Braunschweig, Tag 2: Starke Auftritte der Staffeln, Felix Jahn stürmt ins Finale über 200 Meter

Nach dem freundlichen Auftakt mit viel Wärme und Sonnenschein zeigt sich der Abschlusstag der Deutschen Meisterschaften in Braunschweig von seiner ungemütlichen Seite. Trocknen Fußes kam die Erfurter Jugendstaffel über 3x1.000 Meter noch über die Ziellinie und durfte Bronze bejubeln. Im strömenden Regen gingen die Sprintstaffeln und Felix Jahn über 200 Meter an den Start.

Bis zuletzt hielt sich Enrico Aßmus die drei Starter für die Jugendstaffel des Team Thüringen über 3x1.000 Meter offen. Seine Wahl fiel am Wettkampftag auf Fabio Schönfeld (Erfurter LAC), Karl Geburek (ASV Erfurt) und Andor Rik Schumann (Erfurter LAC). Die drei Jungs machten einen richtig guten Job, und belohnten sich in 7:31,56 Sekunden mit Bronze. Für einen erfolgreichen Start sorgte Fabio Schönfeld, der sich nach dem Startschuss an die Spitze gesetzt hatte und ein wenig mehr auf Unterstützung der anderen Teams bei der Tempoarbeit gehofft hatte. Bei 600 Metern wechselte kurzzeitig die Spitzenposition durch den Karlsruher Tim Anstett, die sich Fabio Schönfeld recht schnell wieder zurückerlangte.

Er übergab den Staffelstab als Erster an Karl Geburek, der sich in einer Vierergruppe gut hielt und sein Tempo lief, aber immer in Tuchfühlung zu den vorderen Positionen. Sein Moment sollte erst noch kommen. Auf den letzten Metern setzte er zu seinem unnachahmlichen Schlussspurt an und schickte Andor Rik Schumann als Ersten auf die Reise. Der 16-Jährige verteidigte die Spitzenposition stark. Doch von hinten drängten die Staffeln aus München und Paderborn nach vorne. Diese Angriffe konnte er etwa 200 Meter vor dem Ziel nicht mehr standhalten, aber den der Dortmunder Staffel. Und so lagen sich die Erfurter Jungs nach diesem starken Auftritt im Ziel glücklich in den Armen. Nach zuletzt zwei vierten Plätzen gab es nun Bronze.

In "Neubesetzung" Fünfter

Die Sprintstaffel der Startgemeinschaft Top Team Thüringen musste sich bis zum Schluss gedulden, ehe das Quartett mit Friedrich Dietz, Luis Brandner, Julian Wagner und Johannes Fleischer loslegen durfte. Es startete im dritten von drei Zeitendläufen. Für den verletzten Benedikt Wallstein (Muskelfaserriss) rückte überraschend Luis Brandner ins Team. Er wurde extra wegen der Staffel nochmals „reaktiviert“ (wir berichteten). Ins Rollen brachte die Erfurter einer der beiden Youngster: Friedrich Dietz, der auf Luis Brandner übergab und dieser wiederum auf Julian Wagner. Der DM-Siebte lief diesmal Kurve und überließ Johannes Fleischer die Aufgabe den Staffelstab sicher ins Ziel zu bringen. Das gelang in 40,76 Sekunden.

In ihrem Zeitendlauf war dies der dritte Platz, in der Summe alle Läufe Rang fünf. Mit ihrer Endzeit blieb das Quartett nur eine Zehntel über ihrer bisherigen Saisonbestzeit von den Mitteldeutschen Meisterschaften in Erfurt. Von ihrem Trainer Tobias Schneider gab es eine positive Resonanz: „Ich bin sehr zufrieden mit dem fünften Platz. Auch mit dem Comeback von Luis war das eine sehr gelungene Staffel. Das haben die Männer toll gemacht, ein schöner Erfolg für die vier Jungs."

Setzschema verwundert

Felix Jahn (LC Jena) hatte zwei Normen – die direkte Norm über 200 Meter sowie die B-Norm über 400 Meter. Letztlich war es für Athlet wie Trainer eine gute Entscheidung, auf die 200 Meter zu setzen. „Das Niveau über 400 Meter war einfach unheimlich hoch war. Es war die richtige Entscheidung über diese Strecke nicht zu starten. Das wäre Vergeudung von Kraft gewesen“, sagte Rico May. Umso mehr setzte das Duo auf die 200 Meter, wo Felix Jahn seine Bestzeit zuletzt auf 21,17 Sekunden stark verbessert hatte.

Und auch am Abschlusstag zeigte, dass er mit zu den Besten gehört. In der Summe aller drei Halbfinalläufe stürmte Felix Jahn in 21,25 Sekunden unter die Top drei. Er qualifizierte sich als einer von zwei Zeitschnellsten für das Finale. Etwas verwunderlich, dass er damit auf die Innenbahn gesetzt wurde. „Er läuft die drittbeste Zeit aller Vorläufe, geht durch irgendein Setzschema und kommt damit auf Bahn 1. Da hast du in solch einem Finale keine Chance mehr“, weiß auch Rico May, der die Leistung wie Zeit und Platzirung seines Schützlings umso höher einschätzte. „Dafür ist seine Zeit von 21,54 Sekunden, nur zwei Zehntel hinter dem Sieger, eine richtig starke Sache von ihm. Ich bin unglaublich stolz auf ihn, wie er das gemeistert hat.“ Als Sechster kam Felix Jahn ins Ziel. -sam-

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