Hallen-DM: Für Luise Weber steht die 15 vor dem Komma

Erleichtert, erlöst und mit einem Lächeln auf den Lippen stand Luise Weber nach ihrem Wettkampf in der Mixed-Zone der Arena Leipzig. Für den Endkampf der besten Acht Kugelstoßerinnen hatte sich die 24-Jährige bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig zwar nicht qualifizieren können, aber sie freute sich über die 15 vor dem Komma. Ein Wechselbad der Gefühle durchlebte hingegen Philipp Reinhardt. Erst in der Mixed-Zone erfuhr der 22-Jährige von seiner Disqualifikation über 3000 Meter.

Mit 15,09 Metern verabschiedete sich Luise Weber (ASV Erfurt) aus der Hallensaison. Gleich im ersten Versuch wuchtete sie die Kugel über die von ihr anvisierten Marke. Eine Steigerung blieb in den weiteren Durchgängen aus. Für einen sicheren Finalplatz hätte sie über 16 Meter stoßen müssen. Die vor ihr liegende U18-Weltmeisterin Julia Ritter (TV Wattenscheid) hatte diese Marke übertroffen. "Der neunte Platz ist natürlich schade, aber erstmal okay", sagte die Erfurterin.

In den zurückliegenden Wochen hat sie in der Technik einige Dinge umgestellt. "Mein Trainer sagt zwar, es war gut, aber mein Gefühl stimmt noch nicht." Spätestens im Sommer soll das Gefühl stimmen, wenn in ihrem sportlichen "Wohnzimmer" die Deutschen Meisterschaften (8./9. Juli) ausgetragen werden. Und dort soll eine andere Zahl vor dem Komma stehen. "Bis in den Sommer wird die 16 vor dem Komma stehen", kündigt Luise Weber schon einmal an. Es wäre der sympathischen Athletin zu gönnen.

Gegönnt hätte man sicherlich Philipp Reinhardt (LC Jena) eine ordentlich Zeit über 3000 Meter. Die gibt es nur inoffiziell - 8:06 Minuten. Was war passiert? So richtig erklären konnte es sich der Medizinstudent aus Jena nicht. "Ich habe es überhaupt nicht gemerkt, wo es hätte passieren können. Es gab zwischendrin, gerade auf den zweiten Kilometern, ein leichtes Gedränge. Da passiert es auch mal, dass einem auf die Hacken getreten wird. Das ist so, dafür sind wir nicht im Sprint. So kann es passieren, dass man unfreiwillig in den Innenraum tritt. Das muss man einfach berücksichtigen", ärgerte er sich über die für ihn fehlerhafte Entscheidung einer Disqualifikation.

Anstatt einer neuen Saisonbestleistung standen vier Buchstaben (disq) in der Bestenliste. "Das ist nicht zufriedenstellend und schade", gab er zu Protokoll. Groß vorzuwerfen hatte er sich nichts. Engagiert übernahm er vom Start weg die Führung. "Ich habe mich vorab mit meinem Trainer besprochen, was wir am Start machen. Entweder ein bisschen Tempo oder ein passiver Angang. Wir haben uns für ersteres entschieden." So kam es, dass Philipp Reinhardt einige Runde die Führung inne hatte. Ihm ging es schließlich um eine schnelle Zeit. "Das Ziel wollte ich von vornherein nicht aus den Augen verlieren."

Auf dem letzten Kilometer fehlte bei ihm die nötige Geschwindigkeit, um mit den Spitzenleuten wie Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen), Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) oder Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) mitzuhalten. Dahingehend verlief die Vorbereitung auf die Hallen-DM nicht optimal. "Ich komme ein bisschen aus der Grundlage. Geschwindigkeit habe ich noch gar nicht so gemacht", erklärte Philipp Reinhardt sein Defizit.  Für ihn war es der letzte Wettkampf in der Halle. In der kommenden Woche ist dann weniger mehr. Weniger Laufkilometer, einfach mal die Beine hochlegen und regenerieren.