Jena: Beschwerdefrei ins neue Jahr – Max-Ole Klobasa beendet Leidenszeit

Es sind wohl die wenigsten Leistungssportler, die verletzungsfrei durch ihre sportliche Laufbahn kommen. Verletzungen sind alles andere als angenehm. Oftmals sind es Wochen, gelegentlich mal Monate, ab und an mal Jahre, ehe die Leidenszeit beendet ist. Anderthalb fast zwei Jahre haben sich die Beschwerden bei Max-Ole Klobasa im rechten Fuß hingezogen. Umso schöner, dass der Dreispringer diese Zeit jetzt hinter sich gelassen hat und bisher beschwerdefrei die ersten Wettkampfsprünge in die Grube setzte.

Diese Geschichte beginnt in den ersten Monaten des Jahres 2020. Es sind sehr erfolgreiche Wochen für den Dreispringer Max-Ole Klobasa (LC TopTeam Thüringen). Diese werden vergoldet bei den Deutschen Hallen-Jugendmeisterschaften in Neubrandenburg, er springt 15,35 Meter. Und auch bei den Aktiven mischt er ganz vorne mit, wird bei der Hallen-DM in Leipzig mit 15,59 Metern Zweiter. Die Medaillen glänzen, die Weiten stimmen - der Sommer kann kommen. Doch irgendwas stimmt nicht. Die Corona-Pandemie ist es nicht. Etwas anderes bremst ihn noch zusätzlich aus. „Zu dieser Zeit begannen die Schmerzen im Fuß. Sie kamen in Schüben, sie waren mal mehr, mal weniger stark. Im Sommer bin ich dann noch in Braunschweig gesprungen“, erzählt Max-Ole Klobasa.

Langwierige Fehlersuche

Doch dann kommt dieser Augenblick, wo nichts mehr geht. Die Fehlersuche beginnt – und mit ihr eine Odyssee von Arzt zu Arzt. Im Frühjahr 2021 schaut sich der Erfurter Sportmediziner Dr. Peter Ullmann den Fuß an, er äußert einen Verdacht. „In der finalen Computertomographie (CT) hat sich dann sein Verdacht bestätigt. Ein knöchernes Stück befand sich hinter dem Sprunggelenk. Mal lag es näher an den Bändern, mal wieder nicht. In der Fachsprache heißt es Os Trigonom“, klärt der U23-Athlet auf. Endlich gibt es eine Diagnose. Eine lange ungewisse Reise endet im Sommer 2021 in München, wo der operative Eingriff erfolgt. „In Erfurt sind sie auf solche Eingriffe nicht spezialisiert, deshalb hat mir Dr. Ullmann eine Ärztin in München empfohlen.“

Nach dem operativen Eingriff ging dann alles ganz schnell. Nach vier Wochen kann er schon wieder relativ gut gehen, nach sechs Wochen locker joggen und nach etwa zehn Wochen die ersten Sprünge machen. Mitte, Ende August kehrt er zur Trainingsgruppe um Trainer Rico May zurück. „Für mich war die Wiederaufnahme des Trainings mit der Steigerung der Belastung von Woche zu Woche ein sehr befreiendes Gefühl“, sagt Max-Ole Klobasa. Ebenso wie der erste Wettkampf nach der langen Leidenszeit. Dafür wird der Jahresabschluss beim Dresdner SC auserkoren. Der Einstieg verläuft sanft mit Starts über 60 und 200 Meter. Mit dem Ergebnis von zwei persönlichen Hallenbestzeiten – 7,13 und 22,93 Sekunden.

Erleichterung nach den ersten Sprüngen

Das neue Jahr beginnt für ihn mit dem TLV-Hallenmeeting und seinen ersten Wettkampfsprüngen seit anderthalb Jahren. „Für mich lief es von der springerischen Leistung besser als erwartet. In erster Linie ging es uns darum, viele Sprünge auszuspringen, um Sicherheit zu erlangen. Der Auftakt macht Hoffnung auf mehr“, blickt er erleichtert zurück. Sieben Tage später, erneut Erfurt – es folgen die nächsten Sprünge in die Grube. Wiederum aus verkürztem Anlauf. „Mir ist es wichtig, dass ich Sicherheit gewinne. Meine Hallensaison ist relativ lang, so dass sich dann dort die Möglichkeit bietet, den Anlauf sukzessive zu verlängern“, sagt Max-Ole Klobasa.

Auftrieb sollten ihm auch die jüngsten Ergebnisse geben. Der weiteste Versuch wird mit 15,32 Metern vermessen. Dabei hat er sich für die Hallensaison keine bestimmte Weite vorgenommen. Ihm ist etwas anderes wichtig: „Nach der langen Pause wusste nicht, was ich von mir erwarten kann. Mir ist wichtig, wieder in den Wettkampfmodus reinzukommen und Sicherheit zu erlangen.“ Die nächsten Chancen für die nötige Sicherheit bieten sich ihm beim 23. Internationalen Hallenmeeting in Chemnitz (22. Januar), beim Internationalen Stadtwerke Hallenmeeting in Sindelfingen (29. Januar) und bei der Hallen-DM in Leipzig (26./27. Februar). Die nationalen Hallen-Titelkämpfe sind zugleich sein Schlusspunkt der Hallensaison. Und irgendwie schließt sich für ihn in dieser Stadt ein Kreis. Der Ausgang dieser Geschichte - noch offen. -sam-