erfolgreich
In den jüngeren Altersklassen der M15 holte Paul Bastian Morgenroth (Erfurter LAC) zwei Titel im Hammerwurf (44,33 m) und Speerwurf (44,71 m). In der M14 gelang dies Louis Charles Görtz (Gothaer LAC) in seinen ersten Wettbewerben mit dem 600-Gramm-Speer (34,55 m) und dem 1-Kilo-Diskus (30,72 m). In der W15 dominierte Lara Hunger (WSSV Suhl 1990), sie setzte sich mit dem Diskus (25,69 m) und Speer (36,76 m) durch. Im Hammerwurf ging der Titel an Samira Schwarz (LV Gera), die auf 35,09 Meter kam.
Nicht nur die Erwachsenen und Jugendlichen ermittelten ihre Winterwurfmeister, sondern auch die Masters. In der M35 bei guter Konkurrenz setzte sich Andreas Wolfram (TSV Zeulenroda) im Diskuswerfen mit 31,12 Metern durch. Marcus Brieger (SV Lerchenberg Altenburg) gewann das Speerwerfen deutlich mit 47,16 Metern. Allein gegen sich: Anja Schüppel (ASV Erfurt/W35) und Holger Fromm (ASV Erfurt/M65) gewannen alle drei Konkurrenzen. Mit jeweils zwei Titeln verließen Ludwig Döring (SV Sömmerda/M50), Peter Reiser (1. TSV Bad Salzungen/M70), Heribert Krebs (TSV Zella-Mehlis/M75) und Manfred Milz (Saalfelder LV/M80).