Erfurt: Junge Garde liefert spannende Mehrkampf-Titeljagd ab

Zwei Tage volles Programm: Nach den Einzel-Hallenmeisterschaften der U18, Männer, Frauen und Senioren am Samstag in Erfurt, folgte einen Tag später die Hallen-Mehrkampfmeisterschaften der U14, U16 und Senioren. Wie schon am Samstag war dieser Wettbewerb erneut gut organisiert, die Teilnehmerfelder überschaubar, aber größtenteils mit ordentlich Spannung versehen. Die gezeigten Leistungen machen Hoffnung und Lust auf mehr.

Der Fünfkampf ist für alle gleich: 60 Meter Hürde, Hochsprung, Kugelstoßen, Weitsprung und 800 Meter. In der jüngsten Altersklasse der W12 bestimmen drei Athletinnen, die am Erfurter Stützpunkt trainieren, den Kampf um die Podestplätze. Es setzte sich Lotte Etzhold (Erfurter LAC; 2.103 P.) vor Mira Prause (Erfurter LAC; 2.029 P.) und Arina Muravyeva (Erfurter LAC; 1.978 P.) durch. Während Lotte Etzhold und Mira Prause im Hürdensprint mit schnellen Zeiten von 10,47 und 10,45 Sekunden aufwarteten, glänzte Arina Muravyeva mit einer Topweite von 6,94 Metern im Kugelstoßen.

800 Meter entscheiden über Podestplätze

In der M12 entwickelte sich ein spannender Kampf um die Podestplätze, wo die abschließenden 800 Meter das Zünglein an der Waage wurden. Er hatte die schnellsten Beine über 800 Meter, aber für Alexander Schwarz (Erfurter LAC) reichte es am Ende nicht auf das Podest. Er wurde mit 1.805 Zählern Vierter. Neun Zähler trennten ihn vom Bronzeplatz, den sich Oskar Neubauer (Erfurter LAC) erkämpfte. Seine besten Disziplinen war der Hürdensprint (10,97 sec) und der Hochsprung (1,32 m). An der Spitze ging es zwischen Philipp Alexander Denisow (Erfurter LAC), Luca Toni Zaremba (LC Jena) und Finley Rimbach (Erfurter LAC) ebenfalls sehr eng zu. Die 800 Meter warfen Finley Rimbach gehörig zurück, er beendete sie in 3:16,09 Minuten und wurde Fünfter (1.771 P.). Den Titel holte sich Philipp Alexander Denisow (1.871 P.), der über 800 Meter als Zweiter das Ziel erreichte. Dicht gefolgt von Luca Toni Zaremba (LC Jena), dem zum Titelgewinn 15 Zähler fehlten.

TLV-Sichtungstrainer Steffen Droske sah sehr ansprechende und packende Wettkämpfe der jungen Athleten. Wie den von Marlene Otto (KSSV Victoria Weimar/Schöndorf), die sich in der W13 sehr gut präsentierte. Herausragten bei ihr die Leistungen im Hürdensprint (10,44 sec) und im Hochsprung (1,44 m). Das beste Einzelergebnis über 60 Meter Hürden erzielte Malina Fromm (Erfurter LAC; 10,33 sec). Im Weitsprung und Kugelstoßen sorgte Finja Hoffmann (Ohrdrufer LV) mit 4,73 und 7,69 Metern für zwei Topleistungen. Den Kampf um den Titel entschied Marlene Otto mit 2.232 Zählern für sich. Nur 38 Punkte dahinter Finja Hoffmann (2.194 P.). Rang drei belegte Karla Liebetrau (Erfurter LAC; 2.047 P.), die über 800 Meter als Erste in 2:44,36 Minuten das Ziel erreichte.

Reichlich Spannung lag auch im Fünfkampf der M13 in der Luft. Im Gleichschritt marschierten Matthes Liek (Erfurter LAC) und Colin Schäfer (ASV Erfurt). Auch hier sollten die 800 Meter die Entscheidung zum Titelgewinn bringen. Die schnellste Zeit lief aber Constantin Hilke (1. SV Gera; 2:30,49 min). Dahinter hatte Matthes Liek ein paar Kräfte mehr und wurde in 2:42,06 Minuten Zweiter, die in der Gesamtwertung den Spitzenplatz für ihn bedeuteten. Er gewann mit 2.452 Punkten. Rang drei für Colin Schäfer über 800 Meter (2:43,56 min) sowie Platz zwei in der Gesamtwertung (2.390 P.). Nicht minder spannend der Kampf um Bronze, den Felix Messerer (Erfurter LAC; 2.112 P.) für sich entschied. Constantin Hilke verlor im Hochsprung und Kugelstoßen wichtige Zähler im Kampf um das Podest. Trotz seines starken Rennens über 800 Meter reichte es letztlich für den vierten Platz (2.094 P.).

