Für die Senioren-Leichtathleten gibt es in dieser Hallensaison nur ein Höhepunkt und dieser liegt auch noch recht spät in der Saison. Es sind die Hallen-Weltmeisterschaften in Torun (Polen; 26. März bis 1. April). Die ersten Zeiten und Weiten wurden für die Senioren-Leichtathleten beim TLV-Hallenmeeting sowie bei den Thüringer Hallen-Landesmeisterschaften im Einzel und im Mehrkampf notiert.
Normalerweise ebnen die Deutschen Hallenmeisterschaften den Senioren den Weg zu ihrem internationalen Höhepunkt. Aber nicht in diesem Winter, es fand sich kein DM-Ausrichter. Die letzte Hallen-DM fand übrigens 2020 in Erfurt statt. So ist es nun ein ziemlich langer Weg bis nach Torun verbunden mit der Suche nach entsprechenden Wettkämpfen. Die ersten Wettkämpfe – TLV-Hallenmeeting und Thüringer Hallen-Landesmeisterschaften im Einzel und im Mehrkampf - liegen nun hinter den Athletinnen und Athleten.
Andy Dittmar packt erste 17-Meter-Stöße aus
Er ist in der Männerklasse eine feste Institution: Kugelstoß-Altmeister Andy Dittmar (Big Gotha). Beim TLV-Meeting ließen die 17-Meter-Stöße noch auf sich warten, dafür flog die Kugel bei den Thüringer Hallen-Landesmeisterschaften gleich dreimal über diese magische Marke. Mit einem ungültigen Versuch setzte er den Schlusspunkt unter seinen zweiten Wettkampf in dieser Hallensaison. Diesen wiederum schätze er auf 17,70 Meter. Dennoch blickte der 48-Jährige zufrieden auf seinen Wettkampf: „Es war eine schöne stabile Serie, drei Stöße gut über die 17-Meter-Marke und der eine ungültige Versuch, den ich in zwei Wochen vom Fitnessgrad stehen kann. Ich bin sehr, sehr zufrieden.“ Mit 17,40 Meter gewann er souverän die Konkurrenz.
In der M30 war Stephan Meyer (LC Jena) mit zwei Titeln über 60 (8,55 sec) und 200 Meter (27,89 sec) erfolgreich, im Weitsprung wurde er mit 4,31 Meter Zweiter. Es gewann Sascha Wirthwein (SV Empor Buttstädt; 6,02 m). In der M35 steigerte Alexander Seeliger (TSV Zeulenroda) seine Hallen-Bestzeit über 60 Meter auf 8,59 Sekunden. Im Kugelstoßen knackte Stephan Vogel (LAV Elstertal Bad Köstritz) die 12-Meter-Marke, er setzte sich mit 12,07 Meter durch. Doppelerfolg für Martin Hohmann in der M40 über 60 (7,74 sec) und 200 Meter (25,00 sec). Über 800 Meter lief Sebastian Keybe (ASV Erfurt) allein gegen die Uhr, er siegte in 2:13,34 Minuten. Zwei Hallentitel nahm Karsten Klose (KSSV Victoria Weimar/Schöndorf) im Hoch- (1,66 m) und Weitsprung (5,62 m) mit nach Hause. Über 60 Meter gab es Silber in 7,80 Sekunden.
Keine Experimente am Start
In der Vorwoche beim TLV-Meeting noch mit 7,31 Sekunden rasant unterwegs, wollte sich Marco Bachmann (HSG Nordhausen) in der M45 weiter steigern. Er haderte wiederum mit dem Startblock. „Wir haben bei uns nur die althergebrachten Startblöcke, die nur halbhoch sind, wo man sich abstößt. Bei den Blöcken in Erfurt liegt der komplette Fuß auf der Platte auf. Ich wollte auch keine Experimente wagen und die Rasten zu hoch einstellen, dass ich dann vielleicht noch stürze. So habe ich die Einstellung aus der Vorwoche genommen“, erklärte er die Problematik. Das hatte wiederum zur Folge, dass er auf den ersten Metern, der sogenannten Beschleunigungsphase, relativ schnell und weit aufgerichtet war vom Oberkörper. „Ich habe dann bei 30,40 Metern ein wenig Spannung verloren. Es waren auch ein paar Schritte drin, wo du merkst, du triffst dich nicht richtig und es läuft so ein wenig unrund.“ In der Summe standen dann 7,43 Sekunden auf der Uhr.
