Erfurt: Nachwuchsläufer Felix Höfer hofft auf das Finale

Wenn der Laufmotor stottert: Für Felix Höfer war es eher eine unrunde Hallensaison. Gesundheitliche Probleme bremsten den Nachwuchsläufer des Erfurter LAC wiederholt aus. Beim Erfurt Indoor stieg er sogar aus. Aber er hat sich mittlerweile wieder gut erholt und startet am kommenden Wochenende über 1.500 Meter bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Dortmund.

Über das Telefon verbreitet Felix Höfer eine hoffnungsvolle Stimmung. „Mir geht es ganz gut“, sagt der 18-Jährige. Zudem schwingt in seiner Stimme auch eine gewisse Vorfreude mit. Nämlich auf seinen Start bei der Jugend-Hallen-DM in Dortmund. Es wird sein erster nationaler Start in der Halle sein. Im Vorjahr war er nicht fit genug. Nun stehen alle Zeichen auf grün. Starten wird er über die 1.500 Meter. Ebenso wie seine Trainingspartner Fabio Schönfeld (Erfurter LAC) und Jonathan Enders (1. TSV Bad Salzungen 1990). „Wir erhoffen uns den Finallauf. Einer sollte es schon schaffen“, gibt sich Felix Höfer optimistisch.

1.500 oder 3.000 Meter?

Die Entscheidung fiel zugunsten der 1.500 Meter. Gemeldet war er obendrein noch über 3.000 Meter. „Über 3.000 Meter habe ich nicht die beste Zeit stehen und es wird schwieriger von der Konkurrenz her. Außerdem ist es auch mental schwerer, diese Strecke durchzulaufen“, erklärt Felix Höfer. Die Konkurrenz ist auch über 1.500 Meter stark, nur die zwölf Schnellsten erreichen das Finale. Die Aussichten wären vielleicht noch etwas besser, wenn ihn in den vergangenen Monaten nicht immer wieder gesundheitliche Probleme ausgebremst hätten. Seinen Lauf beim Erfurt Indoor musste er zum Beispiel abbrechen. „Mich hat es, angefangen im Sommer bis heute, vier Mal richtig derb mit Erkältungen und Grippe erwischt. Da ist man jedes Mal neun, zehn Tage raus und braucht gut eine Woche, um wieder ins Trainings reinzukommen“, blickt er auf die Leidenszeit zurück.

Um sich auf seinen DM-Start einzustimmen, schaute er schon mal am vergangenen Wochenende sehr interessiert bei den Aktiven zu. So habe er sich einige Läufe wie zum Beispiel das Finale über 1.500 Meter im Livestream angeschaut. „Die Bahn sieht gut aus“, sagt er lächelnd. Spezielle Rituale vor seinem Start verfolgt er nicht. Lediglich eine Banane, so anderthalb Stunden vor dem Start, muss schon sein. Drei haben es also aus der Trainingsgruppe von Enrico Aßmus nach Dortmund geschafft. Insgesamt zählt die Gruppe um die zwölf Athleten, gelegentlich kämen dann noch Athleten wie Roman Freitag oder Robin Müller außerhalb der Sportschule dazu. „Ich bin in unserer Gruppe der Älteste“, sagt Felix Höfer. Das Große pusht, die jungen Athleten drücken. „Das passt schon. Wir haben eine richtig gute Stimmung in der Truppe“, meint der Erfurter Sportschüler.

Der familiäre Antrieb

Gebürtig kommt er übrigens aus der Nähe von Schleiz, wo er zunächst sportlich dem runden Leder hinterherjagte. Die Leidenschaft für die Leichtathletik vorzugsweise das Laufen weckte sein Vater, der nämlich gelegentlich an Volksläufen teilnahm, bis sein Sohn irgendwann auch mal die Laufschuhe schnürte und mitmachte. „Ich war sogar ganz gut und habe in meiner Altersklasse gewonnen“, erinnert sich Felix Höfer, der im nächsten Schritt an Landesmeisterschaften Cross teilnahm und auf Anhieb Dritter wurde. Parallel zum Fußball und Tischtennis rückte nun immer mehr die Leichtathletik in seinen Fokus.

Es folgte mit 13 Jahren ein Landesmeistertitel in der Leichtathletik. Für ihn ein richtungsweisender Erfolg. „Ich denke, das hat mit dazu beigetragen, dass ich mich für die Leichtathletik entschieden habe, weil mir dieser Erfolg gezeigt hat, dass ich weiterkomme als im Fußball – und es hat mir mehr Spaß gemacht.“ Einer seiner damaligen wie heutigen Trainingspartner: Robin Müller (LC TopTeam Thüringen). Der ein Jahr ältere Läufer wechselt vor ihm auf die Erfurter Sportschule. „Natürlich habe ich mir von ihm Tipps geben lassen. Ich wollte anfangs nicht auf die Sportschule, aber um besser zu werden, musste ich diesen Schritt gehen. Im Nachgang war es die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.“ Und nun kommt ein weiterer sportlicher Schritt dazu: sein erster Start bei einer Jugend-Hallen-DM. Der Finaleinzug wäre nach den gesundheitlichen Problemen ein versöhnlicher Abschluss. -sam-