Und nochmal Dortmund: Nach den Aktiven ist jetzt die Jugend im Ruhrgebiet gefordert. Sie suchen am kommenden Wochenende ihre nationalen Titelträger in der Halle. Für den Thüringer Leichtathletik-Verband gehen 13 Athleten an den Start. Zu den Medaillen-Hoffnungen zählen drei, vier Athleten.
Einer der Topfavoriten fehlt: Benedikt Wallstein (Gothaer LAC) geht in Dortmund nicht auf Medaillenjagd. „Der rechte Fuß bereitet ihm Probleme. Der Startverzicht ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Wir haben frühzeitig, nach dem Erfurt Indoor, entschieden, dem Fuß die nötige Ruhe zu geben“, erklärt sein Trainer Tobias Schneider den Nichtantritt. Aus dem Trainingsgruppen-Quartett wird somit ein Trio. Über 200 Meter startet Friedrich Dietz (Erfurter LAC), der sich in dieser Hallensaison schon auf 22,17 Sekunden gesteigert hatte. Die Hoffnung liegt bei ihm auf einer Endlaufteilnahme, die besten Zwölf werden in ein A- und B-Finale aufgeteilt.
Möglicherweise ist die DM-Bühne ein guter Ort für den ersten 14-Meter-Sprung: Dreispringer Floyd Mewes (Erfurter LAC) hat bisher eine Bestmarke von 13,99 Meter in der Liste stehen. „Ich hoffe, dass bei ihm der Knoten platzt und er in Richtung 14 Meter springt. Das Ziel ist eine Top-8-Platzierung“, sagt sein Trainer Tobias Schneider. Das ist angesichts der starken Konkurrenz eine herausfordernde Aufgabe. Die DM-Generalprobe ist geglückt: Weitspringer Valentin Brenner (LC TopTeam Thüringen) startete am vergangenen Wochenende bereits bei den Aktiven und mischte bei den arrivierten Athleten ordentlich mit. Bei der Jugend-Hallen-DM zählt er nun zu den Medaillenkandidaten. „Valentin hat das Potenzial für 7,70 Meter und mehr. Ich hoffe, dass er solche Sprünge am Wochenende zeigt. Dafür muss er das Brett gut treffen. Der Titelgewinn ist dennoch kein Selbstläufer, er trifft auf starke Konkurrenz wie Simon Plitzko“, blickt Tobias Schneider voraus.
Persönliche Bestmarken im Visier
Ein Trio schickt ebenso Jenas Trainer Rico May ins DM-Rennen: Florian Näbelung (LC Jena), Finn Friedrich (WSSV Suhl 1990) und Cedric Spieß (Erfurter LAC). Zwei von ihnen schnupperten am vergangenen Wochenende erstmals Luft bei einer Aktiven-DM. Hürdensprinter Florian Näbelung meisterte die Generalprobe über die Männerhürde recht ordentlich. Nun geht es über die Jugendhürde von 99 Zentimeter. „Der Fokus liegt bei ihm darauf, dass er seine Bestleistung von 8,16 Sekunden verbessert. Dafür hat er drei Läufe Zeit. Das Finale ist schon das große Ziel, was aber nicht leicht werden wird. Die Konkurrenz ist wirklich groß. Florian muss sich steigern, um das Finale zu erreichen. Ich traue ihm das zu.“
Ebenfalls viel traut er seinen Hochspringern Finn Friedrich und Cedric Spieß zu. „Für beide geht es darum, mit sicheren Sprüngen in den Wettkampf einzusteigen und dann an ihre persönlichen Bestleistungen heranzuspringen. Im letzten Jahr haben sich beide Jungs in Sindelfingen unter Wert geschlagen, dieses Mal soll es besser gelingen“, hofft ihr Trainer auf einen erfolgreichen DM-Auftritt. Finn Friedrich sammelte die Woche zuvor wichtige Erfahrungen bei seinem DM-Debüt bei den Aktiven. „Wenn Finn seine 2,06 Meter aus der Hallensaison bestätigen kann, dann ist eine vordere Platzierung drin.“ Cedric Spieß hatte in der Hallensaison etwas Pech aufgrund von Verletzungen. „Er ist wieder da, aber ihm fehlt der eine oder andere Wettkampf, für die nötige Sicherheit.“
Und noch ein Trio – ein Läufer-Trio: die 1.500 Meter werden Fabio Schönfeld, Felix Höfer (beide Erfurter LAC) und Jonathan Enders (1. TSV Bad Salzungen 1990) in Angriff nehmen. „Für alle ist der Vorlauf wie ein Endlauf! Die eigene beste Performance abliefern und die Chance aufs Finale hochhalten“, so lautet die Marschroute von Trainer Enrico Aßmus für sein Läufer-Trio.
