Immer Anfang November veröffentlicht der Deutsche Leichtathletik-Verband seine Kaderliste. Diese stößt auch bei den einzelnen Landesverbänden auf großes Interesse. Leistungssportkoordinator Willi Mathiszik durfte zwei Perspektivkader sowie 17 Nachwuchs-Bundeskader für den Landesverband Thüringen notieren. Die Kaderberufung der Thüringer Bundes- und Landeskader wurde am Freitagabend im feierlichen Rahmen in der VIP-Lounge des Erfurter Steigerwaldstadions durchgeführt.
Als Willi Mathsizik die geschickte Datei dieser Tage öffnete, überkamen ihn beim Durchforsten nach Thüringer Athleten gemischte Gefühle. Leid darüber, dass namhafte Athleten wie die Geher Jonathan Hilbert (LG Ohra Energie) als Vize-Olympiasieger von 2021 sowie der WM-Neunte Karl Junghannß (LC Top Team Thüringen) keine Berücksichtigung mehr fanden. Eben so wenig wie die hoffnungsvollen Lauf-, Geh- und Sprinttalente wie Robin Müller (LC Top Team Thüringen), Ada Junghannß (Erfurter LAC) und Benedikt Wallstein (LC Top Team Thüringen). Notieren durfte er hingegen nur zwei Perspektivkader: Siebenkämpferin Serina Riedel (TSV Zeulenroda) und Kugelstoßerin Chantal Rimke (LC Jena). Der Erfurter Top-Sprinter Julian Wagner vollzog nach der Olympiasaison einen Wechsel in die Trainingsgruppe zu Sebastian Bayer nach Mannheim.
Lichtblick: 17 Nachwuchs-Bundeskader
Umso erfreulicher die 17 Namen, die Willi Mathiszik im Nachwuchsbereich notieren durfte. So viele wie seit einigen Jahren nicht mehr. „Ich empfinde die 17 Nachwuchs-Bundeskader als durchweg positiv. Das zeigt, dass wir dort sehr stark aufgestellt und erfolgreich sind“, sagte der 40-Jährige, der am Freitagabend durch die fast zweistündige Kaderberufung in der VIP-Lounge des Steigerwaldstadions führte. Er schaute dabei in erwartungsfrohe Gesichter, darunter Deutsche Meister sowie Teilnehmer an internationalen Meisterschaften. In seiner Eröffnungsrede beschäftigte er sich mit den Fragen, was bedeutet Kaderathlet eigentlich und was ist ein Talent. Um den Athleten nach dem Abitur eine gewisse Perspektive zu bieten, stellte sich die Firma Bosch in Person von Ausbildungsleiter Jürgen Winkler vor. Angereist aus Bamberg, einer der größten Fertigungsstandorte der Bosch-Gruppe, gab er Einblicke in die Ausbildungsberufe – am Standort Bamberg wie auch in Eisenach.
Abgerundet wurde die Kaderberufung von der Übergabe der T-Shirts an die einzelnen Kaderathleten – vom Bundes- bis Landeskader – ausgegeben von den einzelnen Landestrainern. Erfreulich noch eine weitere Zahl. Nämlich 71. So viele Landeskader wurden in den einzelnen Disziplingruppen – Sprint/Hürde (17), Sprung (17), Lauf/Gehen (20) und Wurf/Stoß (17) benannt. Im U23-Kader sind es 14 Athletinnen und Athleten. Nach der Übergabe ging es zum gemütlichen Teil über. -sam-