Für den Schlusspunkt beim Internationalen Anhalt-Meeting am Samstag in Dessau sorgten die Hindernisläufer. Das war wiederum im Livestream des MDR dann nicht mehr zu sehen. Dieser ging schließlich nur bis 18 Uhr, danach war Sendeschluss. Auch online. Und somit war nur den Zuschauern vor Ort dieser fabelhafte Schlussakkord vergönnt. In dem im Übrigen Robin Müller seine Bestzeit in 8:26,72 Minuten regelrecht pulverisierte und es ihm danach fast die Sprache verschlug.
Eine Spitzenzeit nach der nächsten spult Robin Müller (LC Top Team Thüringen) seit der Hallensaison kontinuierlich ab. Nun folgte in Dessau ein gehöriger Paukenschlag: nämlich die ganz große persönliche Bestzeit über 3.000 Meter Hindernis. Erst am 25. Mai in Brüssel hatte er sich auf 8:41,03 Minuten verbessert. Vier Wochen später war diese Zeit mehr als Geschichte. Der 22-Jährige sprach nach dem Wettkampf in Dessau von „einem traumhaften Rennen“, das mit einer Zeit von 8:26,72 Minuten endete. „Ich kann es noch gar nicht richtig fassen. Es ist jetzt endlich passiert, dass die große PB jetzt auch auf der Hauptdistanz kam. Ich bin muss das Ganze erstmal noch verdauen. Ich bin sehr, sehr zufrieden“, freute er sich über das großartige Ergebnis.
Erst am Donnerstag war er aus der Höhe zurückgekehrt. Vorgeschaltet war ein dreiwöchiges Trainingslager in Sankt Moritz. Dort hatte er sich sehr gut vorbereitet, aber nicht alles lief perfekt. „Ich hatte von Samstag auf Sonntag einen Mini-Magen-Darm und mir ging es einen Tag auch nicht so gut, weshalb ich mit dem Training pausieren musste. Montag war alles wieder in Ordnung und ich konnte schon wieder laufen“, berichtete er. Die anfänglichen wie leichten Bedenken, dass die Krankheitspause ihn geschwächt haben könnte, bestätigte sich nicht. „Von der Form ist durch den einen Tag Pause glücklicherweise nichts verloren gegangen. Das hat sich jetzt auch im Wettkampf bestätigt.“
Ein Rennen wie aus einem Guss
Dieses Rennen war einfach aus einem Guss wie im Flow. „Es war so wie man es sich vorstellt. Keine Stürze, keine Scherereien und keine Unregelmäßigkeiten“, beschrieb es Robin Müller, der die erste Runde mit 65 Sekunden recht schnell anlief. „Das Rennen war sehr gleichmäßig und genau die Rundenzeiten, die ich haben wollte. Von der Seite hat mir mein Trainer die Zeiten schön zugerufen. Ich wusste genau, woran ich bin. Zum Ende hin konnte ich nochmal alles mobilisieren und bin den Schlusskilometer in 2:46 Minuten gelaufen.“ Bei jeder Hindernisüberquerung achtete er auf eine saubere Technik, so dass er Rest dazwischen wie von selbst ging. „Bei den Wassergräben habe ich mich darauf fokussiert, dass ich die Arme wie so eine Art Schwungelement beim Aufkommen nach vorn nehme, um meinen Körper auf eine Art Schiene zu bringen, um die Energie gleich wieder aus dem Wassergraben mit rauszunehmen. Das hat super geklappt.“
In Summe sprang noch ein vierter Platz heraus. Seine bisher beste Platzierung in einem Bronze-Meeting. Ebenso wie der Sprung auf Rang drei der europäischen U23-Bestenliste. Dies war ein wirklich fulminanter Schlusspunkt an diesem denkwürdigen Tag.