Hanna Räpple hofft auf Finaleinzug
Zu den Medaillen-Hoffnungen zählt Kugelstoßerin Chantal Rimke (LC Jena). Bei ihrem Heimspiel in der Nordhäuser Wiedigsburghalle gelang ihr der erste Stoß über die 15-Meter-Marke. „Sie reist als Dritte zur DM und da wäre Bronze eine sehr schöne Leistung. Von der Weite her, wäre ich sehr zufrieden, wenn die Kugel im Bereich 14,40 bis 14,60 Meter landen würde“, schaut ihre Trainerin Petra Felke voraus. Im 3.000 Meter Bahngehen ist Ada Junghannß (Erfurter LAC) ebenfalls als Dritte gemeldet, eine Medaille somit in Reichweite. Eine der Jüngsten in diesem Feld, Angelina Pauline Sommer (ASV Erfurt), soll indes Erfahrungen bei den Älteren sammeln und im Bereich ihrer Bestleistung gehen.
Von Rennen zu Rennen folgte eine Steigerung: Sprinterin Hanna Räpple (Gothaer LAC) überzeugte zuletzt beim Sprint-Hürden-Cup in Jena mit einer neuen Bestzeit von 7,64 Sekunden. Sie trifft in Dortmund auf starke wie namhafte Konkurrenz. „Ich gehe locker an die ganze Sache heran, da ich weiß, dass ich gut vorbereitet bin. Mein Ziel wäre natürlich der Endlauf, aber ich weiß auch, dass es ein großes Teilnehmerfeld von U18- und 20-Athletinnen ist“, sagt Hanna Räpple vor ihrem DM-Start. -sam-
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Unsere Athleten in Aktion – Samstag:
10:30 Uhr Halbfinale 1.500 Meter Felix Höfer (Erfurter LAC), Jonathan Enders (1. TSV Bad Salzungen 1990), Fabio Schönfeld (Erfurter LAC)
10:30 Uhr Finale Kugelstoßen Chantal Rimke (LC Jena)
11:55 Uhr Finale 3.000 Meter Bahngehen Ada Junghannß (Erfurter LAC), Angelina Pauline Sommer (ASV Erfurt)
14:25 Uhr/16:15 Uhr/17:30 Uhr Vorlauf/Halbfinale/Finale 60 Meter Hürden Florian Näbelung (LC Jena)
14:40 Uhr Finale Dreisprung Floyd Mewes (Erfurter LAC)
15:15 Uhr/16:40 Uhr/18:00 Uhr Vorlauf/Halbfinale/Finale 60 Meter Hanna Räpple (Gothaer LAC)
Sonntag:
10:40 Uhr Finale Weitsprung Valentin Brenner (LC Top Team Thüringen)
11:05 Uhr/12:20 Uhr Halbfinale/Finale 200 Meter Friedrich Dietz (Erfurter LAC)
11:45 Uhr Finale 1.500 Meter
12:40 Uhr Finale Hochsprung Finn Friedrich (WSSV Suhl 1990), Cedric Spieß (Erfurter LAC)