Empfang: „Sternstunde der Thüringer Leichtathletik“

Feierlicher Empfang für Thüringer Leichtathleten: In der Harwig-Gauder-Halle bereitete der Thüringer Leichtathletik-Verband seinen erfolgreichen Olympia-Startern Jonathan Hilbert und Julian Reus am Donnerstagnachmittag einen herzlichen Empfang, bevor sie die beiden in ihren wohlverdienten Urlaub verabschiedeten. Auf der Tribüne saßen Trainer, Trainingspartner, zahlreiche Wegbegleiter und die Familie – ein Team, ohne die dieser Erfolg nicht möglich wäre.

Mit einem kräftigen „Herzlich Willkommen zurück“ in Richtung der beiden Olympia-Teilnehmer eröffnete Moderator Patrick Letsch den Empfang. Luftlinie 9.151 Kilometer liegen zwischen Tokio und Erfurt – zwischen Traumerfüllung und Heimtrainingsstätte. Für Julian Reus (Top Team Thüringen) waren es nach London (2012) und Rio (2016) die dritten Olympischen Spiele. Und seine letzten. Er verabschiedete sich mit der DLV-Sprintstaffel und Platz sechs im olympischen Finale von der großen Weltbühne. Sein Start in Tokio war für ihn der Abschluss einer erfolgreichen internationalen Sprint-Karriere.

Sternstunde der Thüringer Leichtathletik

In Sapporo feierte Jonathan Hilbert (LG Ohra Energie) den bisher größten sportlichen Erfolg in seiner Karriere. Er gewann sensationell die Silbermedaille im 50 Kilometer Gehen und hinterließ einen emotionalen Gänsehautmoment. Nicht nur auf der Strecke. „Wir sind ganz, ganz stolz auf diesen beiden Leichtathleten, die in Tokio bei den Olympischen Spielen gewesen sind. Sie haben erneut eine Sternstunde für die Thüringer Leichtathletik herbeigeführt. So wie es schon 2016 war“, sagte TLV-Präsident Heinz-Wolfgang Lahmann zu Beginn seiner Rede. 2016 hatte Thomas Röhler (LC Jena) mit seinem Olympiasieg im Speerwurf für einen Thüringer Glanzpunkt gesorgt.

Wie zahlreiche Leichtathletik-Fans auch, verfolgte Heinz-Wolfgang Lahmann die beiden Staffelrennen mit Julian Reus als Startläufer sowie das 50 Kilometer Gehen am Fernsehen beziehungsweise am Livestream und nahm die anwesenden Gäste noch einmal mit, wie er diesen erfolgreichen Tag aus Thüringer Sicht erlebte. Im gleichen Atemzug erinnerte er daran, dass diese Erfolge nur dank eines engagiertes Teams im Hintergrund möglich sind. „Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um denjenigen Danke zu sagen, die euch auf eurem bisherigen Weg begleitet und bis zu diesem Tag gebracht haben“, sagte Heinz-Wolfgang Lahmann.

Dank an zahlreiche Wegbegleiter

Stets an der Seite von Julian Reus war Trainer Gerhard Jäger, der ihn über viele Jahre begleitete, trainierte und in die europäische Spitze führte. In den letzten Jahren verjüngte sich der Trainerstab mit der Verpflichtung von Tobias Schneider. Einen großen Anteil an der Rückkehr von Julian Reus vom TV Wattenscheid zum damaligen LAC Erfurt Top Team zum heutigen LC Top Team Thüringen hat Vize-Präsident Frank Jacobi. Er fehlte entschuldigt wie auch Reus Trainingspartner Julian Wagner, der am heutigen Samstag im schweizerischen La Chaux-de-Fonds im Einsatz ist. Ein anderer Trainingspartner saß auf der Tribüne: Luis Brandner.

Eine ebenso große und wichtige Rolle spielt der medizinische/physiotherapeutische Bereich. Ein Dang ging an Sabine Winkelmann und Torsten Rocktäschel sowie Dr. Gerald Lutz wie auch Trainingswissenschaftler Dr. Vladimir Muravev. Heinz-Wolfgang Lahmann übermittelte weitere Grüße von Michael Huke, dem gebürtigen Sondershäuser, der gern nach Erfurt gekommen wäre. Sie sind einzelne Puzzleteile und ergeben in der Summe das Ganze: Das Team, das Jonathan Hilbert auf seinem bisherigen Weg begleitete, sind Trainer Petro Zaslavskyy, seine Trainingspartner Karl und Otto Junghannß, Motivationstrainerin Julia Zanev sowie die LG Ohra Energie als sein Heimatverein.

Familie als wichtiger Rückhalt

Nicht zu vergessen die Familien, sie sind Rückhalt und wichtige Stütze. Welch große Rolle sie spielt, das machte Jonathan Hilbert nach seinem Silber-Rennen in seinem sehr emotionalen und berührenden Interview deutlich, als er mit feuchten Augen seiner Freundin Anna für ihre Unterstützung dankte. Bei Julian Reus ist es Frau Anne und seine vierjährige Tochter. „Die Familie hat eine enorme Bedeutung. Sie muss auf vieles verzichten. Gerade an Wettkampftagen, Trainingslagern – das ist eine große Herausforderung für die ganze Familie“, macht Heinz-Wolfgang Lahmann deutlich.

Heinz-Wolfgang Lahmann konnte als weitere Gäste Katrin Pfaffe vom Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, Dr. Bernd Neudert vom Olympiastützpunkt Thüringen, den ehemaligen Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes Thüringen, Rolf Beilschmidt, Axel Jüngling als Referent Leistungssport beim LSB Thüringen sowie Arnd Heymann als Geschäftsführer der Stiftung Thüringer Sporthilfe in der Hartwig-Gauder-Halle begrüßen. Olympia-Feeling im Rückblick mit Gänsehautgarantie: Dafür sorgten bewegte Bilder der Staffelrennen sowie Ausschnitte aus dem Wettbewerb über 50 Kilometer Gehen. Anschließend wurden Jonathan Hilbert und Julian Reus mit ihren Trainern für ihre Leistungen ausgezeichnet. -sam-

Beitrag Thüringen Journal (MDR)

Beitrag Freies Wort

Beitrag Thüringer Allgemeine