Gotha: Hitzeschlacht! Thüringer U16-Nachwuchs begeistert

Bei den Mitteldeutschen Meisterschaften der U16 am Sonntag in Gotha ging es vordergründig um die Medaillen wie auch um neue Bestleistungen und die letzte Chance zu nutzen, um sich für die Deutschen U16-Meisterschaften für Bremen zu empfehlen. Die jungen Athleten bestritten die Wettkämpfe bei der Hitze in der prallen Sonne und begeistern doch mit sehenswerten Leistungen.

In der Jugend M15 hatte sich Hannes Spee (Eisenacher LV) mit neuer Bestzeit von 11,62 Sekunden ins Finale gelaufen. Dort konnte er sich nochmals deutlich steigern und kam in 11,53 Sekunde als Dritter ins Ziel. Nur wird diese Leistung in keiner Bestenliste Beachtung finden, denn der Rückenwind blies mit 2,2 Metern pro Sekunden etwas zu kräftig. Mit seinem neuen Hausrekord aus dem Vorlauf blieb er ein weiteres Mal unter der geforderten Mindestleistung (11,80 sec) für die Deutschen U16-Meisterschaften in Bremen (9./10. Juli).

Kutzner erstmals unter 11 Sekunden, Dittmar stößt über 14 Meter

Erstmals unter 11 Sekunden: Morten Aaron Kutzner (LC Jena) gelang dies im Vorlauf über 80 Meter Hürden. Er gewann seinen Lauf in rasanten 10,97 Sekunden. Diese Topzeit konnte er im Finale nicht nochmal bestätigen, er wurde in 11,11 Sekunden Vierter. In 42,17 Sekunden gewann Max Arnold (LC Jena) in der Konkurrenz über 300 Meter Hürden. Im Dreisprung schlug Moritz Hartrumpf (Gothaer LAC) mit seinem Sieg und einem Flug auf 12,32 Meter den Weg nach Bremen ein. Für die nächste Topleistung sorgte Lenny Dittmar (BiG Gotha) im Kugelstoßen. Im dritten Versuch wuchtete er die Kugel auf eine neue Bestweite von 14,53 Meter. Hammerleistung bringt Gold: Mit 50,58 Meter dominierte Alexander Brehm (Erfurter LAC) die Konkurrenz.

 

Severin Niklas Benischke (Erfurter LAC) hielt sich in seinem 800-Meterrennen zu Beginn taktisch klug zurück. Auf Rang fünf in der Meldeliste stehend hatte er nichts zu verlieren. Wie zuvor besprochen, reihte er sich nach dem Startschuss im vorderen Teil des Feldes ein. Auf den letzten 200 Metern schob er sich an Position vier, überholte 90 Meter vor dem Ziel einen weiteren Läufer und hätte fast auch noch den Zweitplatzierten Läufer eingeholt. Mit diesem mutigen Rennen sicherte sich Severin neben Platz drei in der M15 auch noch eine neue persönliche Bestleistung von 2:05,51 Minuten. Damit unterbot er die Norm für die Deutschen Meisterschaft der U16 über 800 Meter (2:06 Minuten) und hat damit bereits die zweite Qualifikationsleistung erfüllt. Wenige Tage zuvor lief er beim Erfurter Abendsportfest die 1.500 Meter Hindernis unter 5:05 Minuten. „Trotz dieses Erfolges sehen wir für die nationalen Titelkämpfe größere Chancen auf der Hindernisstrecke. Aktuell liegt Severin im bundesweiten Vergleich auf dem siebten Platz“, erklärte Trainerin Astrid Hartenstein.

Aspasia Winkler mit starker Vorstellung im Dreisprung

In der Morgensonne gingen die 3.000-Meterläufer der M14/15 in einem gemeinsamen Rennen auf die siebeneinhalb Runden. Pablo Martin (Erfurter LAC) und Oskar Preßler (LG Ohra Energie) liefen die ersten 2.000 Meter souverän auf Kurs unter 10:15 Minuten. Auf den letzten 1.000 Meter konnten sie das Tempo nicht mehr beibehalten. Im Endspurt ging Oskar an Pablo vorbei und kam mit neuer persönlicher Bestzeit nach 10:24,55 Minuten als Fünfter ins Ziel. Pablo erreichte nach 10:28,70 Minuten als Sechster in der M15 das Ziel. „Auch wenn Pablo eine Zeit unter 10:23 Minuten anvisiert hatte, können beide Läufer mit Ihrem Rennen zufrieden sein“, sagte Trainerin Astrid Hartenstein.

Bronze im Hochsprung der W15: Aurora Klotz (LC Jena) meisterte im dritten Versuch die 1,50 Meter. Danach gab sie auf. Einen starken Wettkampf mit einer tollen Serie lieferte Aspasia Winkler (LC Jena) im Dreisprung ab. Im letzten und sechsten Versuch flog sie auf 11,11 Meter und gewann die Konkurrenz deutlich. Jeweils den dritten Platz erkämpften sich Nele Engelke (ASV Erfurt) mit dem Hammer (35,24 m) und Maya Kühn (LC Jena) mit dem Speer (36,43 m).

