Jena: Aktiven-DM als Premiere und mentale Einstimmung

Gleich drei Thüringer Nachwuchssportler haben den Sprung zur Aktiven-DM nach Dortmund geschafft. Florian Näbelung, Finn Friedrich und Valentin Brenner steht ihr erster Start bei den nationalen Hallentitelkämpfen bevor. Außerdem werden die drei am kommenden Wochenende (18./19. Februar) auch die jeweils Jüngsten in ihren Feldern sein. Wir starten mit einem Ausblick der beiden Jenaer Athleten.

Zeit für neue Höhenflüge: Finn Friedrich (WSSV Suhl 1990) war in dieser Hallensaison bereit für neue Höhen, schraubte seine persönliche Hallenbestleistung im Hochsprung auf 2,06 Meter. Dazu stehen in dieser kurzen Zeit weitere Höhenflüge über 2 Meter in der Ergebnisliste wie 2,05 Meter zu Jahresbeginn beim 1. Hochsprungmeeting in Jena sowie 2,04 Meter beim Meeting in Unna. „Das ist ein sehr guter Schnitt. Finn hat eine gute Entwicklung genommen“, freut sich sein Trainer Rico May über die stetige Steigerung seines Schützlings.

Erstmals wird dieser nun Wettkampfluft bei den Männern schnuppern. In einem Feld mit Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen), dem Hochsprung-Europameister von 2018, Vize-Europameister Tobias Potye (LG Stadtwerke München) oder EM-Finalist Jonas Wagner (Dresdner SC 1898). „In solch einem Feld kann man als Nachwuchssportler nur dazulernen, wie sie sich erwärmen, einspringen und was sie vielleicht auch für Rituale haben“, sagt Rico May und gab seinem Athleten noch etwas mit auf dem Weg: „Ich habe zu ihm gesagt, das ist der unwichtigste Wettkampf des Jahres, weil überhaupt niemand auf ihn schaut. Genau aus dieser Lockerheit heraus, sollte er die Energie ziehen, gut performen und trotzdem so hoch wie möglich zu gehen.“

Zukunft Männerhürde, Gegenwart Jugendhürde

Allerdings haben es die Anfangs- und Steigerungshöhen schon in sich. Los geht es bei 2 Metern, es folgen 2,05 und 2,10 Meter. Zum Einstieg geht es bereits hoch hinaus, wo Finn Friedrich sonst längst im Wettkampf angekommen ist. „Das wird vom Kopf nicht so einfach, aber ich traue ihm das locker zu. Wir werden wenige Sprünge haben, aber es geht bei Null los und für jede Höhe haben wir drei Versuche“, gibt sich Rico May hoffnungsvoll. Über die 1,067 Meter hohe Männerhürde fliegt derweil Florian Näbelung (LC Jena), der sich mit einer schnellen Zeit von 8,25 Sekunden und erfüllter B-Norm dieses DM-Ticket gesichert hat. Mit dieser herausragenden Leistung katapultierte er sich ins Mittelfeld der Meldeliste. „Für ihn ist es einfach eine weitere Möglichkeit der Wettkampfteilnahme, sich mal ein bisschen auf dem ungewohnten Terrain der Männerhürde zu testen und mal zu schauen, wo wir stehen“, meint Rico May.

Das ist schließlich seine Zukunft, wenngleich die Gegenwart noch Jugendhürde heißt. Umso bemerkenswerter, dass er in Dortmund als Jüngster über die Kurzhürde starten wird. „Das finde ich total stark von ihm. Wenn man davon ausgeht, dass er sich erst seit knapp über einem Jahr mit der Hürde beschäftigt, so ist das eine tolle Leistung“, freut sich Rico May über die Entwicklung von Florian Näbelung. Bei seinem ersten DM-Einsatz bei den Aktiven sind die Ziele weniger hoch gesteckt. Es geht vordergründig darum, die Meldeleistung zu bestätigen und „ein paar Erwachsene zu ärgern“. Zugleich ist der Start eine gute wie mentale Einstimmung auf die Jugend-Hallenmeisterschaften, die nur eine Woche später an gleicher Stelle ausgetragen werden. Dann wird der Fokus mehr auf Finn Friedrich und Florian Näbelung gerichtet sein. -sam-