Dortmund/Leverkusen: Erfurter Doppelsieg von Verletzung überschattet

Gelungene Wiedergutmachung: Eine Woche nach ihrem DM-Halbfinalaus haben Julian Wagner und Luis Brandner (beide LAC Erfurt Top Team) beim Dortmunder Meeting „Puma Jump ´n´ Run“ mit zwei Topzeiten und einem Doppelsieg über 100 Meter überzeugt. Für Luis Brandner endete das Finale ferner schmerzlich. Mit zwei soliden Läufen und Rang zwei bei den #True Athletes Classics in Leverkusen beendete Julian Reus (LAC Erfurt Top Team) die Saison.

Das Dortmunder Meeting endete für Luis Brandner mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Er entschied die 100 Meter wenige Minuten vor einem heftigen Unwetter im Stadion Rote Erde mit 10,36 Sekunden für sich. Damit egalisierte er seine erst wenige Wochen alte Bestzeit und setzte sich vor seinem Vereinskameraden Julian Wagner (10,40 sec) und Dominik Wache (Dresdner SC; 10,66 sec) durch.

Allerdings verletzte sich der 19-Jährige beim Zieleinlauf. „Es war der letzte Schritt, da hat es mir in den rechten Beuger gezogen. Es tut schon ordentlich weh“, sagte der Schüler nach dem Rennen. Wie sich bereits am Sonntag bei der Untersuchung in Erfurt herausstellte, zog sich der Sprinter einen Muskelbündelriss zu. „Das ist natürlich schon etwas heftiger. Aber nichts, was operiert werden müsste“, sagte Luis Brandner. Damit ist für ihn die Saison natürlich vorbei. Aber das war ohnehin nach dem Meeting in Dortmund geplant.

Schon im vergangenen Jahr hatte der Erfurter mit Oberschenkelproblemen zu kämpfen. Damals war der linke Oberschenkel betroffen. Trotz des Rückschlags und der aufgrund der Corona-Pandemie sehr kurzen Saison hat sich der Sprinter in diesem Jahr enorm weiterentwickelt. Seine Steigerung auf nun zweimal 10,36 Sekunden ist das Ergebnis eines soliden Trainings. Und nicht zu vergessen: Mit 19 Jahren zählt Luis Brandner zu den jüngsten deutschen Top-Sprintern.

„Die Verletzung ist natürlich sehr ärgerlich. Wenn alles normal läuft, dann kann er in sechs Wochen wieder ins Training einsteigen“, sagte Heimtrainer Tobias Schneider, der sich abgesehen von der Verletzung über das Rennen und die erzielte Zielzeit seines Schützlings freute. Ebenso wie über die Saisonbestzeit von Julian Wagner, der aufgrund von muskulären Problemen erst später als die anderen beiden Trainingspartner in die Sommersaison einsteigen konnte. Hindernisläufer Martin Grau (LAC Erfurt Top Team) unternahm einen Abstecher zu den 1.500 Metern, die er in 3:46,77 Minuten beendete.

Mit einem positiven Gefühl und zwei runden Läufen über 100 Meter verabschiedete sich Julian Reus aus der Saison. „Wir waren uns nach den beiden Rennen einig, dass waren für ihn die besten Saisonrennen. Seine Körperposition, an der wir in der Vorwoche im Training gearbeitet haben, hat er zwei Mal gut gefunden. Ein bisschen Pech hatte er mit dem Wind. Ansonsten waren es zwei solide Läufe, auf die er und wir aufbauen können“, zog Tobias Schneider ein fast durchweg positives Fazit. Seine Vorlaufzeit von 10,35 Sekunden konnte der 32-Jährige im Finale auf 10,27 Sekunden deutlich steigern und musste sich der deutschen Sprinthoffnung Deniz Almas (VfL Wolfsburg; 10,23 sec) nur knapp geschlagen geben. -PM/sam-

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