Über 800 Meter setzte sich Jens Schwotzer (KSSV Victoria Weimar/Schöndorf; 2:13,81 min) durch. In der M50 dominierte Ludwig Döring (SV Sömmerda), der tags drauf bei den Mehrkampfmeisterschaften einen Vier-Kampf absolvierte. Herauszuheben sind seine Leistungen im Kugelstoßen (11,74 m) und über 60 Meter (8,01 sec), wo neue Bestmarken zu Buche standen. Das Sprintdouble in der M55 holte Gerd Wagner (LC Jena) in 8,62 und 28,38 Sekunden.
Einen Doppelstart über 60 und 200 Meter wagte Jörg Ziegler (HSG Nordhausen) in der M65-Klasse. Er nahm gleich zwei Medaillen mit. Über die Kurzdistanz in 9,90 Sekunden die Silbermedaille, über die Hallenrunde in 33,88 Sekunden den Titel. Bernd Kügler (ASV Erfurt) setzte sich über 60 Meter (9,80 sec) und im Hochsprung (1,20 m) durch. Zwei Tage, zwei Wettkämpfe: Das Doppelprogramm erfüllte Rudolf König (Saalfelder LV) in der M70, der am Samstag zunächst über die Sprintstrecken in 8,60 und 28,69 Sekunden und im Kugelstoßen (12,00 m) Siege einfuhr und tags drauf einen Vierkampf absolvierte. In der M80 setzte sich Hartmut Erdmann (1. SC 1911 Heiligenstadt) über 60 Meter (10,97 sec) und 800 Meter (3:23,71 min) durch.
Spannendes Sprintduell und Vereinswechsel
Schnell unterwegs war Kati Nover (SV Creaton Großengottern) in der W40 über 60 Meter, die sie in neuer Bestzeit von 8,57 Sekunden zurücklegte. In der W45 überzeugte Nicole Müller (KSSV Victoria Weimar/Schöndorf) mit einer stabilen Serie im Kugelstoßen. Der Ausreißer auf 10,04 Meter gelang ihr im dritten Versuch. In der W50 gelang Birgit Riedel (TSV Zeulenroda) im Hochsprung (1,35 m) und im Kugelstoßen (10,62 m) ein Doppelerfolg. Ein spannendes Sprintduell lieferten sich Iris Opitz (LAV Elstertal Bad Köstritz) und Eva Günther-Gräff (ASV Erfurt) in der W55. Die 60 Meter entschied Eva Günther-Gräff (8,64 sec), die 200 Meter Iris Opitz (28,27 sec) für sich. Samstags lief Marion Stedefeld (SV Creaton Großengottern) über 800 Meter in 2:43,06 Minuten zum Sieg, sonntags absolvierte sie einen Vierkampf.
Andy Dittmars Trainingspartnerin Carmen Hildebrandt startet seit Jahresbeginn für den Eisenacher LV und glänzte zum Einstand mit einer Topleistung von 12,33 Meter. Sie holte sich den Landestitel in der W55. „Angesichts der Trainingsumstände, das wenige Training sowie die Vereinsumstände, die mich in den vergangenen Monaten bewegt und auch aufgewühlt haben, bin ich mit meinem Auftakt super zufrieden. Die 12 steht vor dem Komma, alles richtig gemacht. So kann es ruhig weitergehen“, blickte die Kugelstoß-Weltmeisterin der W50 zurück. -sam-
