In Bernhausen steigerte Serina Riedel ihre Bestleistung im Siebenkampf auf 5.985 Zähler. Dazu gab es weitere Bestmarken in Einzeldisziplinen wie Kugelstoßen und 800 Meter. In der Jugend U20 startete Clara Seidel, die ihren Siebenkampf als Achte mit neuer Bestmarke beendete. Alina Sophie Böhm konnte nicht ganz an ihre vorherigen Leistungen anknüpfen.
„Regen-Management“, nannte Tobias Groenewold das, was Athleten wie Trainer am zurückliegenden Wochenende in Filderstadt-Bernhausen beim Internationalen Mehrkampfmeeting betreiben mussten. „Das ist uns ganz gut gelungen, wenn es auch sehr anstrengend war.“ Die äußeren Bedingungen waren extrem „schwierig“, mehr als wechselhaft. „Man musste immer schauen, dass man sich nicht unterkühlt und man trockene Sachen dabei hatte“, schilderte der Jenaer Trainer seine ersten Eindrücke. Die Frauen, Jugend U23 und U20 kamen noch einigermaßen glimpflich davon, wenngleich auch sie die Auswirkungen des Regens besonders beim Weitsprung zu spüren bekamen.
Erste Siebenkampf des Jahres schürt Hoffnung
Den ersten Siebenkampf in diesem Jahr hat Serina Riedel (TSV Zeulenroda) gut weggesteckt. „Ich fühle mich gut. Alles super. Jetzt ist es nur die allgemeine Ermüdung, die durch den Körper zieht“, berichtete sie. Nach zwei Wettkampftagen stand für die 20-Jährige eine neue Bestmarke im Protokoll. Sie setzte sich in der U23-Konkurrenz mit 5.985 Zählern durch und schnupperte schon mal an der 6.000-Punkte-Marke. Dass diese noch nicht gefallen ist, sieht die U20-Vize-Weltmeisterin weniger verbissen. „Für mich war der Wettkampf ein toller Einstieg.“ Der Hoffnung gibt für mehr. In diesem Sommer sind die 6.000 Punkte angepeilt. „Ich möchte dazu noch jede Bestleistung verbessern.“ Da liegt sie schon gut auf Kurs. Nach diesem Wettkampf fehlt ihr nur noch eine Disziplin. Aber der Reihe nach.
Herausstechen tun die beiden Bestleistungen mit der Kugel (13,46 m) und die 800 Meter (2:18,11 min). „Als man mir sagte, dass ich für 5.950 Punkte eine Zeit um die 2:20 Minuten brauche, hat sich das nach viel angehört. Im Training ist das kein Problem. Aber im Wettkampf nach sechs Disziplinen nochmal was anderes. Zwischendurch habe ich gedacht, das wird nichts mehr, aber es ging doch ganz gut“, berichtete Serina Riedel. Ebenso wie der Start in den Siebenkampf über 100 Meter Hürden, wo sie ihre Bestzeit von 13,95 Sekunden einstellte. Mit dem ersten Startschuss hatte es auch aufgehört zu regnen. „Die Bahn war neu, es stand kein Wasser auf der Bahn. Das war für uns super.“ Im Hochsprung blieb es bis 1,68 Meter trocken. Dann fegten Platzregen und Wind über die Anlage. Sie kam über 1,74 Meter und blieb nur knapp unter ihrer Bestmarke. Das Kugelstoßen verlief sehr erfolgreich: 13,46 Meter. Die 200 Meter beendete sie in 24,61 Sekunden.
Weitsprung: 6,22 Meter ohne Brett
Der zweite Tag startete mit Regen. Für Weitsprung nicht ganz so optimal. „Das Brett ist geschwommen. Das führte dazu, dass ich am Brett weggerutscht bin.“ Der dritte Versuch brachte eine Weite, die angesichts der Bedingungen recht ordentlich erschien. Der letzte Versuch war dann 6,22 Meter, aber ohne Brett. Es folgte Speerwerfen mit 39,02 Meter. Da hatte sie in diesem Jahr schon Weiten deutlich über 40 Meter in der Ergebnisliste stehen. Und eben der 800-Meter-Lauf, den sie mit neuer Bestzeit beendete. Nach diesem erfolgreichen Einstieg in ihren ersten Siebenkampf ist für diese Woche etwas Ruhe angesagt. Danach heißt es weiter trainieren und an den entsprechenden Stellschrauben zu drehen, um noch mehr rauszuholen. Wie beispielsweise im Speerwurf.
Das Trainingsumfeld in Halle/Saale tut ihr dafür sehr gut. „Wir sind zu Zehnt in der Gruppe. Von der Truppe ist es leistungsmäßig weit oben. Für mich viel angenehmer.“ In diesem Sommer gibt es für Serina Riedel keinen großen internationalen Höhepunkte. Umso mehr hofft sie auf den Thorpe Cup sowie die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Hannover. Angepeilt ist noch ein Einzelstart bei den Deutschen U23-Meisterschaften in Mönchengladbach (5. bis 7. Juli) im Weitsprung.
Clara Seidel steigert Bestmarke um fast 200 Zähler
Um fast 200 Punkte steigerte Clara Seidel (LAV Elstertal Bad Köstritz) ihre Bestmarke im Siebenkampf der Jugend U20. Sie erreichte 4.668 Zähler und Platz acht. Zu der Gesamt-Bestmarke kamen vier Bestleistungen in den Einzeldisziplinen.. „Von der Leistung war das sehr zufriedenstellend“, freute sich Tobias Groenewold über das Abschneiden in der starken Konkurrenz. Sie startete mit einer tollen Hürdenzeit von 14,94 Sekunden, womit sie erstmals unter der 15-Sekunden-Marke blieb. Es folgte der Hochsprung mit übersprungenen 1,65 Metern. Die 4-Kilo-Kugel stieß sie auf 9,24 Meter. Den ersten Tag schloss sie mit einer neuen Bestzeit über 200 Meter in 26,24 Sekunden ab.
Zum Einstieg in den zweiten Tag standen für sie im Weitsprung 5,37 Meter im Protokoll. Das nächste starke Ergebnis lieferte sie mit dem Speer ab, sie ließ ihn auf 30,18 Meter segeln. Nach sechs Disziplinen stand zum Abschluss über 800 Meter mit 2:35,66 Minuten die nächste Bestzeit zu Buche. Eher durchwachsen verlief der Wettkampf für Alina Sophie Böhm (LC Jena), sie startete bei den Frauen und kam auf 5.020 Punkte. In einigen Disziplinen wie Kugelstoßen (8,66 m) ließ sie wertvolle Punkte liegen. Das Speerwerfen bereitete ein paar Probleme. „Über 800 Meter hat sie gezeigt, was in ihr steckt und sie verabschiedete sich versöhnlich aus diesem Wettkampf“, sagte Tobias Groenewold. Sie lief neuen Hausrekord in 2:20,41 Minuten. -sam-