Arnstadt U20/U18: Spannende Lauf-Duelle, große Weiten und viele DM-Normerfüller

Schwüle Hitze, starker Gegen- und Rückenwind, Regenschauer: Die Thüringer Landesmeisterschaften in Arnstadt boten wettertechnisch fast die komplette Bandbreite. Erstmals wurden sie an drei Tagen von der U20 bis U14 bis zu den Masters durchgeführt. Sechs Landesrekorde konnten wir notieren sowie weitere Spitzenergebnisse als Bestleistung oder als Norm für die nationalen Meisterschaften in Ulm (U23/U16), Bochum-Wattenscheid (U20/U18) und Gotha (Masters).

Die Bestleistungen purzelten trotz der schwierigen äußeren Bedingungen: In der Jugend U20 blieb Paul Eichelkraut (LC Jena) erstmals über 200 Meter unter 23 Sekunden. Er setzte sich in 22,99 Sekunden durch. Anton Witzel (Erfurter LAC) dominierte die 400 Meter in neuer Bestzeit von 52,31 Sekunden. Doppelstart für Ben Arthur Burkhardt (Erfurter LAC) über 800 und 1.500 Meter. Zunächst stand die längere Strecke auf dem Programm. Es wurde ein packendes Duell mit Karl Geburek (ASV Erfurt), der eingangs der Zielgerade zu seinem berüchtigten Schlussspurt ansetzte und in 3:56,03 Minuten gewann. Dicht gefolgt von Ben Arthur Burkhardt in 3:56,06 Minuten. Tags drauf sorgte Karl Geburek für das Tempo über 800 Meter und löste seine Aufgabe souverän. Nach 500 Metern stieg er aus und sein Trainingspartner lief von vorn das Rennen in 1:51,71 Minute zu Ende.

„Die 800 Meter am Sonntag haben sich erstaunlicherweise besser angefühlt. Die 1.500 Meter haben mir nochmal gezeigt, dass ich diese Strecke nicht so gerne mag. Die 800 Meter machen mir am meisten Spaß“, betonte Ben Arthur Burkhardt, der noch einiges an Potenzial sah. „Mit der Zeit kann ich arbeiten. Ich weiß, dass in einem guten Rennen nochmal mehr drin ist vor allem, wenn ich keine 1.500 Meter in den Beinen habe.“ Der erste Versuch ging richtig weit: Im Weitsprung verbesserte sich Melvin Nichterlein (LG Ohra Energie) auf 6,30 Meter. Die nächste neue Bestmarke für Alexander Brehm (Erfurter LAC) im Hammerwurf: Er steigerte sich mit einer stabilen Serie auf 64,66 Meter. „Mir ist wichtig, dass ich den ersten Versuch am besten gleich gültig mache. Wenn der erste gut ist, dann kann ich da sehr gut drauf aufbauen. Wenn die ersten beiden ungültig sind, dann spielt der Kopf bei mir manchmal die Rolle“, sagte der Nordhäuser. Die 65 Meter sind in Reichweite. „Sie kommen immer näher. Ich hoffe, ich werfe sie in dieser Saison noch. Der nächste Wettkampf ist die U20-Gala in Mannheim.“

Sprint-Double für Eva Kaebitz (SSV Schiller-Gymnasium Eisenberg), die sich über 100 Meter (12,34 sec) und 200 Meter (25,89 sec) mit neuen Bestzeiten durchsetzte. Aufatmen bei Helena Manzke (Erfurter LAC), die sich mit einem engagierten Rennen über 3.000 Meter mit einer neuen Bestzeit wie der Norm für die Deutschen Jugendmeisterschaften in Bochum-Wattenscheid (11. bis 13. Juli) in 10:11,34 Minuten belohnte. Über 400 Meter Hürden glänzte Philina Alexandra Denisow (Erfurter LAC) mit der DM-Norm und Bestzeit von 63,29 Sekunden.

Die Jüngste entscheidet U18-Sprint-Duell

Zufrieden zeigte sich Matthes Liek (Erfurter LAC) mit seinem Vorlauf über 100 Meter in 10,86 Sekunden. „Das war zwar jetzt keine Bestzeit, aber bei dem Gegenwind könnte es bei besserem Wind in Richtung 10,7 gehen.“ Ausgebremst vom Wind wurde er im Finale der Jugend U18, das er in 11,13 Sekunden gewann. Mit der 4x100-Sprintstaffel der StG Team Thüringen stellte er in 41,83 Sekunden einen neuen Landesrekord auf. Zum erfolgreichen Quartett gehörte Colin Schäfer (ASV Erfurt), der zudem über 400 Meter Hürden mit Bestzeit von 56,71 Sekunden glänzte. Starke Bestleistung von Merlin Leuthardt (LG Ohra Energie), der sich in 22,57 Sekunden über 200 Meter durchsetzte. Jordan Lux (Erfurter LAC) verbesserte sich über 800 Meter auf 1:56,67 Minute. DM-Norm bestätigt mit Bestzeit: Julian Weißenborn (Erfurter LAC) steigerte sich über 2.000 Meter Hindernis auf 6:16,86 Minuten. Tolle Entwicklung wie Steigerung von Nils Rauch (SSV Erfurt Nord) im Hammerwurf: Im ersten Versuch warf er den 5-Kilo-Hammer auf 54,12 Meter. Hinter Bruno Wedemann (Erfurter LAC; 60,49 m) kam er auf Rang zwei. Bei den Speerwerfern dominierte Emmanuel Abouem A Tchoyi (KSSV Victoria Weimar/Schöndorf; 45,09 m).

Das Zielbild über 100 Meter musste entscheiden: Lotta Rudolph (LC Jena) oder Malina Fromm (Erfurter LAC)? Die Jüngste im Feld setzte sich durch: Mit einer Hundertstel Vorsprung gewann Lotta Rudolph den Endlauf in 12,32 Sekunden. „Es war ihr eigener Wunsch höher zu starten. Es war ein schöner Lauf“, resümierte ihr Trainer Max-Otto Strobel. „Der Endlauf hat sich viel besser angefühlt. Für mich war es schön gegen die ältere Konkurrenz zu laufen, um dann bei der DM auch dieses Niveau zu haben“, erklärte Lotta Rudolph, die in der W15 startberechtigt ist. Mirna Najjar (SV Sömmerda) als Drittplatzierte stürmte in 12,37 Sekunden zur neuen Bestzeit. Mit Emma Charlott Münnich (LC Jena) lief die Viertplatzierte in 12,40 Sekunden noch exakt die DM-Norm.

Die ersten Drei unter der DM-Norm über 200 Meter: Siegerin Emma Charlott Münnich in neuer Bestzeit von 25,60 Sekunden, Mirna Najjar ebenfalls in neuer Bestzeit von 25,67 Sekunden und Malina Fromm in 25,69 Sekunden. Über 400 Meter Hürden blieb Sandrin Czogalla (Erfurter LAC) in neuer Bestzeit von 65,02 Sekunden unter der DM-Norm. Ihre Bestleistung im Hochsprung stellte Elisabeth Lehnen (FSV 1950 Gotha) mit 1,70 Meter ein. Im Weit- und Dreisprung flog Marlene Otto (LC Jena) allen davon, sie gewann mit neuen Bestmarken die Konkurrenzen mit 5,36 und 11,44 Metern. Erstmals über 14 Meter stieß Helena Naussed (LC Jena) die 3-Kilo-Kugel. Sie kam auf 14,09 Meter. Im Speerwurf siegte Lea Weber (LG Ohra Energie), die ihren Hausrekord auf 40,38 Meter steigerte.

Ergebnisse