Während in Halle/Saale die deutschen Winterwerfer in Aktion treten, geht es parallel bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Dortmund richtig rund. Für die nationalen Titelkämpfe in der Jugend U20 haben 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Thüringen gemeldet. Zu den Medaillenhoffnungen zählen unter anderem Mika Dedekind, Andor Rik Schumann, Karl Geburek, Maria-Lena Carniel und Matti Schmidt.
Diese Deutsche Jugend-Hallenmeisterschaften bieten aus Thüringer Sicht die komplette Bandbreite – von DM-Neulingen, die das Feeling einer nationalen Meisterschaften aufsaugen und Erfahrungen sammeln sollen, bis hin zu Medaillenhoffnungen. In der männlichen Jugend U20 wird es nur zwei Starter über 60 Meter geben. Mit Matthes Liek (Erfurter LAC) und Felix Wolff (LC Jena) messen sich zwei U18-Athleten gehen die ältere Konkurrenz. „Für sein erstes U18-Jahr hat Matthes eine sehr gute Hallensaison absolviert, er blieb unter sieben Sekunden, das schaffen nur sehr wenige in seinem Alter“, sagt Sprint-Landestrainer Tobias Schneider. Bei ihm steht ganz klar, das Sammeln von Erfahrungen und Spaß haben im Vordergrund. Geschafft hat es zudem Felix Wolff. Sein Trainer Rico May hofft auf „einen richtig guten Lauf und er bei seinem Einsatz viel lernt“.
Für einen Doppelstart hat sich zudem Mika Dedekind (LC Jena) empfohlen. Allerdings wird er sich nur auf die 200 Meter konzentrieren. „Er war jetzt eine Weile krank gewesen, so dass es möglich sein wird, beide Strecken zu laufen. Mika reist mit der besten Hallenzeit nach Dortmund an, es könnte vielleicht in Richtung Medaillen gehen. Aber die Bahn ist nicht einfach mit seinen sechs schmalen Rundbahnen. Da läuft es sich nicht so einfach“, meint Rico May.
Andor Rik Schumann mit Podest-Chance
Ein Erfurter Quartett startet über 800 Meter: Als 16-Jähriger hat Andor Rik Schumann (Erfurter LAC) in der Hallensaison mit seiner Bestzeit von 1:51,31 Minuten mächtig aufhorchen lassen. „Bei ihm geht es zunächst um eine saubere Vorlaufleistung, um dann im Endlauf um das Podest mitzulaufen. Das wäre einfach nur toll, vor allem in dem Alter“, hofft Enrico Aßmus aus dem Trainergespann mit Nils Schumann auf eine weiteren tollen Auftritt. In der Hallensaison hat auch Ben Arthur Burkhardt (Erfurter LAC) viele tolle Rennen abgeliefert. „Bei Ben geht es darum, die Endlaufchance zu suchen.“ Jordan Lux und Anton Witzel (beide Erfurter LAC) sollen im Vorlauf ihre bestes Rennen abliefern und wenn möglich, ihre Bestzeiten angreifen.
Karl Geburek (ASV Erfurt) wird über 1.500 Meter starten. Da erhofft sich sich Enrico Aßmus den Sprung in den Endlauf, wo er dann auf seine guten Qualitäten in Endspurt vertrauen und wenn möglich, um das Podest mitlaufen soll. Das Sammeln von Wettkampfkompetenz steht bei Aaron Lautenschläger, Jerome Englisch (beide Erfurter LAC) sowie Leonard Kaufmann (LG Ohra Energie) über 3.000 Meter an erster Stelle. Das Halbfinale ist das Ziel der Hürdensprinter Morten Aaron Kutzner und Max Arnold (beide LC Jena), die zuletzt in Leipzig aufsteigende Form zeigten. „Für beide ist es das erste U20-Jahr, wo sie über die größeren Hürden unterwegs sind. Ich würde mir für beide zwei schöne Rennen im Vorlauf und Halbfinale wünschen“, sagt Rico May.
Gemixte 4x200-Sprintstaffel
Für die Hürdensprinter Tim Wehner (LC Jena) und Merlin Leuthardt (LG Ohra Energie) ist bereits die DM-Teilnahme schon ein großer Erfolg als U18-Athlet. „Es ist ein kleiner Zusatz zur Hallensaison. Der Fokus liegt auf dem Sommer. Trotzdem sollen sie das Feeling einer U20-DM sowie die tolle Halle in Dortmund genießen. Für Tim ist es das erste U18-Jahr, an den immensen Höhenunterschied von der U16 zur U18-Hürde muss er sich erst gewöhnen. Für Merlin ist es der erste DM-Start überhaupt, er soll die Erfahrung mitnehmen und Spaß haben“, sagt Max-Otto Strobel, der die beide in Jena betreut.
