Mit einem Deutschen Masters-Rekord eröffnete Kugelstoßer Andy Dittmar den Abschlusstag der Thüringer Landesmeisterschaften der U18/U20 mit Einzeldisziplinen der Senioren in Gotha. Für weitere herausragende Leistungen sorgten zwei Jenaer: Aurora Klotz im Hürdensprint und Yann-Luik Leßmann über 800 Meter.
Der Abschlusstag der Thüringer Landesmeisterschaften in Gotha hatte einiges zu bieten. Zum Auftakt einen Deutschen Masters-Rekord: Dafür sorgte Kugelstoß-Routinier Andy Dittmar (BiG Gotha) auf der bestens präparieren Anlage. Zwei Stöße, das war´s. Ein kurzer sportlicher Arbeitstag für den 49-Jährigen. Der erste Stoß war zum Reinkommen, der zweite ein richtiger Kracher. „Da hat einfach alles mal gepasst. Dass da so ein Ding rauskracht – ich freue mich“, sagte Andy Dittmar. Die 6-Kilo-Kugel flog auf 18,62 Meter, damit war der alte M50-Rekord aus dem Jahr 1991 von Klaus Liedtke Geschichte. Und damit endete für Andy Dittmar der Wettkampf, der eine gelungene Generalprobe für die Deutschen Senioren-Meisterschaften in Erding (14. bis 16. Juni) war.
Hürdensprinterin Aurora Klotz mit EM-Norm
Während Andy Dittmar außer Konkurrenz startete und einen sehr guten DM-Test absolvierte, hatte Sohn Lenny die Kugel in der Jugend U18 in der Hand. Leicht gehandicaped mit Tapes um den rechten Zeigefinger, gebrochen beim Basketball, ließ er sich davon nicht beirren und lieferte einen starken Wettkampf ab. Seine Tagesbestweite erzielte er in der letzten Runde mit 15,49 Metern. Damit hakte er die Norm für die Deutschen Jugendmeisterschaften der U18/U23 in Mönchengladbach ab. „Ich bin mit meinem Wettkampf sehr zufrieden. Ich dachte nicht, dass im Wettkampf an die 15,50 Meter stoße“, sagte der 16-Jährige.
Für den nächsten Kracher sorgte Aurora Klotz (LC Jena) in der Jugend U18 im Hürdensprint. Dieser Tage hatte sie bereits an der Norm für die U18-Europameisterschaften in Banska Bystrica (Slowakei; 18. bis 21. Juli) geschnuppert. Auf der schnellen Bahn in Gotha sollte nun alles passen für die Normerfüllung. Sogar bei leichten Gegenwind lief sie im Vorlauf 13,77 Sekunden und sorgte für reichlich Jenaer Jubelstürme auf der Tribüne. Im Finale stand nochmals eine tolle Zeit mit 13,89 Sekunden im Protokoll. Für einen neuen Landesrekord in der M13 über 800 Meter sorgte Yann-Luik Leßmann (LC Jena), der diesen deutlich auf 2:11,90 Minuten verbesserte.
Spitzenzeiten über 200 Meter vom Winde verweht
Der zweiten Tag hielt nicht nur Rekorde und EM-Normen bereit. Darüber hinaus gab es weitere Spitzenleistungen unter anderem im Sprint wie Wurfbereich. Leider spielte oftmals der Wind nicht mit, so dass er einige Spitzen- und Bestzeiten regelrecht verwehte. Wie in der Jugend U20 bei Paul Eichelkraut (LC Jena) und Marius Robert Jürgen Bartsch (SV Creaton Großengottern) über 200 Meter, die zeitgleich in 22,49 Sekunden (+2,1 m/sec) die DM-Norm für Koblenz (26. bis 28. Juli) erfüllten. Sie hatten sich etwas mehr erhofft von der Zeit über die halbe Stadionrunde, im Protokoll standen für Hanna Räpple (LC Top Team Thüringen) 24,89 Sekunden (+2,7 m/sec).
