Sie hatten angesichts der Konkurrenz beim 10. Nationalen Breuninger Hallenmeeting Erfurt Indoor auf ein zügiges Rennen über 1.500 Meter spekuliert. Und sie bekamen es. Was sich natürlich auch auf eine gute Endzeit auswirkte. Diese war sogar so gut, dass die Nachwuchsathleten Jonathan Enders und Fabio Schönfeld unter dem geforderten Richtwert für die Hallen-Jugend-DM in Dortmund (25./26. Februar) blieben.
Insgesamt gab es drei Rennen über 1.500 Meter. Im C-Lauf waren die Youngsters der Trainingsgruppe von Enrico Aßmus gefordert. „Das Ziel für das Rennen war erstmal persönliche Bestleistung zu laufen. Karl [Geburek] hat anfangs Tempo gemacht, es war auf eine Zeit von 4:00,00 Minuten ausgelegt“, erklärte Fabio Schönfeld (Erfurter LAC) die Herangehensweise an das Rennen. Starke Leute wie Tobias Tent (LG Stadtwerke München), er gewann überraschend im Sommer über 1.500 Meter den deutschen Meistertitel in der Jugend U18, oder Henrik Lindstrot (LG Olympia Dortmund) waren dabei. „Wir bekamen von unserem Trainer noch mit auf dem Weg, dass wir an der schnellen Konkurrenz dranbleiben sollten. Das haben wir so gemacht, zumindest solange, bis vorne beschleunigt wurde“, sagt Fabio Schönfeld.
Zwei neue Bestzeiten, zwei DM-Normen
Die Arbeit des Tempomachers wurde belohnt: Gleich vier Läufer unter anderem Tobias Tent (3:57,16 min) und der Sieger Henrik Lindstrot (3:56,50 min) blieben unter der Marke von vier Minuten. Jonathan Enders (1. TSV Bad Salzungen 1990) und Fabio Schönfeld wurden ebenfalls für ihren Einsatz belohnt. Nämlich mit neuen Bestzeiten sowie der Norm für die Jugend-Hallen-DM. Sie beendeten das Rennen in 4:06,82 bzw. 4:07,37 Minuten.
Für Fabio Schönfeld war es bereits die zweite nationale Norm. Bei den Thüringer Hallen-Landesmeisterschaften knackte er schon den geforderten Richtwert über 800 Meter (1:58,76 min) – und das mit der Hilfe seines Teamkollegen Ben Frerichs, der spontan für den kurzfristig ausgefallen Felix Höfer als Tempomacher eingesprungen war. „Ben hat es wirklich gut gemacht und sich geopfert. Gefreut hat mich, dass er seine eigene persönliche Bestleistung ins Ziel gerettet hat“, berichtet Fabio Schönfeld.
Zwei Normen, aber nur ein Start. Hinauslaufen wird es bei ihm in seinem ersten U20-Jahr auf die längere Distanz. „Früher waren die 800 Meter meine Spezialstrecke. Mit der Zeit wurden die 800 Meter immer schneller. Gerade auch hinten heraus. Da würde ich vermutlich nicht über den Vorlauf hinauskommen. Über 1.500 Meter spielt die Ausdauer eine größere Rolle“, wägt der 17-Jährige ab. Bis zum nationalen Saisonhöhepunkt in der Halle sind keine weiteren Rennen geplant. Der DM-Plan für Dortmund steht: zeitmäßig sich weiter den 4:00,00 Minuten nähern und das Finale. Dafür zählen weiterhin Wille und Disziplin im täglichen Training und kleine sportliche Ablenkungen andernorts.
Bewusste Entscheidung für die Heimat
Bewusst hat sich Fabio Schönfeld gegen eine Aufnahme für das Sportgymnasium entschieden. Das gewohnte Umfeld in seiner Heimatstadt Gera mit Schule, Freunden und Familie sind ihm eine wichtige Basis – auch für den sportlichen Erfolg. Dennoch sucht er den Weg nach Erfurt. Einmal die Woche, je nach Trainingsplanung, ist er bei der Trainingsgruppe. „Ansonsten richte ich mich nach dem Trainingsplan meines Trainers, den ich die Woche über daheim abarbeite. Bei dem dunklen und regnerischen Wetter macht das Training nicht immer Spaß, aber es ist immer wichtig seine Ziele vor Augen zu haben“, sagt Fabio Schönfeld, der in diesem Sommer sein Abitur schreibt.
Wenn in diesen Tagen die Winterferien beginnen, dann sind es für Fabio Schönfeld Tage abseits der heimischen Laufstrecke. Es geht zum Skifahren und zur Biathlon-WM nach Oberhof. „Ich habe mich für drei Tage als freiwilliger Helfer eingetragen. Ich denke, dass ich als Ordner an einem der Eingänge stehe“, verrät er seine Ferienaktivitäten. Und wer weiß, vielleicht werden es genau jene Tage in Oberhof, die sich ins Gedächtnis brennen und für einen zusätzlichen Schub für seine sportlichen Ziele in der Hallensaison und darüber hinaus sorgen können. -sam-