Nach zuletzt drei sechsten Plätzen über 200 Meter hat es nun endlich mit einer Medaille für Felix Jahn geklappt. Am Abschlusstag der Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund belohnte er sich mit Silber. Zum Auftakt hatte bereits Robin Müller für eine neue Bestmarke über 3.000 Meter gesorgt.
Zum Auftakt in die Deutschen Hallen-Meisterschaften wurden am Freitagabend bereits die 3.000 Meter und das Kugelstoßen ausgetragen. In einem mehr als hochkarätigen Feld über 3.000 Meter startete Robin Müller (LC Top Team Thüringen). Das ausgegebene Ziel war die Schallmauer von acht Minuten. Und genau jene Grenze unterbot der Schützling von Trainer Enrico Aßmus als Sechster in 7:59,22 Minuten. Damit blieb Robin Müller als erster Thüringer U23-Athlet unter dieser Rekordmarke. „Er war sicherlich schon ganz schön müde von seinen Polizeidiensten im Januar und Februar, aber dennoch hat er das Rennen sehr gut gemanagt. Vielleicht war er nicht in der Tagesverfassung wie noch beim Erfurt Indoor, aber er hat die acht Minuten geknackt, das war das Ziel“, resümierte Enrico Aßmus aus dem Trainergespann mit Nils Schumann.
Besonders angetan zeigte sich sein Trainer von der Renneinteilung: „Für das Ziel hat er selbst dazu beigetragen, das Tempo hochzuhalten. Er hat vier Runden von vorn gestaltet, dementsprechend sind wir sehr zufrieden.“ Nun folgt erstmal eine ruhigere Woche, bevor es im März ein Lehrgang in Südafrika ansteht, um sich dort auf die Sommersaison mit dem Höhepunkt der U23-EM in Bergen (17. bis 20. Juli) vorzubereiten. Dann allerdings wie gewohnt als Hindernisläufer.
Selbstbewusster Auftritt von Felix Jahn
Selbstbewusst der Auftritt von Felix Jahn (LC Jena) über 200 Meter. Auf der schnellen Außenbahn 6 startete der Schützling von Rico May ins Halbfinale. Eingangs der Zielgerade zündete Felix Jahn nochmals den Turbo und überquerte vor Jonas Hügen (LG Stadtwerke München) als Erster in 21,32 Sekunden die Ziellinie. Damit war klar, er hatte den Finalplatz sicher. Auch dort ging er mit viel Selbstvertrauen ins Rennen. Dieses Mal von Bahn 5 startend, rechts neben ihm Topfavorit und 60-Meter-Sieger Robin Ganter MTG Mannheim), der das Sprintdouble anvisierte. Auf der nicht ganz einfach zu laufenden Bahn zeigte Felix Jahn erneut seine Stärke auf den letzten Metern, auf denen er James Adebola (SCC Berlin) in Schach hielt und als Zweiter in 21,29 Sekunden die Ziellinie passierte. Nach drei sechsten Plätzen endlich die ersehnte Medaille über 200 Meter für ihn.
Starke nationale Konkurrenz erwartete zudem Florian Näbelung (LC Jena) über 60 Meter Hürden. Für den Finaleinzug wäre eine Zeit um 8,10 Sekunden von Nöten gewesen. Eigentlich eine Zeit, die Florian Näbelung laufen kann. Zuletzt hatte er bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften in Sindelfingen seine Bestzeit auf 8,03 Sekunden gedrückt. Der Schützling von Rico May blieb in seinem Halbfinale deutlich über seiner Bestzeit und wurde in 8,19 Sekunden Zehnter. Mit einer neuen Bestzeit startete Marlene Körner (LC Top Team Thüringen) in die nationalen Titelkämpfe. Ihr erster Start über 60 Meter endete zwar bereits nach dem Vorlauf, dennoch verbesserte sie ihre Bestzeit auf 7,51 Sekunden. "Das war ein guter Auftakt und auch okay, dass bereits nach dem Vorlauf Schluss war. Wir haben es einfach als Vorbereitung für den Sonntag gesehen", sagte Marlene Körner.