Spannende Entscheidungen im Gehen

Auf der 3000-Meterstrecke im Bahngehen bestimmte Zuzka Walter (ASV Erfurt) von Anfang an das Tempo, dicht gefolgt von Lilly Rogos. (Erfurter LAC). Nach 1.800 Meter übernahm Lilly die Führung. Die behielt sie auch bis eingangs der Zielgerade bei. Obwohl sich zwischenzeitlich eine Lücke zwischen beiden Geherinnen auftat, kämpfte sich Zuzka immer wieder heran. Auf den letzten 100 Meter zog Lilly noch einmal das Tempo an, den forcierten Endspurt der erfahrenen Zuzka konnte sie jedoch nicht abwehren. Mit einem Vorsprung von vier Sekunden sicherte sich Zuzka souverän den Mitteldeutschen Meisterschaftstitel in der W15 in 18:14,50 Minuten gefolgt von Lilly in 18:18,30 Minuten. Was für ein spannendes Duell im Gehen!

Dahinter deutete sich lange Zeit ein ähnliches Duell an. An Laura Völkels (ASV Erfurt) Fersen heftete sich von Beginn an die mutige Gothaerin Emely Günther (Gothaer LAC). Nach fünf gemeinsamen Runden zog Laura das Tempo deutlich an und sicherte sich in der W14 in 18:48,92 Minuten die Goldmedaille. Emely erreichte nach 19:16,62 Minuten das Ziel auf dem Silberrang. In der M14 erkämpfte sich Hennes Henze (ASV Erfurt) im Alleingang seinen ersten Mitteldeutschen Meisterschafstitel im 3.000 Meter Bahngehen. Für Lilly, Laura, Emely und Hennes bedeuteten die gezeigten Leistungen jeweils eine neue persönliche Bestleistung, was unter den sehr warmen Bedingungen und der geringen Konkurrenzsituation hoch einzuschätzen ist.

Zeno-Rafael Musso mit Dreifach-Erfolg

Eine Flugshow lieferte Zeno-Rafael Musso (Eisenacher LV) in der Jugend M14 mit übersprungenen 1,75 Meter im Hochsprung ab. Seine erst wenige Tage alte Bestmarke steigerte er dabei um einen Zentimeter. Im Kugelstoßen konnte er sich ebenfalls auf ein neuen Hausrekord steigern und gewann die Konkurrenz mit 12,99 Meter. Aller guten Dinge sind drei: Beim Speerwurf setzte er sich mit 52,40 Meter durch.

Einen spannenden Wettkampf um den Titel im Weitsprung lieferten sich Felix Wolff (ASV Erfurt) und Lennard Hasche (SC DHfK Leipzig). Mit 6,01 und 6,07 Meter im dritten und vierten Versuch hatte der Thüringer stark vorgelegt, der Konter des jungen Sachsen folgte dann im letzten Durchgang mit 6,12 Meter. Aber Felix Wolff antwortete mit einem Satz auf 6,18 Meter und holte sich den Titel. Die Konkurrenz im Diskuswurf gewann Bruno Wedemann (Erfurter LAC; 37,07 m) und mit dem Hammer war Hendrik Wesser (LV Gera; 40,72 m) sehr erfolgreich.

Jenaer Sprintstaffeln stürmen nach Bremen

Mit Bestzeit auf Rang vier: Mirna Najjar (SV Sömmerda) trommelte im Finale über 100 Meter eine Zeit von 12,86 Sekunden auf die Bahn. Einen Sieg im Stabhochsprung durfte Charlotte Kroß (SV 1899 Mühlhausen) mit 3,00 Meter feiern. Sie leistete sich in all ihren Runden keinen Fehlversuch. Im Weitsprung erreichte Sandra Bauerfeind (Erfurter LAC) mit 5,02 Meter den vierten Platz. Im Kugelstoßen kratzte Marie Klein (Erfurter LAC) an der 11-Meter-Marke, sie setzte sich mit starken 10,95 Meter durch.

Zwei Jenaer Sprint-Staffeln reisen nach Bremen: In der männlichen Jugend U16 musste das Quartett aus Jena mit Konstantin Moritz Weiß, Morten Aaron Kutzner, Max Arnold und Luca Büttner (46,36 sec) nur dem schnellen Quartett des SC DHfK Leipzig in 45,95 Sekunden den Vortritt lassen. Als Siebte in 51,28 Sekunden löste die Startgemeinschaft Jena-Bürgel mit Aspasia Winkler, Maya Kühn, Aurora Klotz und Emma Charlott Münnich das DM-Ticket für Bremen. -Astrid Hartenstein/sam-

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