Dortmund: Thüringer Masters Athleten räumen bei Hallen-DM ab

Sehr erfolgreich verliefen für die Thüringer Masters Athleten die Deutschen Hallenmeisterschaften am zurückliegenden Wochenende in Dortmund. Für das i-Tüpfelchen sorgte Kugelstoßer Andy Dittmar, der seine eigene deutsche M50-Bestleistung verbesserte. Sie Aktiven sind nun bestens gewappnet für die Hallen-Europameisterschaften in Torun (Polen; 17. bis 23. März).

Richtig stark ist die Altersklasse W55 besetzt: Dort gab es den einzigen Thüringer Doppelerfolg. Nämlich durch Iris Opitz (LAV Elstertal Bad Köstritz) und Eva Günther-Gräff (ASV Erfurt) über 60 Meter, die in 8,54 und 8,73 Sekunden den Meistertitel wie DM-Silber holten. Getrennt unterwegs, aber nicht weniger erfolgreich, waren beide Athletinnen über 200 Meter und mit dem Stab. So gewann Iris Opitz die Hallenrunde in 28,20 Sekunden und Eva Günther-Gräff siegte im Stabhochsprung mit 2,30 Metern. Als Vielstarterin erwies sich Marion Stedefeld (SV Creaton Großengottern). Bei ihren vier Starts – 400 und 800 Meter, 60 Meter Hürde und Weitsprung – standen für sie zwei Bronzemedaillen über 800 Meter (2:40,68 min) und 60 Meter Hürden (10,97 sec) zu Buche. Komplettiert wird diese Altersklasse durch Kugelstoßerin Carmen Hildebrandt (Eisenacher LV), die sich weniger zufrieden mit der erzielten Weite von 10,93 Metern zeigte. Dennoch reichte sie für den zweiten Platz.

Franziska Brünner mit drei DM-Medaillen, Kati Nover überrascht über 60 Meter

Einen starken Eindruck hinterließ Franziska Brünner (LC Jena) in der W40. Die Vorzeichen aber alles andere als gut. „Durch einen Hörsturz hatte ich noch Bedenken, ob ich mit Schwindel und nur einseitigem Hören überhaupt laufen kann“, erklärte sie. Letztlich lief es besser als erwartet. Über 400 Meter kam sie als Zweite in neuer Bestzeit von 62,97 Sekunden ins Ziel. „Diese Zeit konnte ich noch nicht mal in der Freiluft laufen“, freute sie sich. Hauchdünn um zwei Hundertstelsekunden verpasste sie den Sieg über 800 Meter (2:25,82 min), den sie zusätzlich mit neuer Hallen-Bestleistung veredelte. „Die Hundertstel hat sich die Gegnerin durch ein nicht ganz faires Überholmanöver gesichert. Bei 1.500 Meter waren nicht alle Konkurrentinnen da (wegen der parallel ausgetragenen 10km-Meisterschaft), so dass ich hier leichtes Spiel zu Gold hatte.“ Sie gewann in 5:14,64 Minuten.

Überraschend zum DM-Titel über 60 Meter lief Kati Nover (SV Creaton Großengottern) in der W45. Sie setzte sich in neuer Bestzeit von 8,39 Sekunden durch. Dazu kam ein dritter Platz über 200 Meter in 28,61 Sekunden. In der W50 startete Manuela Hartung (LC Jena) über 1.500 Meter, sie wurde in 5:44,67 Minuten Fünfte. Im Kugelstoßen war die Freude groß: Nicole Müller (KSSV Victoria Weimar/Schöndorf) startete mit 11,01 Metern in den Wettkampf, in dem sich sich von Versuch zu Versuch steigern könnte. Im sechsten sogar auf eine neue Bestmarke von 12,29 Metern, die ihr Bronze einbrachten.