Marlene Körner mit positivem Schwung in Richtung Sommer
Nämlich für ihren Start über 200 Meter, der sie bis ins Finale führen sollte. Zunächst stellte sie ihre Bestzeit über 200 Meter im Halbfinale mit 23,90 Sekunden ein. "Die Bahn ist gar nicht so einfach zu laufen. Gerade die zweite Kurve hat ein paar Tücken, aber ich habe mich auf der ersten Hälfte des Rennens gut geschlagen", resümierte die U23-Sprinterin. Im Endlauf war von der Innenbahn startend keine neue Bestzeit drin, sie wurde in 24,52 Sekunden Sechste. "Das mit der Innenbahn muss man einfach so hinnehmen und versuchen, das Beste daraus zu machen. Für die Verhältnisse war es in Ordnung." Damit ist auch für Marlene Körner die Hallensaison beendet, ihr Fazit ist fast durchweg positiv: "Ich bin sehr glücklich, dass ich so gut durch die Hallensaison gekommen bin. Nach dem ich die letzten zwei Jahre angeschlagen oder verletzt war, lief jetzt alles ohne Probleme."
Ihr Trainer Tobias Schneider kann dem nur beipflichten: "Ihre Hallensaison ist nun Geschichte, die aus meiner meiner und Marlenes Sicht sehr erfolgreich verlief. Ihre persönliche Bestzeit über 60 Meter war ein guter DM-Einstieg, sie hat es super gemacht, aber ich sehe definitiv noch Potenzial für mehr. Einstellung ihrer Bestzeit über 200 Meter muss man auf dieser Bahn erstmal machen. Bahn 1 im Finale muss man so annehmen und Erfahrungen sammeln." Diese Ergebnisse verleihen definitiv Auftrieb für den Sommer, wo mit der U23-EM der absolute Höhepunkt bevorsteht. "Aus meiner Sicht ist in der Hallensaison alles bei ihr aufgegangen, sie hat viele gute Rennen auf einem hohen Niveau abgeliefert. Das gibt Auftrieb für die Ziele im Sommer und zeigt, dass der eingeschlagene Weg momentan der richtige ist."
Im Hochsprung hatte Rico May mit Finn Friedrich (WSSV Suhl 1990) und Cedric Spieß (Erfurter LAC) gleich zwei Teilnehmer am Start. Nach sauber übersprungenen 1,95 und 2,00 Metern jeweils in der ersten Runde, wurden als nächstes 2,05 Meter aufgelegt. Beide waren mit höheren Saisonbestleistungen von 2,07 und 2,06 Metern angereist. An jenem Tag sollten 2,05 Meter zum Weiterkommen nicht reichen. In der Gesamtwertung wurde es ein geteilter siebter Platz.
Sonderehrung für Andy Dittmar
Während der Hallen-DM sind am Samstag Deutschlands „Leichtathleten des Jahres“ 2024 geehrt worden. Der DLV-Vorstandsvorsitzende Idriss Gonschinska, Vorstand Leistungssport Dr. Jörg Bügner, Direktorin Sportentwicklung Dr. Kristin Behrens, der Vorsitzende der DLV-Jugend Dominic Ullrich, der Vorstandsvorsitzende der "Freunde der Leichtathletik" Roland Frey sowie Alexander Dierke von der Zeitschrift "Leichtathletik" nahmen die Ehrung vor. Durchgesetzt hatte sich bei der Publikums- und Jury-Wahl, die vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), den "Freunden" und der Zeitschrift Leichtathletik durchgeführt wird, in der Masters-Kategorie Andy Dittmar (BiG Gotha), der die Auszeichnung erstmals entgegennahm.
„Überwältigt von zwei Tagen Dortmund kann ich sagen, dass es ein Wow-Erlebnis mit ganz viel Gänsehaut war. Diese Ehrung im großen Rahmen, mit Vorabtreffen im VIP-Bereich und Regieplan, gemeinsam mit den Juniorensiegern und den Aktiven war toll. Das extra produzierte Trailervideo war das Sahnehäubchen auf die Ehrung. Ich habe mich riesig darüber gefreut und das wird mir ewig in Erinnerung bleiben“, sagte der 50-jährige Kugelstoßer, der am kommenden Wochenende selbst zur Kugel greifen wird. „Jetzt heißt es die positiven Vibes für die Woche zu konservieren und zur Masters-DM nächste Woche in Frankfurt rauszulassen.“