Richtig schnell wurde es in der Jugend U18 über 200 Meter, aber auch hier zu viel Rückenwind (+2,2 m/sec): Mika Dedekind (LC Jena) holte sich das Sprint-Double, er setzte sich in 21,81 Sekunden vor Pepe Krause (1. SV Gera; 22,10 sec) und Matthes Liek (Erfurter LAC; 22,50 sec) durch. Aurora Klotz belohnte sich mit drei Landestiteln: Nach 100 Meter, 100 Meter Hürde kam der dritte über 200 Meter hinzu. Sie gewann in 25,30 Sekunden vor Malina Fromm (Erfurter LAC), die erstmals diese Distanz lief, in 25,65 Sekunden.
Tim Wehner stürmt an deutsche M15-Spitze
Auf Rang drei der deutschen M15-Bestenliste lief sich Tim Wehner (LAV Elstertal Bad Köstritz) über 80 Meter Hürden. Regelkonform wurden für ihn im Finale 10,58 Sekunden gestoppt. An die deutsche Spitze ging es für ihn über 300 Meter Hürden, er kam nach 40,58 Sekunden ins Ziel. Sein weibliches Pendant ist Vereinskollegin Helena Wagner, die nach ihrem Erfolg im Weitsprung über 80 Meter Hürden mit dem zweiten Landestitel nachlegte. Sie gewann in 11,94 Sekunden. „Horst Krinke, der Heimtrainer der beiden, Max-Otto und ich stimmen uns da intensiv ab. Das ist eine schöne Gemeinschaftsleistung“, freute sich TLV-Sichtungstrainer Tobias Groenewold.
In die deutsche Top Ten stürmte Yannik Althaus (Gothaer LAC) in seiner Altersklasse M14 über 80 Meter Hürden. Im Finale lief er eine Zeit von 11,78 Sekunden. Eben jenen Platz in der deutschen Jahresbestenliste nimmt seit diesem Wochenende auch Mira Prause (Erfurter LAC) über die 80 Meter Hürden ein. Auf ihren Titel über 100 Meter folgte der zweite im Hürdensprint in 12,26 Sekunden. Über 800 Meter wurde Lucie Schmied (SV Empor Bad Langensalza) ihrer Favoritenrolle gerecht, sie kam nach 2:23,16 Minuten als Erste ins Ziel.
Erfurter Hammerwerfer mit neuen Bestmarken
Im Wurf- und Stoßbereich tut sich ebenfalls viel Gutes: Für einen versöhnlichen Abschluss in der Jugend U20 und U18 sorgten die Erfurter Hammerwerfer: Nelson Guth und Alexander Brehm (beide Erfurter LAC). Sie steigerten ihre Bestmarken deutlich. Nelso Guth kam auf 50,13 Meter mit dem 6-Kilo-Hammer, damit erfüllte er die DM-Norm für Koblenz. Erstmals über die 60-Meter-Marke warf Alexander Brehm den 5-Kilo-Hammer, er steigerte sich auf 60,93 Meter. Im Speerwurf haderte Zeno-Rafael Musso (Eisenacher LV) mit sich und seiner Technik, er setzte sich mit 58,90 Metern durch.
In der M15 dominierte Loris Ritter (Erfurter LAC) die Diskus- (47,41 m) wie Hammerkonkurrenz (47,05 m). Eine klare Angelegenheit wurde der Speerwurf für Louis Wimmer (LC Jena), er siegt mit DM-Norm von 51,53 Metern. Im Speerwurf der W14 setzteLara Hunger (WSSV Suhl 1990) die Akzente und siegte mit 37,82 Metern. In der W13 lieferte Greta Faulstich (LG Ohra Energie) im Hammerwurf nochmals eine starke Leistung mit 43,85 Metern ab. Im Speerwurf warf Nina Alexandra Tetzel (LG Erfurt) ihr Arbeitsgerät auf 36,00 Meter und zum Sieg. -sam-