Im 5.000 Meter Bahngehen gehört Matti Schmidt (Erfurter LAC) zu den Medaillenhoffnungen. „Bei Matti gilt es, sich den zweiten Platz zu erkämpfen“, sagt Julia Henze, Landestrainerin Gehen. In Richtung Bestzeit sollte es erneut für Clemens Brunkel (LG Erfurt) gehen. Das Finale der besten Acht: So lautet das oberste Ziel für die Jenaer Weitspringer Nils Ferber und Jakob Hüttner. In Nordhausen packte Lenny Dittmar (BiG Gotha) richtig die Lust auf weite Stöße, die er mit einer neuen Bestmarke von 15,59 Metern krönte. Bei seinem DM-Start dürfte es gern nochmals in diesem Weitenbereich gehen. Die Kugelstoßer eröffnen die Hallen-Titelkämpfe bereits am Freitagabend um 18 Uhr.
Eine interessante Konstellation bietet die 4x200-Sprintstaffel der StG Team Thüringen: Einerseits steht mit Andor Rik Schumann ein 800-Meter-Spezialist im Aufgebot, anderseits mit Felix Messerer ein schneller Junge aus Jena. „Wir freuen uns sehr, dass wir eine Staffel an den Start bringen können. Sie ist sehr durchgemixt. Ein großer Dank an Max-Otto Strobel, der der Idee mit der Staffel positiv gegenübersteht und das Ganze mit Felix unterstützt. Gleichzeitig ein großer Dank an Enrico und Nils, die Andor laufen lassen“, sagt Tobias Schneider. Das Quartett komplettieren Matthes Liek und Colin Schäfer.
Aurora Klotz mit Steigerungspotenzial
Mit einer schnellen Zeit hat sich Malina Fromm (Erfurter LAC) über 60 Meter für einen DM-Start empfohlen. Sie soll wie ihr männliches Pendant Matthes Liek ebenfalls Erfahrungen sammeln und Spaß haben. Einen Doppelstart über 200 und 400 Meter plant Maria Schröder (LC Jena), die so hofft ihr Trainer Rico May an ihre Bestzeiten heranlaufen kann. Stark die Konkurrenz über 400 Meter, so dass es für Anna Amalia Riechel (LG Ohra Energie) und Philina Alexandra Denisow (Erfurter LAC) vorrangig darum geht, nochmals ihre Bestzeiten anzugreifen. Für Helena Guttke (Erfurter LAC) soll es über 800 Meter in Richtung Endlauf gehen. „Als noch 16-Jährige in der U20 gilt es für sie weiter Erfahrungen zu sammeln und sich so weit wie möglich vorn zu platzieren“, hofft Enrico Aßmus. Helena Manzke (Erfurter LAC) hat sich über 3.000 Meter qualifiziert. Allerdings trifft sie dort auf schnelle Konkurrentinnen, die sie je nach Verlauf zu einer schnellen Zeit führen können.
Langsam kam Aurora Klotz (LC Jena) über 60 Meter Hürden ins Rollen. Ihr Trainer Rico May sieht sie angesichts ihres Saisonverlaufs aussichtsreich für den Endlauf. Dafür muss sie über drei Runden gehen. „Aurora ist immer noch für eine Steigerung gut. Ihre Hallensaison ist bisher gut verlaufen, sie hat sich immer weiter gesteigert und ist ein absoluter Wettkampftyp“, weiß ihr Trainer. Fünf Geherinnen schickt Julia Henze ins 3.000 Meter Bahngehen. Um eine Medaillen mitkämpfen können Maria-Lena Carniel (Eisenacher LV) und Nika Helene Illing (LSV 1971 Ilmenau), die sich in der Hallensaison mit tollen Zeiten in Position gebracht haben. „Für den Rest gilt es nach langer Verletzung wieder den Anschluss zu finden und ein gutes Rennen abzuliefern“, sagt Julia Henze. Das betrifft Angelina Pauline Sommer, Laura Völkel und Zuzka Walter (ASV Erfurt).
Einen zweiten Start peilt Anna Amalie Riechel im Hochsprung an. Für eine Medaille müsste eine Höhe um die 1,80 Meter gesprungen werden. Ihre Meldeleistung steht bei 1,72 Metern. Für Aspasia Winkler (LC Jena) ist das Ziel unter die Top 8 im Dreisprung zu kommen. Dafür sollte sie erneut in den Bereich über 12 Meter springen, was sie zuletzt konstant gezeigt hatte.