Es war ein Abschluss der Hallensaison, den sich Elisabeth Lehnen nicht hätte schöner vorstellen können. Bei ihrem Höhepunkt, den Mitteldeutschen Hallenmeisterschaften in Erfurt, schraubte sich die 15-Jährige in neue Höhen. Angereist war die junge Hochspringerin mit einer Bestmarke von 1,63 Meter. Diese hatte nach den Meisterschaften ausgedient, es gab eine neue – und den Meistertitel obendrauf.
An einer der beiden Hochsprunganlagen in der Erfurter Hartwig-Gauder-Halle wurde es zunehmends ruhiger, je höher sich die Athletinnen schraubten. Eingestiegen war Elisabeth Lehnen (FSV 1950 Gotha) bei 1,50 Meter, die nachfolgenden Höhen von 1,55, 1,58 und 1,61 Meter meisterte sie ebenfalls ohne Probleme. Dann wurden 1,64 Meter aufgelegt. Eine Höhe, die sie noch nie übersprungen hatte. Das gelang ihr dann im zweiten Anlauf. Bereits in diesem Moment war die Freude groß – es war Bestleistung. Als einzige noch verbliebene Athletin in der Konkurrenz ließ sie nun 1,67 Meter auflegen. Nach den ersten zwei ungültigen Versuchen holte sie im dritten zum großen Höhenflug aus und meisterte die Höhe.
Aufhören? Nicht für Elisabeth Lehnen, die nun 1,70 Meter auflegen ließ. Ihr Trainer Marko Hornaff sowie Erfurts Sprungtrainer Konrad Ackermann schauten neben der Anlage weiterhin gespannt zu, filmten und gaben nach jedem Durchgang noch einige Hinweise. Während die ersten zwei Versuche klar gerissen waren, schaute der dritte und letzte Versuch recht vielversprechend aus. Wenngleich die Sprunghöhe für Elisabeth Lehnen in diesem Moment noch zu hoch war. „Nach den ersten beiden Sprüngen war schon ein bisschen die Kraft weg. Ich habe dann zum letzten Versuch etwas mehr Pause gelassen, aber die Kraft hat einfach gefehlt“, sagte sie nach ihrem Wettkampf.
Überrascht über neue Bestmarke
Sie war völlig überrascht und perplex: „Ich kam mit einer Bestleistung von 1,63 Meter nach Erfurt. Dann bin ich 1,64, 1,67 Meter hoch gesprungen. Ich kann noch gar nicht damit umgehen.“ Die 1,67 Meter verhalfen ihr zum mitteldeutschen Hallenmeistertitel wie zur neuen Bestmarke. Eine Marke, die bisher in noch keinem Plan zu finden war. „Es sollte auf jeden Fall für draußen über 1,65 Meter gehen, was auch die DM-Norm ist. Jetzt bin ich schon ein wenig überrascht, dass es 1,67 Meter geworden sind. Diese Leistung gilt es im Sommer nochmals zu bestätigen.“
Trainieren tut Elisabeth Lehnen in Gotha – immer montags und freitags. Ihr Heimtrainer ist Marko Hornaff. Mittwochs kommt sie zum Stützpunkttraining nach Erfurt, betreut wird sie dort von Konrad Ackermann und Steffen Droske. „Wir bekommen das mit der Zusammenarbeit ganz gut hin. Wir müssen nur noch ein bisschen mehr lernen zu kommunizieren, was wir am Mittwoch machen. Aber das wird schon“, sagte die frisch gebackene mitteldeutsche Hallenmeisterin mit einem verschmitzten Lächeln. Nichts desto trotz funktionierte die Zusammenarbeit am Wettkampftag hervorragend, die mit einer neuen Bestmarke zum Höhepunkt ihrer Hallensaison belohnt wurde. -sam-