Silber, Bronze, Bronze: Drei weitere Medaillen fügten die Thüringer Nachwuchsathleten der Sammlung am Abschlusstag der Deutschen Meisterschaften der U20 und U16 in Koblenz hinzu. Loris Ritter überraschte mit Bronze im Hammerwurf, im Hürdensprint belohnte sich Tim Wehner für eine starke Saison mit Silber und Helena Wagner flog zu Bronze.
Insgesamt elf Medaillen nahm die Thüringer Nachwuchsathleten aus drei DM-Tagen mit nach Hause. Drei kamen am Abschlusstag noch hinzu. Überraschend der Auftakt im Hammerwurf der Jugend U16 mit Loris Ritter (Erfurter LAC), der in der sechsten und letzten Runde richtig aufdrehte und sein Arbeitsgerät auf 53,85 Meter warf – und damit fast vier Meter weiter als seine bisherige Bestmarke. Damit rückte er bis auf den zweiten Platz vor. Der Konter von Emil Kroner (LAG Obere Murg) folgte, der ihn mit seinem Wurf auf 53,95 Meter noch verdrängte. „Ich fühle mich super“, sagte Loris Ritter kurz und knapp zu seinem Coup im Ring. Nach dem es am Vortag mit dem Diskus nicht sonderlich gut lief, hieß es für ihn: „Einfach cool bleiben und weiter Erfahrungen vor Ort sammeln.“
Erste DM-Start macht Lust auf mehr
Ebenfalls in der Jugend U16 belohnte sich Tim Wehner (LAV Elstertal Bad Köstritz) im Hürdensprint mit Silber, er kam in 10,60 Sekunden ins Ziel. Im Halbfinale lief er sogar die schnellste Zeit aller Teilnehmer mit 10,47 Sekunden. „Ich bin zufrieden mit meiner Silbermedaille. Erst recht, weil ich wieder extremst aufgeregt war. Glücklicherweise hat hinten raus alles wieder geklappt. Die erste DM hat auf jeden Fall Spaß gemacht. Nur die Aufregung ist viel, vier höher als sonst“, meinte er nach seinem Hürdenrennen. „Sein Fehlstart am Vortag über 100 Meter war ein denkbar schlechter Start, aber dafür lief es über die Hürden überragend mit seiner schneller Vorlaufzeit. Das Finale verlief recht turbulent mit vielen Stürzen, wo er sich mit Silber für ein fleißiges Jahr belohnt hat. Das macht auf jeden Fall Lust auf mehr“, resümierte Max Otto Strobel, der in betreute.
Mit einer schönen Serie im Weitsprung begeisterte Helena Wagner (LAV Elstertal Bad Köstritz), die in der dritten Runde auf 5,78 Meter flog. Die neue Bestmarke brachte Bronze. „Es war schön anzusehen, wie cool Helena damit umgegangen ist. Sie hat das toll gemacht“, freute sich Max Otto Strobel mit der jungen Athletin. Weiterhin im Feld dabei Alma Zita Orlik (Erfurter LAC) und Finja Hoffmann (Ohrdrufer LV). Erstere kam mit 5,15 Metern auf Rang 16, keinen gültigen Versuch brachte Finja Hoffmann ein. Der Start von Helena Wagner über die Hürden endete mit 11,98 Sekunden schon im Halbfinale. „Sie ist knapp über ihrer Bestleistung geblieben. Sie war etwas zu zögerlich zu ersten Hürde. Sie macht sieben Schritte. Das erfordert Mut, die Schritte lang zu setzen. Mit der Zeit kann sie dennoch zufrieden sein“, sagte Max Otto Strobel.
Aurora Klotz erreicht "Optimalziel"
Nur einen Lauf über 200 Meter machte Hanna Räpple (LC Top Team Thüringen). Zwar hatte sie sich in 24,94 Sekunden für das B-Finale in der Jugend U20 qualifiziert, verzichtete aber darauf. „Ich war zufrieden mit ihrem Lauf. Es war alles in Ordnung bei ihr, keine Verletzung“, beruhigte ihr Trainer Tobias Schneider angesichts des Verzichts. Am Vortag hatte sie sich über 100 Meter etwas mehr erhofft. „Sie konnte ihr guten Trainingsergebnisse nicht ganz auf die Bahn bringen“, sagte ihr Trainer. Für Maria Schröder (LC Jena) standen über die halbe Stadionrunde 26,19 Sekunden im Protokoll.
Erneut einen starken Eindruck hinterließ Aurora Klotz (LC Jena) über 100 Meter Hürden. Sie erreichte das „Optimalziel“ mit dem Finale, wo kleine technische Fehler zum Aus führten. Herausragend ihre Zeit im Halbfinale mit 13,86 Sekunden. Nicht über den Vorlauf hinaus kamen Emily Seidel (LAV Elstertal Bad Köstritz; 15,24 sec) und ihre Zwillingsschwester Clara Seidel (15,47 sec). Für Aspasia Winkler (LC Jena) waren 5,15 Meter im Weitsprung zu wenig für das Erreichen des Endkampfs.
Mika Dedekind mit toller neuer Bestzeit
Toller Auftritt erneut von Mika Dedekind (LC Jena), der sich über 200 Meter mit einer neuen Bestzeit von 21,82 Sekunden belohnte. Im Hürdensprint lief es bei Max Arnold (LC Jena) bis zur vierten Hürden richtig gut, fädelte dann mit dem Nachziehbein ein und kam ins Trudeln. Daher resultierte seine Zeit von 15,50 Sekunden im Vorlauf. Mehr war an diesem Tag nicht möglich. Mit dem undankbaren neunten Platz endete für Jakob Hüttner (LC Jena) die Konkurrenz im Weitsprung. Im dritten Versuch verbesserte er sich auf 6,83 Meter, die Weite reichte nicht für den Endkampf.
„Natürlich ist das immer ärgerlich mit dem neunten Platz, aber für ihn ein sehr versöhnlicher Abschluss. Gerade im Hinblick auf seine Leistungsentwicklung in dem einem Jahr, davor kann ich nur den Hut ziehen. In dem Junge steckt verdammt viel Potenzial, das hat er in dem einen ungültigen Versuch angedeutet“, resümierte Max Otto Strobel. Rang elf für Nils Ferber (LC Jena), der auf 6,69 Meter kam.
Für Nelson Guth (Erfurter LAC) war die DM-Teilnehme schon ein schöner Erfolg. Jetzt stand er am letzten DM-Tag im Ring, und durfte sich mit den besten deutschen Hammerwerfern seiner Altersklasse messen. Für ihn gingen drei Versuche ein, sein weitester landete bei 46,83 Meter. Nicht ganz das, was sich sein Trainer Tobias Schrock für ihn vorgestellt und gewünscht hatte. Gern hätte er die 50 nochmal vor dem Komma gesehen. -sam-