29 junge TLV-Athleten auf dem Weg nach Sindelfingen

Dem Leichtathletik-Nachwuchs gehört am Wochenende (25./26. Februar) die große Bühne. Im Sindelfinger Glaspalast werden die Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften (U20) ausgetragen. Für die jeweiligen Meister und Vizemeister winkt zusätzlich die Teilnahme am traditionellen Hallen-Dreiländerkampf der U20-Nationalmannschaften von Deutschland, Frankreich und Italien in Halle (4. März).

Für den Thüringer Leichtathletik-Verband gehen 29 hoffnungsvolle Athleten vom LC Jena, Erfurter LAC, LAC Erfurt Top-Team, ASV Erfurt, LG Ohra Energie, KSSV Victoria Weimar/Schöndorf und 1. SV Gera bei den nationalen Meisterschaften unter dem Hallendach an den Start. Parallel zu den Hallenwettkämpfen finden die Deutschen Jugend-Winterwurfmeisterschaften der U20/U18 im Floschenstadion in Sindelfingen statt. Einzig die jungen Hammerwerfer (U20/U18) müssen auf die Stadion Festwiese in Stuttgart ausweichen.

Bevor der erste Startschuss überhaupt gefallen ist, gibt es schon die ersten Absagen. Leopold Stefanski (Erfurter LAC/800 m) und Alina Schönherr (LAC Erfurt Top-Team/800 m) sind nicht am Start, sie fehlen verletzungsbedingt. Aus Jena gibt es vier Abmeldungen. Wie Trainer Rico May mitteilte, haben sich Philipp Cuno, Leon André Eckhardt, Anna Irmscher und Laura Retzar zwar für den nationalen Höhepunkt in der Halle qualifiziert, sie sind momentan nicht einsatzfähig.

Dennoch kann sich die Zahl der gemeldeten Athleten durchaus sehen lassen. Einige der jungen Aktiven schielen nach einer Medaille, einige fahren zum Lernen nach Sindelfingen. Medaillenchancen bestehen durchaus im Bahngehen und in den Wurfdisziplinen. Allen voran durch Lotte Reimann (LC Jena). Die zweifache U18-Meisterin im Speerwurf hat gute Chancen auf einen weiteren Titelgewinn - erstmals in der U20. Die 50-Meter-Marke hat die 18-Jährige vor einem Monat in Halle bereits geknackt. Vielleicht geht es in Sindelfingen noch ein Stückchen weiter.

Trainingskollegin Marie Bertl hofft in der U18 auf den großen Wurf, um bei der Medaillenvergabe vielleicht ein Wörtchen mitzureden. Gemeldet ist die 16-Jährige als Viertbeste. Im Feld findet sich mit Sarah Linke (1. SV Gera) eine weitere Thüringerin, die ihre Bestleistung bei 43,56 Meter stehen hat. Mit dem 5-Kilo-Hammer wird eine Weite jenseits der 60 Meter nötig sein, um eine Medaille in der U18 mitzunehmen. Diese Marke haben Julian Buchmann (ASV Erfurt) und Dennis Brendel (Erfurter LAC) noch nicht übertroffen.

Zurück zur U20: Der Hammer von Mirco Braun (ASV Erfurt) wiegt 6 Kilogramm, den er auf ordentlich Weite bringen will. Seine Bestleistung aus dem Sommer steht bei 62,34 Meter. Beim Blick in die Meldeliste könnte sich ein spannender Kampf um die Medaillen anbahnen. Die Bahngeher wecken leise Hoffnungen. In der weiblichen U20 greift Julia Henze (ASV Erfurt) nach Edelmetall. In der deutschen Jahresbestenliste auf Rang zwei liegend, hat sie alle Chancen dazu. Sie wird unterstützt von Carolin Kirchner und Mikkeline-Jasmina Brill (beide ASV Erfurt), die sich der Konkurrenz um die Titelfavoritin Teresa Zurek (SC Potsdam) stellen. Im männlichen Bereich heißt es für Jan Stramka und Otto Junghanß (beide Erfurter LAC) vorrangig Erfahrungen bei den Älteren, sie gehören noch zum jüngeren Jahrgang (U18), sammeln.

Beim Weitsprung peilen Leon Schellenberg und Rebekka Schubert (beide LC Jena) den Endkampf an. Die Mittelstreckler sind zwar durch zwei hoffnungsvolle Ausfälle etwas geschwächt, dennoch wollen die jüngeren Athleten schon mit guten Leistungen auf sich aufmerksam machen. Als Schnellste des Jahrgangs 2001 ist Lena Posniak (LAC Erfurt Top-Team) über 800 Meter gemeldet. "Sie hat gut trainiert, ist gesund geblieben und ihr Ziel sollte der Endlauf sein", sagte Heimtrainer Enrico Aßmus. Für Elisa Thomas (LG Ohra Energie) sind es die ersten Deutschen Hallen-Meisterschaften. "Sie gehört noch zu den jüngeren Athletinnen. Sie soll Spaß haben, keinen Druck verspüren", sagt Aßmus. Für Max Körner (Erfurter LAC) geht es über die vier Hallenrunden (800 m) um das Finalticket. Angesichts der gemeldeten Zeiten lassen die Vorläufe schon viel Spannung erwarten. Gegen die fast zwei Jahre ältere Konkurrenz dürfte es Franz Rott (Erfurter LAC) über 1500 Meter sehr schwer haben. "Wenn hinter dem Namen von Franz eine neue persönliche Bestzeit und noch das Q steht, dann wären wir sehr zufrieden", blickt Aßmus voraus.

Bei den Sprintern mit und ohne Hürden sind die Felder hochkarätig besetzt. "Mit Endlaufchance und nach einer Medaille schielend, sehe ich Lucas-Arno Voigt über 60 Meter Hürden. Auch Leon Schellenberg möchte in den Endlauf, diesen hatte er schon vergangenes Jahr erreicht", sagt May. Als drittbeste Staffel über 4x200 Meter ist die Startgemeinschaft LAC Erfurt mit Jonas Gerlach, Hans-Arthur Margraf, Jan Niklas Pippert, Nick Przeliorz und Luis Brandner gemeldet.