Schreckmoment bei Julie Meyer

In der W14 trennten die ersten drei Plätze lediglich 42 Punkte. Mittendrin Julie Meyer (LG Erfurt), Sandrin Czogalla und Kimberly Fritz (beide Erfurter LAC). Die Schnellste im Hürdenwald war Kimberly Fritz (9,77 sec), Julie Meyer glänzte im Hochsprung (1,44 m), im Weitsprung (4,71 m) und Kugestoßen (8,02 m). Über 800 Meter siegte Sandrin Czogalla in 2:35,63 Minuten vor Kimberly Fritz (2:41,67 min) und Julie Meyer (2:44,55 min). Mit großer Spannung wurde das Gesamtergebnis erwartet. Den Hallentitel holte Julie Meyer (2.343 P.), die nach dem Zieleinlauf über 800 Meter einen Schreckmoment erlebte, als sie mit dem Fuß umknickte. „Ich hoffe, dass sie sich nicht schwer verletzt hat auch im Hinblick auf die Einzelmeisterschaften“, sagte Steffen Droske. Auf den weiteren Plätzen folgten Sandrin Czogalla (2.304 P.) und Kimberly Fritz (2.301 P.).

Einen starken Fünfkampf absolvierte Felix Wolff (ASV Erfurt) in der M14. Er siegte im Hochsprung (1,64 m), im Weitsprung (5,84 m) und über 800 Meter (2:32,46 min). Am Vortag war Zeno-Rafael Musso (Eisenacher LV) noch im Speerwerfen erfolgreich, im Mehrkampf überraschte er mit einer schnellen Hürdenzeit (9,60 sec) und dominierte das Kugelstoßen (10,61 m). In der Gesamtwertung hatte Felix Wolff mehr Punkte auf der Habenseite, er sammelte 2.552 Zähler. Die weiteren Ränge belegten Zeno-Rafael Musso (2.426 P.) und Pepe Geber (Erfurter LAC; 2.178 P.).

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Hallentitel

In der Jugend M/W 15 standen Athleten des LC Jena ganz oben auf dem Podest. Der Weg dorthin nicht minder spannend. Bei den Athletinnen war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Aurora Klotz (LC Jena), Sandrine Hilke (1. SV Gera) und Lena Benne (KSSV Victoria Weimar/Schöndorf). Der Hochsprung und der Hürdensprint sind die Paradedisziplinen von Aurora Klotz. „Sie ist mit einem Schritt zuviel an die erste Hürde gelaufen. Sie bewies Kampfgeist und ist noch eine sehr vernünftige Zeit gelaufen“, sagte ihr Trainer Max-Otto Strobel. Es war die drittbeste Zeit (9,82 sec). Die schnellste lief Lena Benne (9,54 sec). Herausragend der Hochsprung von Aurora Klotz, den sie mit persönlicher Bestleistung von 1,64 Metern abschloss. Über 800 Meter dominierte Sandrine Hilke (2:31,40 min). Es war ein Fünfkampf-Krimi, den Aurora Klotz mit 2.519 Zählern für sich entschied. Nur knapp dahinter Sandrine Hilke (2.490 P.) und Lena Benne (2.489 P.).

In drei von fünf Disziplinen stand der Name von Max Arnold (LC Jena) ganz oben in den Ergebnisliste. Sein Trainer Max-Otto Strobel war nach dem Wettkampf sichtlich zufrieden. Sein Athlet konnte die Leistungen aus der Vorwoche vom TLV-Hallenmeeting bestätigen. Er gewann souverän den Hürdensprint (8,78 sec), ersprang sich gleich in der ersten Runde die Tagesbestweite von 5,76 Meter und sorgte im dritten Versuch des Kugelstoßens mit 11,27 Metern für Freudensprünge. „Die 800 Meter ist er dann ein bisschen zu schnell angegangen, aber er hat sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen und die Konkurrenz mit über 160 Punkten Vorsprung gewonnen“, freute sich sein Trainer über den Titelgewinn mit 2.796 Punkten. Das Podest vervollständigten Hannes Spee (Eisenacher LV; 2.633 P.) und Moritz Hartrumpf (Gothaer LAC; 2.508 P.).

Die Senioren waren in vier Disziplinen gefordert. Als einzige Seniorin startete Iris Opitz (LAV Elstertal Bad Köstritz/W55). Am Vortag war sie noch in drei Disziplinen bei den Einzelmeisterschaften aktiv, nun startete sie über 60 Meter, Weitsprung, Kugelstoßen und 800 Meter. Bestleistungen erzielte sie im Kugelstoßen (7,35 m) und über 800 Meter (3:01,72 min). Sie sammelte 2.249 Zähler. Bei den Senioren gab es sieben Starter: In der M60 erreichte Uwe Türk-Noack (Apoldaer LV) eine persönliche Bestleistung im Vierkampf mit 2.557 Punkten. Bestleistungen erzielte er über 60 Meter (8,95 sec) sowie im Kugelstoßen (12,68 m). -sam-

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