Andy Dittmar dominiert Kugelstoß-Konkurrenz

Es ist schon ein wenig verwirrend. Andy Dittmar startete bei der Hallen-DM in Dortmund in seiner neuen Altersklasse M50. Der Kugelstoßer nahm dafür die 6-Kilo-Kugel in die Hand. Mit einer tollen Serie und einem sechsten Stoß auf 18,52 Meter gewann er souverän die Konkurrenz. Mit dieser neuen Bestleistung verbesserte der 49-Jährige seine erst wenige Wochen alte deutsche M50-Bestleistung. So weit, so gut. Nun gilt für internationale Wettkämpfe eine andere Altersregelung.

So ist er für seinen Start bei der Hallen-EM in der M50 tatsächlich ein paar Monate zu jung. „International gilt der Tag der Geburt. In Deutschland wird ab dem 1. Januar des Geburtsjahres in die neue Altersklasse gewechselt“, klärte der mehrfache deutsche Seniorenmeister auf. Erst Mitte des Jahres feiert er seinen runden Geburtstag und darf dann auch international in der M50 starten. Das hat für die Hallen-EM zur Folge, dass Andy Dittmar mit der schwereren Männerkugel (7,26 kg) auf Weiten- und Titeljagd gehen wird.

In dieser Altersklasse gab es noch zwei weitere DM-Medaillen: Oliver Hamsch-Friske (USV Erfurt) lief über 800 Meter in neuer Saisonbestzeit von 2:17,17 Minuten auf den zweiten Platz. Silber auch für Jens Peter (LTV Obereichsfeld), der das Ziel über 1.500 Meter in 4:46,44 Minuten erreichte. Ein Garant für DM-Titel ist Rudolf König (Saalfelder LV), der seiner Favoritenrolle in der M70 über 60 wie 200 Meter gerecht wurde. Er setzte sich in 8,48 wie 27,96 Sekunden durch. Über die Mittelstrecken 800 und 1.500 Meter startete Volker Dietz (ASV Erfurt). Stand über die kürzere Distanz noch der Zusatz aufgegeben, wurde es über 1.500 Meter in neuer persönlicher Bestzeit von 5:51,67 Minuten der vierte Platz.

Hundertstelkrimi: Detlef Döpping siegt über die Hürden

Drei Starts, zwei Medaillen: Im M65-Finale über 60 Meter wurde Detlef Döpping (Gothaer LAC) in 8,73 Sekunden Sechster. In neuer persönlicher Bestzeit von 65,11 Sekunden beendete er die 400 Meter als Zweiter. Das Hürdenfinale endete mit einem sehr engen Finish: Eine Hundertstelsekunde trennten den Erst- und Zweitplatzierten. Das goldene Ende verbuchte Detlef Döpping in 10,44 Sekunden für sich. Seine gute Form bestätigte Frank Ortmann (LC Jena) als Neunter über 800 Meter (2:52,50 min). Bronze erkämpfte sich Wolf-Dietrich Roehr (SV Sömmerda) in der M60, wo er den Stab in die Hand nahm und 3,20 Meter übersprang.

Weitere Topplatzierungen gab es in der M50: Dirk Reddmann (KSSV Victoria Weimar/Schöndorf) wurde über 400 Meter in neuer persönlicher Bestzeit von 61,07 Sekunden Dritter. Über die doppelte Distanz kam er in 2:28,76 Minuten auf den vierten Platz. Zwei neue Bestzeiten standen für Jens Schwotzer (KSSV Victoria Weimar/Schöndorf) in der M45 im Protokoll. Als Fünfter beendete er die 400 Meter in 58,45 Sekunden, Bronze gab es über 800 Meter in 2:12,07 Minuten. Im Hochsprung durfte sich Michael Stephan (Erfurter LAC) über 1,75 Meter wie Silber freuen. Nicht über den Vorlauf über 60 Meter kam Florian Kolb (LC Jena) in 8,31 Sekunden hinaus. In der M40 erreichte Martin Hohmann (Erfurter LAC) bei seinem Doppelstart über 60 und 200 Meter in 7,75 und 25,13 Sekunden die Plätze sechs und acht. In neuer persönlicher Bestzeit erreichte Björn Illing (LSV 1971 Ilmenau) über 1.500 Meter in 4:27,72 Minuten den vierten Platz. -sam-

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